11.02.2013, 15:16 Uhr
HP virtualisiert SAP HANA
Einstiegsangebot: Hewlett-Packard bringt 16 virtualisierte HANA-Instanzen auf ProLiant-Server. Das dürfte SAPs superschnellen Echtzeit-Appliance frischen Schub geben.
Hewlett-Packard ist seit Längerem SAP-Hardware-Partner. Ab März bringt der Whitman-Konzern erste Appliances für virtualisierte SAP-HANA-Umgebungen auf den Markt. Die Hochgeschwindigkeits-Datenbank HANA startete als Analytics-Maschine für die rasend schnelle Analyse riesiger Datenbestände, wird von SAP aber als Basis für das gesamte Software-Applikationsportfolio gesehen. Im Januar dieses Jahres stellte der ERP-Weltmarktführer seine grosse Enterprise Suite "powered by HANA" vor und feiert das als ganz grossen Durchbruch. "HANA ist das Herz all dessen, was wir tun", beteuert SAP-CTO Vishal Sikka immer wieder. SAP ist kein Hardware-Konzern. Insofern sind erfahrene und kompetente Hardware-Partner wie HP oder Fujitsu sehr wichtig. Die von Hewlett-Packard für Anfang März angekündigte HANA-Appliance verwaltet bis zu 16 virtuelle SAP-HANA-Instanzen und baut auf HP-Server ProLiant DL980 G7 mit einem Terabyte Hauptspeicher. Da HANA komplett im Arbeitsspeicher läuft, bestimmt die Grösse des Hardware-Speichers das Datenvolumen, das letztlich mit HANA analysiert bzw. bearbeitet werden kann. 1 Terabyte markiert dabei eher die untere Grenze. Zusammen mit SAP erprobt HP gerade HANA-Prototypen mit 8 Terabyte Arbeitsspeicher und 160 Cores: Codename "Cracker". Da die Daten komprimiert abgelegt werden, beträgt das tatsächlich analysierbare Volumen, je nach eingesetztem Kompressionsgrad, jedoch ein Vielfaches von 8 bzw. 1 (fünf bis 20x).
Knapp bemessen: 128 GByte
HP positioniert seine neuen SAP-HANA-Appliances als Entwicklungs- und Testumgebung, also nicht als Lösung für den produktiven Einsatz. Hewlett-Packard streicht besonders Kosteneinsparungen durch den Einsatz von HANA-Installationstemplates hervor und erwähnt in einer Pressemitteilung als typische HANA-Konfektionsgrösse 128 GByte. Davon würden allerdings nicht 16 - die Maximalgrenze für HPs HANA-Appliance - in ein ProLiant-Terabyte Arbeitsspeicher passen. Zum Lieferumfang von HPs SAP-HANA-Appliance gehören softwareseitig: - HP Integrated Lights-out zur lokalen und Fernverwaltung der ProLiant-Server, - die Virtualisierungsplattform vSphere vom Marktführer VMware, - die auf vSphere aufsetzende Management-Plattform vCenter, inklusive mehrerer Templates für virtuelle Maschinen - das Gastbetriebssystem SUSE Enterprise Linux for SAP Applications - Basisinstallation der SAP-HANA-Datenbank. Hewlett-Packard hat auf seiner Software-Hausmesse Discover im Dezember letzten Jahres mehrere sogenannter AppSystems - unter anderem für Apache Hadoop, Vertica Analytics und Converged Infrastructure - vorgestellt. Mit dem neuen Appsystem for HANA (auf ProLiant-Server) ergänzt HP, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung, "sein umfangreiches SAP-HANA-Appliance-Portfolio". Ein optionales Fast-Start-Programm soll die Implementierungszeit verkürzen. Insgesamt dürfte es sich jedoch eher um ein Appetithäppchen-Angebot handeln. Denn die Konfektionsgrösse pro virtualisierter HANA ist mit 128 GByte (bzw. 16 VM auf einem TByte RAM) doch arg klein bemessen.