ICT Aktuell 19.09.2022, 08:13 Uhr

Computerworld-Newsticker-Kalenderwoche 38/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt
(Quelle: Megan Reaxin/Pixabay)
23-jähriger selbsternannter «Kryptokönig» verliert seine Luxusautos
Als Teil seines Insolvenzverfahrens haben die Behörden fünf Luxusautos des selbsternannten «Kryptokönigs von Kanada», Aiden Pleterski, beschlagnahmt. Diese dürften jedoch nur einen Bruchteil der 35 Millionen Dollar abdecken, die der 23-Jährige von Investoren gesammelt hatte, die hofften, dank Pleterskis Investitionen in den Markt mit Kryptowährungen reich zu werden. Das berichtet CBC. Insgesamt fordern 140 Gläubiger in zwei zivilen Klagen ihr Geld zurück. Sie liessen sich von Pleterskis Social-Media-Fotos in Privatflugzeugen und mit Luxusautos davon überzeugen, dass er ein erfolgreicher Branchenexperte sei. Ob der 23-Jährige das gesammelte Geld überhaupt jemals in Kryptowährungen investiert und aufgrund des turbulenten Markts verloren hat, konnte bis jetzt noch nicht abschliessend geklärt werden. Pleterski behauptet, er habe das Geld investiert, sei aber sehr schlecht in der Buchführung.
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Netflix steht vor massiven Nutzerverlust
Netflix hat in den ersten zwei Quartalen 2022 bereits 1,2 Millionen Nutzerinnen verloren und es könnte noch schlimmer kommen. Bis zu einem Viertel aller US-Kunden des Streaming Anbieters planen ihr Abonnement zu künden. Und zwar noch bevor das Jahr zu Ende ist. Das berichtet «9to5mac» und beruft sich dabei auf eine neue Umfrage zum Streaming Verhalten der Bevölkerung. Zwei Drittel derjenigen Nutzer, die ihr Abo künden wollen, stören sich an den steigenden Kosten. Netflix hat die höchsten durchschnittlichen Abokosten unter den grossen Streaminganbietern. Weitere grosse Probleme sind in den Augen der Konsumenten, dass Netflix die Produkte, die sie sich ansehen wollen, nicht mehr anbietet, oder dass die Kunden ihr Abo bei einem der anderen Streaming Dienst stärker nutzen.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 22. September 2022

Softwarespezialist Suse senkt Auftragsprognose
Der Linux-Softwareanbieter Suse hat nach einem schwachen Quartal die Jahresziele für die Auftragslage gesenkt. Bei den Kernprodukten erwarten die Nürnberger nun noch ein währungsbereinigtes Wachstum von 10 Prozent, wie das Unternehmen heute mitteilt. Zuvor wurde noch ein Anstieg im mittleren Zehnerprozentbereich angepeilt. In der Sparte «Aufstrebende Softwareprodukte» rechnet die Unternehmensleitung jetzt noch mit einem Wachstum von 20 Prozent, statt wie bisher 50 Prozent. Suse vermerkte im letzten Geschäftsquartal einen merklichen Rückgang beim Auftragswert der abgeschlossenen Verträge, wozu auch der starke Dollar beitrug. Den Ausblick bezüglich Umsatzes und operativer Marge bestätigte das Unternehmen jedoch.
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Microsoft weist mögliche Falschmeldungen auf Social Media nicht als solche aus
Microsoft wird Social Media Posts, die irreführende Inhalte enthalten, nicht als «Fake News» markieren, um so Zensurvorwürfen zu entgehen. Im Gespräch mit Bloomberg sagt Microsoft Präsident Brad Smith, die Menschen wollen nicht, dass die Regierung ihnen sage, was stimmt und was nicht, und das Gleiche gelte für Tech-Unternehmen, die ihnen sagen wollen, was richtig und was falsch sei. Menschen möchten sich ihre eigene Meinung machen und das sei auch gut so. Daher sehe er den richtigen Lösungsansatz eher darin, der Bevölkerung mehr Informationen bereitzustellen als weniger.
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Mittwoch, 21. September 2022

Tech-Milliardär Xavier Niel steigt bei Vodafone ein
Der französische Tech-Unternehmer und Milliardär Xavier Niel hat gut 2,5 Prozent des britischen Vodafone-Konzerns gekauft. Das teilte sein Investmentvehikel Atlas Investment heute mit. Der Einstieg lohne sich, da es Möglichkeiten gebe, die Profitabilität von Vodafone zu erhöhen, die Geschäfte zu konsolidieren und in Deutschland den Breitbandausbau voranzutreiben. Xavier Niel besitzt bereits das Telekom-Unternehmen Iliad, das in Frankreich, Polen und Italien präsent ist. Noch Anfang des Jahres versuchte Iliad das Italien-Geschäft von Vodafone für über 11 Milliarden Euro zu übernehmen. Dieses Angebot lehnte das britische Unternehmen jedoch ab.
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Schneider Electric will Aveva komplett übernehmen
Der Elektrokonzern Schneider Electric will den britischen Industriesoftwarehersteller Aveva komplett unter seine Kontrolle bringen. Dafür will das französische Unternehmen mit 31 britischen Pfund pro Aktie einen Aufpreis von 41 Prozent auf den letzten Kurs vor dem Auftauchen der Übernahmegerüchte zahlen. Schneider Electric hält bereits fast 60 Prozent der Anteile von Aveva. Allerdings will der Vorstand von Schneider Electric mehr in Bereiche investieren, die dem Unternehmen bei der Umstellung auf Digitalisierung helfen sollen. Sofern die verschiedenen Behörden die Übernahme absegnen, soll sie noch im ersten Quartal 2023 durchgeführt werden.
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Ergon Informatik mit Umsatzwachstum im erstem Halbjahr
Die IT-Dienstleisterin Ergon Informatik verzeichnet im ersten Halbjahr 2022 ein Umsatzanstieg auf 33 Millionen Franken, ein Plus von über 8 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Auch bei der Zahl der Mitarbeiter hat das Unternehmen zugelegt. Ergon beschäftigt jetzt 370 Mitarbeiter, gut 6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Zur Betreuung der deutschen Kunden seiner Sicherheitslösung «Airlock Secure Access Hub» hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 ausserdem eine Zweigniederlassung in Frankfurt eröffnet.
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Dienstag, 20. September 2022

Uber macht «Lapsus$» für Cyberangriff verantwortlich
Uber glaubt, dass der Hacker, der hinter dem Sicherheitsvorfall von letzter Woche steht, Teil der Erpresserbande «Lapsus$» ist. Diese ist dafür bekannt grosse Tech-Unternehmen zu hacken, darunter Microsoft, Nvidia und Samsung. Der Kriminelle hat laut Uber die Zugangsdaten eines Angestellten erhalten, nachdem er diesen mit einer sogenannten «MFA Fatigue Attack» so lange mit Aufforderungen zum Login via Zwei-Faktor-Authentisierung geflutet habe, bis er einen davon akzeptierte. Diese Art von Social Engineering ist in Hackerkreisen sehr populär und wurde auch schon in Attacken auf Twitter, Robinhood und Mailchimp eingesetzt.
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Tiktok präsentiert neue Social Media App
Eine neue App von Tiktok mit dem Namen «Tiktok Now» soll User dazu bringen, sich auf dem sozialen Netzwerk authentischer zu zeigen. Sie sendet Nutzerinnen und Nutzer jeden Tag eine Push-Mitteilung und fordert sie auf, den jetzigen Moment zu teilen. Dabei verwendet «Tiktok Now» bei der Aufnahme sowohl die Front- als auch die Hauptkamera des Handys. Ein ähnliches Konzept setzt auch Konkurrent «Bereal» mit seiner App ein. Neben der neuen eigenständigen App kann «Tiktok Now» auch über die reguläre Tikto-App aufgerufen werden. Der App-Start folgt in den kommenden Wochen.
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Anstieg bei Anzahl der Luzerner IT-Lehrlinge
Die Anzahl der Luzerner Jugendlichen, die sich nach dem Schulabschluss für eine Berufslehre in der IT-Branche entscheiden, ist im letzten Jahr gestiegen. Das teilt die örtliche Dienststelle Berufs- und Weiterbildung mit. Total verzeichnet die lokale IT-Branche 171 Lehrverträge, oder 25 mehr als im Vorjahr, heisst es in einer Mitteilung. Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung freut sich über den Anstieg, da die IT-Branche besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sei.
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«Spell-Jacking» bei Microsoft und Google
Neue Untersuchungen von «Otto-js Research» haben gezeigt, dass Daten, die mit Microsoft Editor oder der Grammatikprüfungseinstellung von Google Chrome gegengelesen werden, direkt an Microsoft, respektive Google gesendet werden. Das berichtet Neowin. Im Grunde gesehen werde alles, was in ein Textfeld eingegeben und mit einem der Programme überprüft wird, an die Unternehmen gesendet. Dabei kann es sich um E-Mails, Nutzernamen oder sogar Passwörter handeln. Letztere werden jedoch nur übermittelt, wenn die «Kennwort Anzeigen»-Funktion aktiv ist und das Textfeld deshalb ebenfalls auf seine Rechtschreibung überprüft wird. In der Branche wird dieser Vorgang auch «Spell-Jacking» genannt.
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Logitech bringt eigene Spielkonsole
Das Technologieunternehmen Logitech, bekannt für seine Computermäuse und Tastaturen, will seinen Gaming-Bereich ausbauen und im Geschäft mit den Endgeräten aktiv werden. Aus diesem Grund will Logitech in den nächsten Wochen zum ersten Mal eine Spielkonsole vorstellen, wie «Finanz und Wirtschaft» berichtet. Laut CEO Bracken Darrell ist das ist der Schritt eine natürliche Weiterentwicklung des Geschäfts. Bis jetzt bediente Logitech die Gaming-Branche mit Zubehör, das auf E-Sportler fokussiert war, wie etwa präzise Tastaturen, Mäuse und Controller. Die Lancierung der eigenen Konsole könnte ein Schritt seitens Logitech in Richtung Cloud Gaming sein, da der Konzern in diesem Bereich zurzeit starkes Wachstum verzeichnet.
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Montag, 19. September 2022

ABB übernimmt Power Tech Converter
Der Technologiekonzern ABB übernimmt die deutsche «Power Tech Converter» (PTC) und will so seine Präsenz im Bahnsegment stärken. Das Berliner Unternehmen mit 280 Mitarbeitern, das Systeme zur Bordnetzversorgung von Trams und Metros anbietet, hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 60 Millionen US-Dollar erzielt. Über die finanziellen Details ist nichts genaueres bekannt. Sollten die Behörden ihre Zustimmung geben, würde die Transaktion noch im vierten Quartal 2022 abgeschlossen.
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US-Finanzministerium will digitalen Dollar vorantreiben
Die Biden-Regierung will mit dem Plan der Entwicklung einer digitalen, zentralbankgesteuerten Währung, dem digitalen Dollar, vorwärtsmachen. Das Land will so seine Rolle am Steuer der weltweiten Finanzmärkte verstärken. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Laut Finanzministerin Jannet Yellen müssen sowohl die politischen als auch die technischen Aspekte schneller vorangetrieben werden, damit eine sogenannte «Central Bankd Digital Currency» (CBDC) einsatzbereit wäre, sollte dies von nationalem Interesse sein.
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Mond wird zum Wirtschaftsraum
Der Generaldirektor der europäischen Weltraumorganisation (ESA), Josef Aschbacher, sieht in der Erschliessung des Mondes eine grosse Chance. Es gebe bereits eine gewisse Vorstellung, welche wirtschaftlichen Vorteile eine derartige Erschliessung bringen könne. Vollkommen könne das Potenzial des Mondes aber noch nicht abgeschätzt werden. Zurzeit stünde man noch ganz am Anfang. Aschbacher geht davon aus, dass sich der Mond als Wirtschaftsraum innerhalb der nächsten zehn Jahre zu voller Blüte entwickeln wird.
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