Automatisierung für den Welthandel 10.08.2018, 14:30 Uhr

IBM und Maersk stellen Blockchain-Lösung TradeLens vor

IBM hat zusammen mit der dänischen Ree­de­rei Maersk die Blockchain-Lösung TradeLens entwickelt. Über die Technologie soll der globale Handel automatisiert werden.
(Quelle: SergeevDen / Shutterstock.com)
Bereits im Januar hatten IBM und Maersk ihr Joint Venture zur Schaffung einer digitalisierten Handelsplattform angekündigt. Jetzt geht die Versandlösung auf Blockchain-Basis namens TradeLens an den Start. Die Technologie soll den Informationsaustausch von einzelnen Handelsparteien automatisieren und gleichzeitig für mehr Transparenz sorgen.
TradeLens nutzt die IBM-Blockchain als Grundlage für eine digitale Lieferkette. Diese gestattet Handelspartnern eine detaillierte gemeinsame Sicht auf Transaktionen ohne dabei den Datenschutz zu gefährden. Reedereien, Spediteure, Hafen- und Terminalbetreiber sowie Zollbehörden erhalten Echtzeitzugriff auf Versanddaten und Versandpapiere, wodurch die Zusammenarbeit enorm vereinfacht und beschleunigt werden soll. Unterdessen erlauben IoT- und Sensordaten Temperatur- und Gewichtskontrollen von Containern. In der Praxis verspricht diese Digitalisierung sowohl eine schnellere und unkomplizierte Handelsdokumentation als auch weitreichende Kosteneinsparungen. Bislang fiel ein Fünftel der Transportkosten im Welthandel allein auf die Dokumentation und Verwaltung zurück.

TradeLens: Early-Adopter-Programm gestartet

Bereits 94 Organisationen sollen an der offenen TradeLens-Plattform beteiligt sein oder ihre Teilnahme angekündigt haben, so IBM und Maersk in einer Mitteilung. Zu den Partnern gehören etwa über 20 grosse Hafen- und Terminalbetreiber wie PSA Singapore, International Container Terminal Services Inc, Patrick Terminals, Modern Terminals in Hong Kong sowie die Häfen Halifax, Rotterdam und Bilbao. Als globale Container-Carrier sind neben Maersk selbst auch Pacific International Lines (PIL) sowie Hamburg Süd bei TradeLens mit an Bord.
Um die globale Adaption der Lösung voranzutreiben, sind IBM und Maersk ausserdem mit openshipping.org im Gespräch. Zudem werde daran gearbeitet, die TradeLens-APIs an die UN/CEFACT-Standards anzupassen. Die Schnittstellen der Blockchain-Lösung sind offen und stehen für Entwickler und  Teilnehmern der Plattform zur freien Verfügung. Aktuell ist TradeLens lediglich über das Early-Adopter-Programm erhältlich, die kommerzielle Verfügbarkeit sei aber für Ende dieses Jahres vorgesehen.



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