04.07.2016, 11:25 Uhr

Red Hat integriert Google Cloud, Microsoft Azure und AWS

Der Open-Source-Anbieter Red Hat schlägt die Brücke zwischen Google, Microsoft und Amazon. Projekt Ansible soll die Entwicklung und den Einsatz von Docker-Containern vereinfachen.
Offenheit ist seit jeher die Stärke von Open-Source-Projekten. Auf dem Red Hat Summit in San Francisco stellte der Open-Source-Marktführer ein neues Release seiner CloudForms vor - Version 4.1. Das alte Release ist erst ein paar Monate alt, und schon dort hatte Red Hat die Azure Public Cloud und Amazon Web Services integriert. Neu holt der Anbieter jetzt auch die Google Cloud mit ins Boot. Der Support für die Google Cloud sei innerhalb der ManagedIQ-Open-Source-Community in enger Zusammenarbeit mit Google entwickelt worden, schreibt Red Hat in einer Pressemitteilung. Unternehmen können mit CloudForms 4.1 die Google-Cloud-Platform verwalten. Dazu zählen konkret: das komplette Lifecycle-Management provisionierter virtueller Maschinen, die Umsetzung von Richtlinien und die Verwaltung von Rückbelastungen und Lebenszyklen.

Agnostisch Netzwerk-Topologien visualisieren

Zudem hat Red Hat das Netzwerk-Management seiner CloudForms Version 4.1 aufgebohrt. Die neuen Software-defined-Networking-Funktionen sind in der Lage, Netzwerk-Elemente aufzuspüren, zu verwalten und die Netzwerk-Topologie sämtlicher Elemente zu visualisieren. Und das für OpenStack Networking (Neutron), Amazon Web Services, Google Cloud Platform und Microsoft Azure. Schon mit der Vorgängerversion 4.0 Ende Dezember letzten Jahres hatte Red Hat auf die zunehmende Popularität von Containern reagiert. Container lassen sich schneller aufsetzen, sie beanspruchen weniger Ressourcen und gelten allgemein als flexibler als die schwerfälligeren Virtuellen Maschinen. Die alte Version unterstützte die Container-Orchestrierungswerkzeuge Kubernetes und OpenShift und ging ausserdem - wenig überraschend - mit dem eigenen Virtualisierer Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV), aber auch mit den Lösungen VMware zusammen.

Projekt Ansible - der fehlende Baustein

Mit der neuen Version 4.1 legt Red Hat noch eine Schippe drauf. Das liegt unter anderem an dem neuen Ansible-native Container-Projekt, das der Anbieter im Vorfeld des Summits in San Francisco bekannt gab. "Während sich bei der Standardisierung von Container-Formaten die Vorschläge der Open Container Initiative immer stärker verbreiten, ist das Angebot von Tools weiterhin stark fragmentiert", schreibt Red Hat. Das Ansible-Projekt will dieses Manko beheben. Mit Ansible können Entwickler Linux-Container im weit verbreiteten Docker-Format erstellen und in ihre Workflows einbinden. Unter anderem durch die Automatisierung von Routineaufgaben - etwa die Netzwerk-Konfiguration, Ausrollen von Applikationen und das Aufsetzen von Entwicklungsumgebungen (für Ansible-Container) - soll alles schneller und leichter gehen. Red Hat sieht Ansible als Grundlage für eine IT-Automationsplattform, die auch DevOps-Workflows integriert. Das Ansible-Projekt steckt aber noch im Betastadium (Technology Preview), das dem Markt-Launch in der Regel einige Monate vorausgeht. Red Hat hatte in seinem Quartalsbericht Q1 2017 Ende Juni gute Zahlen vorgelegt. Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 568 Millionen Dollar. Die darin enthaltenen Subskriptionserlöse stiegen ebenfalls um 18 Prozent auf 502 Millionen. Für das Gesamtjahr peilt Red Hat einen Umsatz zwischen 2,380 und 2,420 Milliarden Dollar an.



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