12.05.2009, 13:08 Uhr
SAP-Support um 50 Prozent preiswerter
Der US-amerikanische SAP-Provider Rimini Street will SAP-Support für weniger als die Hälfte des offiziellen Preises anbieten. Zurzeit läuft ein Pilotprojekt mit ausgewählten SAP-Kunden.
Seth Ravin, CEO von Rimini Street: Die Kunden rennen uns die Türe ein
Die SAP-Firmenzentrale in Walldorf wird das nicht freuen. Der in Las Vegas ansässige Service Provider Rimini Street hat vor, SAP-Support für weniger als die Hälfte des offiziellen Preises anzubieten."Die Kunden rennen uns die Türe ein, wir mussten sie mit einem Knüppel zurückdrängen", protzt Seth Ravin, CEO von Rimini Street, der die Firma 2005 gründete.
Zurzeit läuft ein Pilotprojekt, an dem ausgesuchte SAP-Kunden teilnehmen, bevor dann voraussichtlich Ende September dieses Jahres die Wartungsdienstleistung frei erhältlich sein soll. Rimini Street konzentriert sich allerdings auf ältere SAP-Systeme wie R/3 4.x, ECC 5.0, ECC 6.0 und BW 3.5. Zu den Kunden gehören Firmen, die mit ihren alten Systemen zufrieden sind und nicht auf neuere Versionen aufrüsten sowie für den offiziellen Support bezahlen wollen.
24x7-Support vor Ort bis 2020
Das ambitionierte Dienstleistungsangebot umfasst einen Wartungs-Ingenieur vor Ort, 24x7-Support bis 2020 und länger, eine garantierte Antwortzeit von maximal 30 Minuten, Einspielen von Updates, Hilfe bei der kundenindividuellen Anpassung und Reparaturarbeiten auch bei ernsthaften Problemen (serious issues). Der Service-Anbieter aus Las Vegas glaubt, vor allem von der Unzufriedenheit der SAP-Kunden mit dem teureren Enterprise Support, der zurzeit hart in der Kritik steht, profitieren zu können.
"Riesige Skepsis" gegenüber SAP
Um nachzuweisen, dass der neue, aber teurere Enterprise Support einen tatsächlichen Mehrwert für Kunden generiert, hat SAP jüngst Leistungskennzahlen - den SUGEN KPI Index - ausgearbeitet. Damit soll sich der generierte Mehrwert über die nächsten vier Jahren messen lassen. Es herrsche riesige Skepsis bezüglich der Kennzahlen, meint CEO Ravin. Allerdings solle man SAP eine faire Chance geben, seine Leistungsversprechen zum Enterprise Support durch Zahlen nachweislich zu belegen, so der Chef von Rimini Street.