18.05.2010, 11:27 Uhr

SAP steigt ins PaaS-Geschäft ein

Platform as a Service sei für SAP eine riesige Chance, sagt CEO Jim Hagemann Snabe. So wollen die Walldorfer den PaaS-Markt erobern.
Das war schon ein geschickter Dreh, den SAP-CEO Jim Hagemann Snabe dem Cloud-Beschaffungsmodell Platform-as-a-Service (PaaS) heute morgen auf der Sapphire gab. Microsoft führte Anfang des Jahres Windows Azure ein. Was unternimmt SAP eigentlich in Sachen PaaS? Platform as a Service sei für SAP eine Riesenchance, aber es komme darauf an, fundamentale Geschäftsprozesse zu integrieren und die Plattform nicht nur für Tekkies zu gestalten, sagte Hagemann Snabe. SAP habe den PaaS-Markt ins Visier genommen, und das neue On-Demand-ERP Business ByDesign (BbD) sei genau für diese Zwecke ausgelegt: Eine offene Entwicklungsplattform für Unternehmen und Partner.

BbD: Funktionale Erweiterungen

Man hörte und staunte. PaaS nach Art der Walldorfer gibt es also schon und heisst BbD. Kaum ist nach jahrelanger Wartezeit der Marktstart für Ende Juli 2010 vorgesehen, kündigt SAP Lösungserweiterungen an. Als ob man der bisherigen Lösung doch nicht so ganz traue. Die wichtigsten Extensions: Durch eine "bi-direktionale Integration mit Microsoft Excel" sollen Mitarbeiter über die gewohnte Spreadsheet-Oberfläche Daten bearbeiten können. Microsoft Silverlight ist als Frontend-Technologie integriert. Vorkonfigurierte Einstiegspakete wollen Kunden den Start möglichst erleichtern. Auch die Anbindung von mobilen Devices, die neue dritte Säule von SAPs Beschaffungsstrategie, wird in BbD ganz gross geschrieben. Kunden haben die freie Wahl zwischen einer sicheren, aber teuren Single-Tenant- und einer kostengünstigeren Multi-Tenant-Architektur. Unter anderem wegen der Multi-Tenant-Option hat sich die Markteinführung von SAPs On-Demand-Suite BbD immer wieder verzögert, was die Walldorfer ein wenig in Misskredit brachte. Ist SAP On-Demand technologisch eigentlich gewachsen, fragten sich Marktbeobachter.

On-Demand-Extensions

Ende Juli ist es nun endlich so weit (in der Schweiz ist der Marktstart für Anfang 2011 vorgesehen). On-Demand generiere sehr schnell Mehrwert und reduziere die Total Cost of Ownership (TCO). Typischerweise seien es aber kleinere Unternehmen, die On-Demand-Software nutzen, betonte Hagemenn Snabe am heutigen Dienstag in Frankfurt/Main. China repräsentiere für SAP einen sehr attraktiven Markt. Eine hybride Situation zwischen On-Premise und On-Demand werde aber noch lange Zeit vorherrschen, mit On-Demand-Erweiterungen, welche die On-Premise-Lösungen unterstützen, prophezeit der CEO.



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