ICT Aktuell 03.10.2022, 06:42 Uhr

Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 40/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
Hacker erbeuten Daten von 30'000 Toyota-Kunden
Hacker haben vermutlich Daten von gut 30'000 Kunden des japanischen Autokonzerns Toyota gestohlen. Die E-Mail-Adressen und Verwaltungsnummern der Betroffenen seien erbeutet worden. Es handle sich dabei um Daten von Autofahrern, die den Toyota-Onlinedienst T-Connect benutzen. Das schreibt das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung. Laut Toyota besteht keine Möglichkeit, dass andere Daten wie etwa Namen, Telefonnummern oder Kreditkartenangaben entwendet wurden. Der aktuelle Vorfall ist der neuste in einer Reihe von Cybersecurity-Vorfällen beim japanischen Autohersteller. Im Februar dieses Jahres musste das Unternehmen vorübergehend Produktionsanlagen stilllegen, nachdem ein Zulieferer Opfer eines Cyberangriffs wurde. Auch im aktuellen Fall lag die Schwachstelle offenbar bei einem Zulieferer. Dieser hat einen Teil des Programmcodes von T-Connect auf Github gestellt und den Code versehentlich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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Chiphersteller Tsmc übertrifft die Erwartungen der Analysten
Der weltgrösste Chipauftragsfertiger Tsmc hat die Erwartungen der Analysten trotz des schwierigen wirtschaftlichen Klimas übertroffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um über einen Drittel, respektive 6,7 Milliarden Euro, was auch am gestiegenen Marktanteil von Tsmc liegen dürfte, wie der Konzern heute mitteilte. Über das gesamte dritte Quartal hinweg gesehen stiegen die Erlöse des Chipherstellers damit sogar um fast die Hälfte. Erst im Juli hatte Tsmc die Prognose für das laufende Jahr erhöht.
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Erster Gewinnrückgang seit 2019 bei Samsung
Der schwächelnde PC-Markt und die entsprechend geringere Nachfrage nach Speicherchips haben bei Samsung zum ersten Gewinnrückgang seit 2019 geführt. Der operative Gewinn des südkoreanischen Elektronikkonzerns ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro gesunken. Das teilt das Unternehmen heute mit und stützt sich dabei auf die vorläufigen Zahlen. Den Konzernumsatz konnte Samsung mit einem Plus von drei Prozent leicht steigern. Auch hier blieben die Südkoreaner jedoch unter den Erwartungen der Analysten. Die detaillierten Zahlen für das vergangene Quartal präsentiert Samsung am 27. Oktober.
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Neue Stiftungsprofessur für Künstliche Intelligenz an der ZHAW
Die ZHAW School of Engineering in Winterthur schafft eine neue Stiftungsprofessur für industrielle Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Finanziert wird die Professur von Textilmaschinen-Hersteller Rieter gemeinsam mit der Johann-Jacob-Rieter-Stiftung. Die Professur beschäftige sich mit der Lehre und Forschung im Bereich der industriellen Anwendung der KI. Sie werde noch in diesem Jahr ausgeschrieben, heisst es in einer Mitteilung. Sie soll sich insbesondere der Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens und wissensbasierter Systeme im Zusammenhang mit Prozessen in Produktion und Service widmen. Für Rieter stehe das Engagement im Zusammenhang mit der Umsetzung der Strategie der Technologieführerschaft. Die Finanzierung des jährlichen Beitrags von 300'000 Franken über einen Zeitraum von sechs Jahren erfolgt je hälftig durch den Rieter-Konzern und die Johann Jacob Rieter-Stiftung, wie es weiter heisst.
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Ex-Uber-Sicherheitschef wegen Datenklau-Vertuschung verurteilt
Wegen der Vertuschung eines millionenfachen Diebstahls von Nutzerdaten beim US-Fahrdienstleister Uber hat ein Gericht Medienberichten zufolge den ehemaligen Sicherheitschef des Unternehmens verurteilt. Joseph Sullivan wurde von einem Gericht in den Vereinigten Staaten für schuldig befunden, die Arbeit der Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) behindert und die Behörden nicht ausreichend informiert zu haben, wie US-Medien berichteten. Sullivan droht demnach eine mehrjährige Haftstrafe. Bei dem Cyberangriff waren Hacker im Jahr 2016 an die persönlichen Daten von 57 Millionen Nutzern und Fahrern von Uber gelangt. Laut Anklageschrift hatte Sullivan auch die Zahlung eines Lösegelds in Höhe von rund 100'000 Dollar an die hinter dem Angriff steckenden Hacker organisiert. In den USA musste Uber wegen des Datendiebstahls bereits eine Strafe in Höhe von 148 Millionen Dollar zahlen. Auch Frankreich, Grossbritannien und die Niederlande verhängten Bussgelder gegen den Fahrdienstleister.
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Donnerstag, 6. Oktober 2022

Threat Intelligence für die Industrie: Kaspersky stellt neuen Data Feed für Scada-Schwachstellen vor
Der IT-Security-Spezialist Kaspersky bietet ab sofort einen maschinenlesbaren Datenfeed in der Open Vulnerability and Assessment Language (OVAL) für die automatische Erkennung von Schwachstellen in Software für Betriebstechnik (Operational Technology, OT). Der sogenannte Kaspersky Industrial OVAL Data Feed for Windows liefert Informationen über Schwachstellen in den gängigsten SCADA- (Supervisory Control and Data Acquisition) und verteilten Steuerungssystemen (Distributed Control Systems, DCS), die auf Daten aus verschiedenen Quellen basieren und von Kaspersky-Experten analysiert und aktualisiert werden. Des Weiteren bietet der Feed Anleitungen zur Schadensbegrenzung. Er wird im XML-Format geliefert und kann in Schwachstellenmanagement-Lösungen integriert werden, die den OVAL-Standard unterstützen.
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Adesso baut IT-Security-Dienste aus
Aufbauend auf  vergangenen Kundenprojekten im Bereich Security erweitert der Beratungs- und IT-Dienstleister Adesso Schweiz sein Portfolio mit zusätzlichen Security Services. Bedient werden die Kunden dabei eigenen Angaben zufolge durch die Abteilung «Cloud, Data & Security» Die erweiterten Security-Angebote umfassen Dienstleistungen in den Bereichen Informationssicherheit, Cybersecurity, IT Risk Management sowie Datenschutz. Konkret reichen diese von Security Assessments über konzeptionelle und technische Beratung bis zu Managed Security Services wie CISO (Chief Information Security Officer) as a Service oder Managed Incident Reponse.
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Mittwoch, 5. Oktober 2022

Infinigate übernimmt Starlink aus Dubai
Die in Rotkreuz beheimatete Infinigate Group, ein Value-Added-Distributor (VAD) für Cybersecurity-Lösungen, übernimmt den im Mittleren Osten tätigen VAD Starlink. Der in Dubai beheimatete Distributor ist in den Bereichen Cybersecurity, sowie sichere Cloud- und Netzwerklösungen spezialisiert. Diese Transaktion sei der jüngste strategische Schritt im Rahmen der Expansionsstrategie der Infinigate Group, heisst es in einer Mitteilung. Bereits im Juli dieses Jahres hatte das Unternehmen bekanntgegeben, vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden, Teile der Nuvias Gruppe zu übernehmen. Im August folgte die Akquisition des Cloud-Service-Providers Vuzion. Durch die Erweiterung des Infinigate-Vertriebsgebietes durch Starlink ist der Distributor nun auf Märkten in insgesamt über 50 Ländern präsent und verfügt über eigene Niederlassungen in mehr als 30 Staaten.
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Studerus AG geht Partnerschaft mit Gigaset ein
Studerus AG ist seit dem 1. Oktober offizieller Distributor für die Kommunikationsprodukte der Professional-Reihe des des deutschen VoIP-Herstellers Gigaset. Seit 1941 produziert Gigaset in Bocholt – die Stadt am Niederrhein liegt nahe der deutsch-niederländischen Grenze. Seit 25 Jahren verkauft Gigaset schnurlose Telefone in die ganze Welt, hergestellt werden sie in Deutschland. Mehr als 550 Mitarbeiter entwickeln, designen und produzieren Telefone, Smart-Home-Systeme und seit 2018 auch Smartphones.
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Dienstag, 4. Oktober 2022

Schweizer horten Elektronikgeräte
Eine Studie Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat aufgezeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer wohl Millionen ungenutzte Elektrogeräte zuhause horten. So gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie mindestens ein intaktes Mobiltelefon zu Hause liegen haben, 36 Prozent eine Fotokamera und 27 Prozent Laptops oder Tablets. Hochgerechnet hiesse das etwa, dass über 3 Millionen Handys und Smartphones ungenutzt in Schweizer Haushalten herumliegen, schreibt die ZHAW. Statt die brauchbaren Gegenstände weiterzugeben, werden gemäss Studie 30 Prozent entsorgt. Die Studie dient laut ZHAW als Grundlage, um den aktuellen Stand des nachhaltigen Konsums zu evaluieren und dessen zukünftige Entwicklungen zu messen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Online-Verkaufsplattform Ricardo durchgeführt.
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Intel stösst Börsengang der Autotochter Mobileye an 
Der Chipkonzern Intel hat den Börsengang seiner Roboterauto-Tochter Mobileye offiziell auf den Weg gebracht. Mobileye veröffentlichte in der Nacht zum Samstag den Börsenprospekt bei der US-Aufsichtsbehörde SEC. Daraus geht unter anderem hervor, dass Intel auch nach der Aktienplatzierung die Kontrolle über die israelische Firma behalten wird. Angaben zum Volumen des Börsengangs gab es noch nicht. Nach jüngsten Informationen des Finanzdienstes Bloomberg strebt Intel für Mobileye eine Bewertung von 30 Milliarden Dollar an – weniger als ursprünglich angepeilt. Der Halbleiter-Riese hatte die Firma im Jahr 2017 für gut 15 Milliarden Dollar gekauft.  Mobileye ist mit vielen grossen Herstellern im Geschäft mit Technik für Fahrassistenzsysteme und rüstete bisher über 117 Millionen Fahrzeuge aus. Seit Jahren entwickelt die Firma auch Technologie fürs autonome Fahren und will Robotaxi-Dienste starten.
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Montag, 3. Oktober 2022

Facebook hebt Sperre des Basler Stadtbuchs auf
Die Facebook-Seite des Basler Stadtbuchs der Christoph Merian Stiftung (CMS) ist nach mehr als 400 Tagen wieder online. Das Seite war von Facebook wegen eines geplanten zeithistorischen Beitrags über einen Auftritt von Benito Mussolini in Basel gelöscht worden. Die Sperre sei vom Unternehmen Meta, das in Besitz von Facebook ist, aufgehoben worden, teilte die CMS am Freitag in einem Newsletter mit. Das Facebook-Profil des Basler Stadtbuchs war im Juli 2021 gelöscht worden. Auslöser für die Löschung war gemäss CMS ein auf Facebook terminlich vorgeplanter, aber noch nicht veröffentlichter Beitrag über einen Auftritt des späteren italienischen Duce Benito Mussolini als Streikführer des Maurerstreiks von 1903 in Basel. Das 1879 erstmals erschienene Basler Stadtbuch ist seit 2016 eine Online-Plattform zur Basler Stadtgeschichte.
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Gemeinsame Strategie für offene Verwaltungsdaten im Kanton Zug
Der Kanton Zug und die Stadt Zug verfügen neu über eine gemeinsame Strategie für die Publikation von sogenannten offenen Verwaltungsdaten. Offene Verwaltungsdaten stehen der Öffentlichkeit ohne Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverwendung und Weiterverbreitung zur Verfügung. Konkret haben der Zuger Regierungsrat und der Zuger Stadtrat grünes Licht gegeben für die «Open Government Data (OGD)»-​Strategie 2022–2027. Ziel der «OGD-​Strategie» sei es, der Bevölkerung und der Wirtschaft offene und frei nutzbare Verwaltungsdaten auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Die Daten der Verwaltung sind demzufolge umfangreich und umfassen viele Themen. Das macht sie interessant für Forschung und Entwicklung. Schon heute ist der Kanton Zug eigenen Angaben zufolge auf der nationalen Plattform opendata.swiss präsent und publiziert Daten des Amts für Grundbuch und Geoinformation sowie der Staatskanzlei.
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