«KMU sind wie Grossfirmen»

Wie schon auf dem europäischen Sapphire in Kopenhagen Kündigt SAP auch auf dem US-Gegenstück in Boston zahlreiche Zusatzprodukte an.

Auf ihrer US-Benutzerkonferenz in Boston legte SAP zahlreiche frische Produkte vor, so die jüngste Version der CRM-Suite (Customer Relationship Management) Mysap CRM 2005, die zahlreiche vertikale sowie branchenübergreifende Zusatzfunktionen bietet. Zu nennen sind etwa erweiterte Marketingmöglichkeiten, ein Managementsystem für Mail-Antworten und bequemere Servicemanagementoptionen. Die Suite ist ab Oktober lieferbar.

Einmal mehr warb SAP für ihre webbasierte ESA (Enterprise Services Architecture), die den Anwendern den Vorteil bringen soll, dass sie ihre Workflows von A bis Z über verschiedene Applikationen hinweg auslegen können. Herzstück ist die Middleware Netweaver, denn sie soll den Brückenschlag zwischen der Mysap Business Suite, Drittprodukten und Eigenentwicklungen bewerkstelligen. Gemeinsam mit Hewlett-Packard und Intel hat SAP eine billige Netweaver-Appliance gebaut, die Ad-hoc-Abfragen in grossen Datenvolumen erlaubt und dabei auf keine Datenbank zugreift, sondern Indexe im Arbeitsspeicher durchkämmt.

In Zusammenhang mit ESA denkt die SAP-Führungsspitze unter Henning Kagermann auch über alternative Lizenzmodelle nach, etwa das so genannte Value-based Pricing. Überrascht haben die SAP-Oberen manchen Tagungsbesucher mit der Feststellung, dass SAP keinen wirklichen Unterschied sehe in den IT-Bedürfnissen eines KMU (kleinen und mittleren Unternehmens), verglichen mit denen eines Konzerns: «Beide sind heute oft global tätig. Beide müssen komplexe Prozesse IT-gestützt abwickeln. Die Anforderungen sind damit identisch. Lediglich die Grössenordnung unterscheidet sich», glaubt SAP-Vorstand Léo Apotheker.