Test 28.09.2015, 11:25 Uhr

Die besten Schweizer Hybrid-Cloud-Broker (IaaS)

Hybride Plattformen versprechen den schnellen, kostentransparenten Wechsel zwischen den Providern. Höchste Flexibilität - ein echter Mehrwert für den Kunden. In der Schweiz haben sich drei Plattform-Anbieter im Leader-Quadranten positioniert.
Hybride Architekturen gelten als der Königsweg in die Cloud. Zunächst ging es darum, einzelne externe Cloud-Services abzubinden, um die interne IT zu entlasten oder zu ergänzen. Die Cloud-Management-Lösungen der heutigen Generation leisten mittlerweile mehr. Sie binden über APIs eine ganze Reihe von IaaS-Diensten unterschiedlicher Hersteller ein, und der Kunde selektiert nach Business-Kriterien. Er wählt den leistungsstärksten und preisgünstigsten Dienst, der seine Anforderungen möglichst passgenau bedient. 
"Dadurch behält die interne IT Themen wie Governance, Risk und Compliance im Griff und kann trotzdem private Cloud, Hosted Private Cloud und Public Cloud im Self-Service-Betrieb anbieten", sagt Experton-Analyst Arnold Vogt. Das sei ein idealer Kompromiss zwischen zentraler Steuerung und grösstmöglicher Auswahl. Hybride Cloud-Broker sind in der Schweiz noch ein "Emerging Market", der sich jedoch in Zukunft rasch entwickeln wird. Für die Anbieter geht es darum, jetzt einen Fuss in die Tür des Kunden zu bekommen. Ausserdem winken margenträchtige Zusatzgeschäfte mit Hosted-, Managed- und Migrations-Services. Experton hat Self-Service-Plattformen auf den Prüfstand gestellt, die es ermöglichen, eine Vielzahl externer IaaS-Dienste mit der internen IT zu verbinden und zentral als hybride Cloud zu managen. In der Schweiz hat das Analystenhaus acht Anbieter als marktrelevant identifiziert. Drei haben sich im Leader-Quadranten positioniert: T-Systems, Capgemini und Accenture. Als Bewertungskriterien dienten unter anderem: das Cloud-Management (einschliesslich Reporting und Billing), die Anzahl unterstützter IaaS-Anbieter, die Entscheidungsunterstützung bei der Provider-Selektion (decision support), und das Weiterentwicklungspotenzial.

Die Sieger im Detail

Seinen "Cloud Broker" führt T-Systems seit März 2014 im Angebot. Dazu gehören grundlegende Funktionalitäten wie ein zentrales Cloud Management, eine Decision Engine, Reporting und internes Billing. Zusätzlich bietet T-Systems aber auch eine Transformation Engine, welche die Migration der Workloads zwischen den integrierten IaaS-Diensten unterstützt. Der Kunde kann damit schnell, einfach und flexibel zwischen den Providern wechseln. Neben den eigenen Cloud-Diensten werden auch der Marktführer Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, die HP Cloud, Eucalyptus und die VMware vCloud unterstützt.

Direkter Provider-Vergleich

Capgemini ging mit seinen "Cloud Services Brokerage" im Mai 2014 an den Markt. Capgemini bindet neben den eigenen Private Cloud Services sehr viele externe Dienste ein, darunter Microsoft Azure, AWS, CenturyLink, Terremark, Softlayer, VMware vCloud, Verizon und Google. Der Schwerpunkt dieses Plattform liegt deshalb naheliegenderweise auf der Provider-Selektion. Capgemini sorge dadurch für maximale Kostentransparenz, denn Cloud Provider böten ihre IaaS-Dienste häufig in einer ganz eigenen Konstellation an, die einen direkten Vergleich erschweren, sagt Expertons Vogt. CSC hat durch die Akquisition von ServiceMesh (im Oktober 2013) eine starke hybride Cloud-Broker-Plattform eingekauft, die weltweit von 2000 Kunden eingesetzt wird. Gerade hochregulierte Branchen wie die Finanzindustrie oder das Gesundheitswesen haben die CSC Agility Platform im Einsatz. "Ihre Stärke beruht auf den Selektionsmöglichkeiten von Cloud Services, auf Basis strenger Branchenvorgaben rund um die Themen Governance, Compliance und Sicherheit", betont Vogt. Neben den eigenen CSC Cloud Services gibt es Schnittstellen zu Amazon EC2, CloudStacl, Eucalyptus, Fujitsu, HP Cloud, Microsoft Azure,OpenStack, Rackspace, Savvis, Terremark, VMware vCenter und VMware vCloud Director.

Kostenanalyse und Budgetkontrolle

Accenture sei der Innovator in diesem Marktsegment. unterstreicht Experton. Im April 2013 ging das Unternehmen mit seinem "Cloud Platform Broker" in den Markt. Mittlerweile nutzen - nach eigenen Angaben - weltweit 750 Kunden das Angebot. Der Fokus der Lösung liegt auf der Kostenanalyse und der Budgetkontrolle von Cloud Services. Angebunden werden - neben den eigenen Private Cloud Services - die AWS, Microsoft Azure, NTT Communications und Verizon.



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