Hier investiert die Schweiz in die IT-Zukunft
Allenthalben ERP-Projekte
Weniger die Digitalisierung des Geschäfts als vielmehr die schlichte Notwendigkeit eines Software-Updates ist bei mehreren Schweizer Industriekonzernen ein Hauptgrund für IT-Investitionen. Allenthalben laufen ERP-Migrationsprojekte. Der Wechsel auf die S/4Hana-Plattform von SAP muss bis 2025 über die Bühne sein. Die Industriebetriebe Agathon, Komax, Perlen Packaging, Pi2 Process, Ricola, Rondo und Uster Technologies setzen auf die Technologie des deutschen Weltmarktführers und haben im abgelaufenen Jahr neue ERP-Lösungen eingeführt. Auf IFS Applications gewechselt haben hingegen der St. Galler Kunststoffspezialist HakaGerodur und der Basler Prüfgerätehersteller Sotax. Bei der Vat Group in Benken SG wird aktuell vom IT-Dienstleister BE-terna Microsofts Dynamics 365 implementiert.
Bei mehreren Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zeichnet sich der Trend ab, die Geschäftssysteme in die Cloud auszulagern. Vielenorts wird den Hyperscalern zwar wegen des Datenschutzes nicht über den Weg getraut, insbesondere bei global tätigen Konzernen kommen aber auch sie zum Zug. Die Maschinenbaufirma Agathon hat gemeinsam mit bbv eine Monitoring-Lösung realisiert, die sowohl in der Google Cloud als auch Microsoft Azure arbeitet. ABB will in Zukunft unter anderem global das CRM von Salesforce nutzen. Mit der IoT-Lösung des US-amerikanischen Anbieters will ABB die Betriebsdaten aus vernetzten Geräten auswerten, zum Beispiel, um die Wartungsqualität zu erhöhen. Der Lebensmittelriese Nestlé vernetzt zunächst seine weltweit 210'000 Mitarbeiter. Dafür wurde Anfang Jahr mit dem Rollout von Workplace by Facebook begonnen. Einen kleinen Auftragswert dürfte die Auslagerung der Server von Stadler Rail in die Schweizer Rechenzentren von Equinix haben. Das gilt auch für die Outsourcing-Verträge zwischen dem Heiztechnikhersteller Hoval und Swisscom, den Deal zwischen Stihl Kettenwerk und dem IT-Dienstleister UMB sowie V-Zugs Full Outsourcing zu T-Systems.
Sowohl beim ERP als auch der Cloud ist der Industriekonzern Bühler bereits gut aufgestellt, sagte CIO Manfred Goetz der Computerworld. Er und seine Kollegen aus dem Business lancierten in den vergangenen Monaten diverse Maschinen mit IT-Features. Dazu zählt die datengestützte Getreidesortieranlage «LumoVision», «MoisturePro» für die Cloud-gesteuerte Trocknung von Lebens- und Futtermitteln sowie die Silo-Überwachungslösung «PreMa» für Getreidelager und das Reis-Prüfgerät «TotalSense», beide mit Anschluss an Microsoft Azure für die Analytik.
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