Windows 10
03.08.2016, 07:30 Uhr
Die wichtigsten Antworten zum Anniversary Update
Ist das Anniversary Update für Windows 10 die Endstation der freien Updates? Lässt sich das Einspielen verhindern? Fragen über Fragen. Hier die Antworten.
Wir betreten gerade das Zeitalter der nicht enden wollenden Betriebssystem-Updates. Aber wird das neue Anniversary Update auch den fünf Jahre alten Dell-Laptop wieder auf Trab bringen? Bleibt Windows 10 nach dem 2. August auch für weitere Updates gratis? Wir haben die wichtigsten Fragen auch Microsoft Schweiz direkt gestellt.
Wie sehen die Zukunftspläne von Windows 10 aus?
Windows 10 sei eher als «Service» und nicht als Produkt zu betrachten. Das Positive sieht Microsoft darin, dass die «Windows Insiders» bzw. die Teilnehmer des internen Testprogramms über den Insider Hub stets Feedback geben können. Dadurch werde Windows 10 kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. Laut den Redmondern soll Windows 10 auch langfristig für registrierte Nutzer gratis bleiben. Eine «Hintertür» im Kostenlos-Modell soll es dabei nicht geben.
Welche systemnahen Verbesserungen bringt das Update?
Microsofts Antivirensystem «Windows Defender» erhält einen «Offline-Modus», den der Tech-Konzern schon seit einigen Jahren als Installation auf ein USB-Medium anbietet. Microsoft hebt gerne seine eigene Sicherheitslösung hervor. Die soll auch dann ihre Dienste zufriedenstellend verrichten, wenn Anwender auf kein anderes Antivirenprogramm zurückgreifen können. Neu werden sich auch periodische Scans terminieren lassen. Ausserdem fasst Windows Defender mehr Benachrichtigungen und Statusberichte zusammen.
Für Enterprise-Kunden kommt die neue Lösung Windows Defender Advanced Threat Protection (WDATP) zum Zuge. Der Security-Dienst soll besonders Unternehmen helfen, Angriffe auf Netzwerkumgebungen frühzeitig zu erkennen. Man setzt dabei auf eine Kombination von Cloud- und Sicherheitsressourcen seines Windows Research Teams. Über 300 Unternehmen aus 70 Ländern sollen sich laut dem Windows-Blog schon daran beteiligen.
Wie viele User sind schon auf Windows 10 umgestiegen?
Microsoft Schweiz kommuniziert auf Anfrage keine Schweizer Zahlen, verweist aber auf Statcounter. Der Anteil von Windows 7 lag demnach im Juni 2015 bei 40 Prozent und ist nun im Juni 2016 noch auf 28,9 Prozent. Seit dem Launch im Juli hat das neue Betriebssystem kontinuierlich Marktanteile zugelegt und ist aktuell Nummer Zwei mit rund 22 Prozent. Auffällig: Das schon längst nicht mehr unterstützte Windows XP ist in der Schweiz noch immer mit 1,2 Prozent aller Desktop-Rechner vertreten. Was den weltweiten Windows-10-Verbreitungsgrad anbelangt, seien es mittlerweile 350 Millionen, inklusive neu gekaufter Windows-10-Geräte.
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Ändert sich etwas bei den Treiberinstallationen?
Microsoft wird im Build 1607 eine Sperre fr nicht signierte Kernel-Treiber einbauen. Tiefgreifende Systemtreiber müssen von den Entwicklern in Zukunft an das Windows Hardware Developer Center Dashboard Portal (Dev Portal) geschickt werden. Hat ein neuer Kernel-Treiber keine Signatur, wird er einfach nicht mehr geladen. Für die meisten Anwender dürfte sich die Neuerung aber kaum bemerkbar machen. Die Möglichkeit, die Kernel-Treiberüberprüfung zu deaktivieren, wird ebenfalls vorhanden sein. Dazu müsste man im UEFI unter dem Reiter Boot die Option Secure Boot deaktivieren bzw. auf Disabled stellen. Auf bestehenden Installationen wird die Signatur-Pflicht von Microsoft jedoch nicht aktiviert, sondern nur bei Neuinstallationen.
Lässt sich das Einspielen verhindern?
Das Anniversary Update kommt heute, ab dem 2. August, innerhalb eines Zeitfensters von zwei Tagen und ist ca. drei Gigabyte gross. Hinauszögern kann man die Aktualisierung in den Pro- und Home-Versionen nicht sehr lange. Das heisst bestenfalls ein paar Tage. Bei Business-Lizenzen dauert es bis sechs Monate, bis die neuen Updates in den nächsten «Current Branch» übergehen. Es läuft dabei nach einem Neustart ein Upgrade-Vorgang ab. Das alte Windows 10 wird in den Ordner c:\windows.old verschoben.
Hat Windows Phone überhaupt noch eine Zukunft?
Über die mobilen Zukunftspläne herrschte an der diesjährigen Microsoft-Entwicklerkonferenz absolute Funkstille. Im Rahmen eines Hintergrundgesprächs war von Microsoft Schweiz herauszuhören, dass man weiterhin für alle mobilen Plattformen wie Android und iOS Lösungen für ein nahtloses Windows-10-Erlebnis bezüglich Office und der Cloud anbieten wolle. Hintergrund: Microsoft hat bereits vor einem Jahr die sogenannte Companion-App fr Windows 10 vorgestellt, mit der sich der Windows-PC mit einem Windows Phone, einem Android-Smartphone oder einem iPhone verbinden lässt. Über zusätzliche Microsoft-Apps auf dem Smartphone wie Skype, Word, Excel, Outlook oder OneDrive lassen sich damit alle Office-Inhalte zwischen PC und Smartphone synchronisieren. Ausserdem werde es bald ein paar völlig neuartige Windows-10-Mobilgeräte wie das HP Elite X3 geben, das mit seinem sechs Zoll grossen Bildschirm wie ein Hybridgerät aus PC, Tablet und Smartphone daherkommt.
Was sind die Mindestanforderungen an das Update?
Smtliche Neuerungen zum Anniversary Update und Tipps zu den wichtigsten Einstellungen lesen Sie in diesem Beitrag nach.