28.04.2009, 11:25 Uhr
SAP und Teradata in Data-Warehousing-Allianz
Unternehmen werden künftig das SAP Business Warehouse (SAP BW) auf der Data-Warehouse-Infrastruktur des Anbieters Teradata einsetzen können.
Beide Unternehmen haben eine erhebliche Erweiterung ihrer bisherigen Partnerschaft bekanntgegeben. Danach wird es möglich sein, SAP BW mit Version 7.2 als "voll integrierte" Komponente auf der für Data-Warehousing optimierten Datenbank von Teradata zu betreiben. Dies erklärten jetzt Herstellervertreter im Rahmen der internationalen Kundenveranstaltung "Teradata Universe" in Istanbul. Laut Stephan Rossius, Senior Vice President für Global Partner Management bei SAP, habe man weitreichende Pläne, die neben einer Vertiefung der bisherigen Zusammenarbeit auch die gemeinsame Produktentwicklung umfasse. "Es ist wichtig, dass die führenden Anbieter zusammenarbeiten."
Um aus der SAP-BW-Umgebung heraus auch die anbieterspezifischen Features eines Data Warehouse nutzen zu können, gibt es für Netweaver die Schnittstelle "Virtual Provider with Functional Module", das von jedem SAP-Partner an seine Umgebung angepasst wird. Ein solches Funktionsmodul mit einem spezifischen SQL-Generator (Structured Query Language) hatte Teradata mit der "Teradata Virtual Access Solution" (TVAS) vor einiger Zeit entwickelt. Das Interface generiert aus der Abfrage des SAP BW ein auf die Teradata-Datenbank abgestimmtes SQL-Statement. Ferner besteht über Business Objects seit 1999 eine Kooperation mit Teradata auf dem Gebiet der Business Intelligence.
Mit der Ankündigung gehen SAP und Teradata nun noch einen Schritt weiter und planen offenbar eine engere Verzahnung der Produkte. Dies wäre bereits das zweite Abkommen dieser Art, das Teradata in den letzten 18 Monaten besiegelt hat. 2007 hatte der Hersteller sein Kriegsbeil mit dem Business-Intelligence-Spezialisten SAS Institute begraben und eine enge technische Kooperation beschlossen. Sie sieht die Integration der Analysetechnik von SAS innerhalb der Teradata-Datenbank vor - eine Anforderung die laut beider Rivalen von Kunden kam und letztlich die Partnerschaft erzwungen hat, wie es jetzt in Istanbul hiess.
Ein Ergebnis dieser gemeinsamen Anstrengungen ist die Option, Scoring-Modelle mit der Software SAS Scoring Accelerator auf Teradata zu erstellen und laufen zu lassen. Laut offiziellen Angaben habe man derzeit rund 50 gemeinsame Kunden.