SIZ
13.05.2004, 00:00 Uhr
Führungscrew abgesetzt
Die SIZ steht aufgrund ihrer mangelnden Flexibilität und ihres überalterten Kursangebotes seit längerem im Schussfeld externer Kritik. Nun brodelt es auch intern. Präsident Peter Albrecht, der die SIZ im Jahre 1991 mitgegründet hat, wurde genauso seiner Funktion enthoben wie der langjährige Finanzchef Peter Atzenweiler.
Interimsmässig amtet nun Bruno Gloor als Geschäftsführer. An der Generalversammlung, die am 3. Juni stattfindet, soll es noch dicker kommen. Insider erwarten, dass aufgrund des Druckes der SIZ-Genossenschafter der gesamte Vorstand In Corpore zum Rücktritt gezwungen wird. Die Basis wirft dem Vorstand Missmanagement vor, Vetterliwirtschaft sowie verkrustete Strukturen. Der Aufsichtsrat soll seine Aufsichtspflicht verletzt haben. Ausserdem sei die SIZ mit zwei Millionen Franken verschuldet, heisst es. Für einen Verband dieser Grössenordnung viel zu viel. Eigentlich müsste die Bilanz deponiert werden. Gelingt es der SIZ nicht, binnen kurzer Zeit Gelder aufzutreiben, droht die Illiquidität. Der Pleitegeier, der über der SIZ schwebt, zieht seine Kreise immer enger.
Die SIZ stellt ein Lehrstück dar, wie eine Institution durch exzessive Verbandsmeierei von innen her ausgehöhlt wird. Im Vorstand sitzen jede Menge Funktionäre, vom Gewerbe- bis zum Arbeitgeberverband, aber keine Leute aus der Praxis. Jetzt, da es zu spät ist, habe man etwa noch Schulen Einsitz in den Vorstand angeboten. Doch diese winken nun ab, ihnen ist in anbetracht der aktuellen Situation die Lust darauf vergangen.