19.12.2008, 12:19 Uhr

SAP will Hierarchiestufen abbauen

Der deutsche Business-Software-Konzern SAP will Lean Management einführen, die Marge erhöhen und Hierarchiestufen abbauen. Allerdings haben die Walldorfer noch eine Reihe anderer Aufgaben vor sich.
Léo Apotheker
Ab Mai 2009 übernimmt Léo Apotheker die alleinige SAP-Konzernleitung. Bisher teilt er sich den Vorstandposten mit Henning Kagermann, der das Amt abgeben wird.
Dem deutschen "Manager Magazin" erläuterte Apotheker, wie er SAP weiterentwickeln will: Eine seiner Massnahmen werde sein, Hierarchiestufen abzubauen und den Konzern in Richtung Lean Management zu trimmen. Davon erhofft sich der Top-Manager, die Rendite des Unternehmens zu erhöhen und Produkte rascher als bisher auf den Markt zu bringen. Langfristig müsse SAP wieder zweistellig wachsen, sagte der SAP-Chef der Zeitschrift.
"In manchen Abteilungen hat SAP künstlich Hierarchiebenen geschaffen. So sind in bestimmten Firmenbereichen Grenzen entstanden, die SAP nun einreissen sollte", meint dazu Frank Naujoks, ERP-Experte und Research Director bei der Unternehmensberatung i2s, einem Spin-Off der ETH Zürich.
Derzeit hat SAP schwierige Aufgaben vor sich. Neben der Finanzkrise zählt dazu das neue Wartungskonzept Enterprise Support. Unklar ist auch die Zukunft des On-Demand-Systems "Business ByDesign", dessen Markteinführung der Anbieter verschoben hat. Mit dieser Lösung wollte der Konzern vor allem Neukunden begeistern. Zu den erfolgreichen SAP-Produkten zählen Experten zufolge die für den gehobenen Mittelstand konzipierten Pakete "Business All-in-One". Ein Hoffnungsträger ist die überarbeitete Fassung des Programmpakets "Business Suite", die nächstes Jahr auf den Markt kommen soll.
Dem Manager Magazin versicherte Apotheker, sein Unternehmen könne allein mit Software-Verkäufen an Bestandskunden zweistellig zulegen. Allerdings dürfte diese Strategie - nicht nur wegen der Finanzkrise - schwieriger umzusetzen sein: So mancher Anwender will sich wegen der heftig kritisierten Wartungspolitk bei künftigen Investitionen stärker als bisher nach Wettbewerbsprodukten umschauen.



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