CeBIT 01.03.2011, 15:31 Uhr

SAPs Zukunftspläne

Kunden sollen aus SAPs Business Cloud riesigen Mehrwert schöpfen. Drei Haupttrends prägen, so SAP Co-CEO Hagemann Snabe, in Zukunft die Geschäfte Schweizer Unternehmen.
$$ SAP Co-CEO Hagemann Snabe sieht als Haupttrends In-Memory, Mobility und das Business Web.
SAP präsentiert sich auf der CeBIT als ein Unternehmen mit schnellen Innovationszyklen. Die neue Version 2.6 der On-Demand-Suite Business ByDesign kam in sechs Monaten auf den Markt. Die Analytic Appliance HANA habe vom Konzept bis zur Lieferung neun Monate gebraucht, und die neue SaaS-Lösung Sales OnDemand hat zehn Monate bis zur Marktreife benötigt, betonte SAP Co-CEO Jim Hagemann Snabe auf der Hauptpressekonferenz der Walldorfer auf der CeBIT. Hagemann Snabe sieht das Geschäft der Zukunft, in dem IT eine erfolgsentscheidende Rolle spielt, durch drei Haupttrends geprägt: 1. Echtzeit-Transparenz: Unternehmen müssen in extrem dynamischen Märkten einerseits sehr schnell auf Veränderungen reagieren, andererseits explodieren die Datenmengen. SAP adressiert beide Desiderata mit der In-Memory Analytic Appliance HANA und mit einer besser in SAP Business Warehouse (BW) integrierten Version 4 seiner Business-Intelligence-Suite. 2. Business Web: Im Leben der allermeisten Menschen ist das soziale Web mit Applikationen wie Facebook, YouTube oder Xing angekommen. "Wir werden aber nicht produktiver, indem wir Videos auf Handys ansehen, sondern indem wir Geschäftsprozesse in die Cloud verlagern", sagte Hagemann Snabe. Mit Sales OnDemand präsentierte SAP erstmals auf der CeBIT eine Art Facebook fürs Business. Mit Sales OnDemand arbeiten Vertriebsteams mobil (und auf dem Desktop) in der Cloud zusammen. 3. Alles wird mobil: Durch die Akquise von Sybase und der Mobil-Plattform Sybase wireless wähnt sich SAP in der Rolle des Weltmarktführers für mobile Business-Lösungen. Cloud-Vertriebslösung Sales OnDemand 250 SAP-Kunden managen mit der On-Demand-Lösung Business ByDesign (BbD) vollständig ihr Unternehmen. BbD benutzt In-Memory-Technologie, bindet mobile Devices an und soll, so SAP EVP OnDemand Peter Lorenz, im Laufe dieses Jahres auch als Lösung für Tochterunternehmen von Grossunternehmen angeboten werden. Die auf der CeBIT vorgestellte neue Vertriebslösung Sales OnDemand fusst auf der gleichen Plattform wie BbD. In einer Live-Demo von Sales OD ging es unter anderem um Teams/Vertragsabschlüsse, Analysen zur Umsatzentwicklung, Gewinne/Verluste und Team-Effizienz. Sales onDemand wird auch auf Blackberries und iPhones laufen. Als vielversprechende On-Demand-Produkte der Zukunft nannte SAPs Lorenz unter anderem Human Resources (HR) und Travel & Expenses. Für On-Demand-Lösungen spricht insbesondere deren einfache Bedienung. Dafür muss man jedoch Komplexität reduzieren, also vereinfachen. Die SAP Business Suite etwa sei zu komplex für die Cloud, betonte Hagemann Snabe auf der CeBIT-Pressekonferenz. Wie andere Unternehmensführer plädiert auch Hagemann Snabe für die hybride Cloud, zumindest für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Die meisten Grosskunden würden ihre (komplexeren) Kernprozesse on-premise laufen lassen und mit Peripherie-Anwendungen schrittweise in die Cloud migrieren. HANA: Gedämpftes Interesse SAPs In-Memory Appliance HANA, mit der sich riesige Datenbestände in Echtzeit analysieren und manipulieren lassen, stösst unter investitionsstarken Kunden bisher nur auf gedämpftes Interesse. Laut der aktuellen Investitionsumfrage 2011 der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) haben lediglich zwei Unternehmen HANA bisher erworben. Die DSAG befragte 350 Mitgliedsunternehmen nach ihren Investitionsplänen für das laufende Jahr. In einem Presse-Roundtable ging Computerworld der Frage nach, warum das so ist. Kunden fordern konkrete Benefits HANA sei immer noch in der Ramp-up-Phase, unterstrich SAP VP und HANA-Projektchef Jacob Klein, die zögerliche Nachfrage seitens der Kunden sei daher nicht erstaunlich. "Kunden wollen über konkrete Szenarien diskutieren", hat Uwe Bohnhorst, COO beim SAP-Partner und Early-HANA-Adopter itelligence, beobachtet. Sehen Kunden die realen Benefits, die sie in einem konkreten Anwendungsszenarium mit HANA realisieren können, dann steige auch das Interesse. Im der zweiten Jahreshälfte 2011, so die offizielle Ankündigung, will SAP ausserdem sein gesamten Business Warehouse (BW) auf In-Memory-HANA implementiert haben und auf den Markt bringen.



Das könnte Sie auch interessieren