Frank Thonüs, Dell Technologies
17.05.2021, 06:17 Uhr
«Ich habe noch nie so viel gearbeitet»
Die Mitarbeiter im Heimbüro benötigten plötzlich neue Hardware, die Rechenzentren der Firmen mehr Ressourcen. Frank Thonüs von Dell Technologies hatte im Corona-Jahr alle Hände voll zu tun.
Frank Thonüs verantwortet seit gut einem Jahr die Geschäfte von Dell Technologies Schweiz
(Quelle: Dell Technologies)
Kaum hatte Frank Thonüs den Posten des General Managers von Dell Technologies Schweiz übernommen, kam der Lockdown. Wie er sich eingerichtet hat und seine Organisation lenkt, berichtet er im Interview. Ausserdem blickt er auf das ungewöhnliche Geschäft im vergangenen Jahr zurück und erklärt, wie Dell Technologies die Kunden bei der digitalen Transformation unterstützt hat.
Computerworld: Für die «Transformation Talks» schlüpfen Sie seit einem Jahr in meine Rolle. Sie führen Interviews mit Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Können Sie bitte einen Blick hinter die Kulissen von «Dell-TV» gewähren?
Frank Thonüs: «Dell-TV» ist eine gute Idee! [schmunzelt] Gern blicke ich mit Ihnen hinter die Kulissen. Als wir während des ersten Lockdowns vor einem Jahr nicht mehr direkt mit unseren Kunden in Kontakt treten konnten – und unser Geschäft ist ein People Business –, mussten wir Alternativen finden für Events und Kundenbesuche. Wir sind damals gleich ins Home Office gewechselt und konnten die Kunden nur noch via Telefon oder Video erreichen.
Dennoch wollten wir die Kunden und Partner sowie alle Interessierten über Neuigkeiten oder wichtige technische Entwicklungen auf dem Laufenden halten. So sind die «Transformation Talks» entstanden. Mittlerweile sind über 20 Interviews online, unter anderem mit meinen Kollegen von Dell Technologies, aber auch mit dem Geschäftsführer von swissICT, Christian Hunziker, oder mit dem Radrennfahrer Fabian Cancellara. Das Feedback auf die Videos ist sehr gut, und wir verzeichnen jeweils mehrere Tausend Zuschauer.
Im Vergleich mit den üblichen PowerPoint-Vorträgen an Kundenanlässen habe ich mich sehr umstellen müssen. Denn die Zuschauer wollen keine minutenlangen Monologe, sondern kurze und knackige Statements – sowohl vom Gast als auch vom Moderator.
CW: Abseits der «Transformation Talks» – was treibt Sie um nach mittlerweile fünf Jahren als Geschäftsführer von EMC und nun einem Jahr von Dell Technologies?
Thonüs: Streng genommen war ich nur eineinhalb Jahre lang der Country Manager von EMC. Denn nachdem ich den Posten im Mai 2015 übernommen hatte, folgte im Oktober gleich die Ankündigung des Mergers mit Dell. Ab diesem Zeitpunkt haben wir zunächst noch ein Jahr lang als zwei Firmen weitergearbeitet. Dann folgte der Zusammenschluss und ich durfte das Grosskundengeschäft von Dell Technologies leiten. Wiederum vier Jahre später, im Februar 2020, wurde ich der alleinige Geschäftsführer von Dell Technologies Schweiz. Diese Position habe ich jetzt seit gut einem Jahr inne, wie Sie richtig sagen.
Kaum hatte ich den Posten übernommen, kam schon der Lockdown. In dieser Situation ein Unternehmen unserer Grösse und Komplexität zu führen, stellte sich als echte Herausforderung dar. Denn Dell Technologies vertreibt in der Schweiz ja nicht nur die Hardware für das Home Office, sondern rüstet auch komplette Rechenzentren aus – von den Servern, den Speichern und dem Netzwerk über die Services bis hin zur Finanzierung. Diese Prozesse komplett virtuell zu begleiten, zu führen und zu managen, war nicht immer einfach, aber natürlich gleichzeitig auch ein gutes Learning für mich. Jedoch muss ich gestehen, dass ich noch nie in meinem Leben so viel gearbeitet habe wie in den abgelaufenen zwölf Monaten.
Zur Person
Frank Thonüs
ist seit Februar 2020 der General Manager von Dell Technologies Switzerland. Zu Dell Technologies stiess er 2016 mit der Übernahme von EMC, wo er als Managing Director Switzerland amtete. Ab 2000 war Thonüs während 15 Jahren in verschiedenen Führungspositionen bei Symantec und Veritas tätig. Seine Karriere begann er 1997 bei Alltron und Silicon Graphics. Thonüs hält einen Bachelor in Management von der Zurich Business School.