25.03.2013, 14:21 Uhr

Werbekampagne für ICT-Berufswahl

Künftig sollen sich mehr Mittelschülerinnen und Mitelschüler für ICT-Berufe entscheiden. Die geplante Kampagne «Traumberufe-ICT.ch» will helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Mit Plakaten gegen den Fachkräftemangel: Traumberufe-ICT.ch will vor allem mit falschen Vorstellungen von der ICT-Berufswelt aufräumen
Das Dilemma ist bekannt: Obwohl sich die ICT-Branche überdurchschnittlich entwickelt und vielseitige Berufsperspektiven bietet, fehlen in der Schweiz Tausende qualifizierte ICT-Fachkräfte. Zu Unrecht wird den Informatikberufen ein geringes Entwicklungs- und Selbstverwirklichungspotenzial erkannt. Die akademische Informatik-Ausbildung wird von zukünftigen Studierenden im Vergleich zu geisteswissenschaftlichen Fächern weniger attraktiv eingeschätzt. Im Bereich der Berufsbildung hat die Branche bereits reagiert und 2010 mit ICT-Berufsbildung eine Organisation gegrndet, die die Anwerbung und Ausbildung vonICT-Berufsleuten im nicht-akademischen Bereich vorantreibt. Zudem sind seitens der Hasler Stiftung Bestrebungen im Gange, die Informatik als Grundlagenfach an den Schweizer Gymnasien zu etablieren: So hat sie die Ausbildung von über 100 Lehrpersonen für das Ergänzungsfach Informatik finanziert und einen Lehrstuhl für informatische Bildung an der Pädagogischen Hochschule FHNW geschaffen. Nun will die ICT-Wirtschaft mit einer breit angelegten Kampagne nachdoppeln, um den akademischen Nachwuchs anzusprechen und zu motivieren. Ziel der Imagekampagne «Traumberufe-ICT.ch» ist, junge Erwachsene für ein ICT-Studium zu gewinnen und das Bild der Branche in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Die Idee zur Kampagne wurde an einem Roundtable von ICT-Unternehmen und Vertretern der Hochschulen im Rahmen von eZürich geboren. «Die Branche ist sich einig: Wir müssen dringend etwas gegen den Fachkräftemangel unternehmen», so Andreas Kaelin, Präsident der Trägerschaft Traumberufe-ICT.ch. «Dafür ist es wichtig, dass alle am gleichen Strick ziehen und die bestehenden Aktivitäten in einem gemeinsamen Auftritt gebündelt werden.» Nächste Seite: Plakatkampagne ab Herbst 2013

Ab Herbst 2013 sollen junge Frauen und Männer, real existierende ICT-Fachleute, selbstbewusst und glaubwürdig auf Plakaten sowie Online-Werbeträgern für Berufskolleginnen und -kollegen werben. «Die Imagekampagne zeigt das breite Spektrum der ICT-Berufe auf ? vom Softwareingenieur über den Projektleiter bis zur Game-Entwicklerin. Die meisten Nicht-Informatiker haben wenig Ahnung davon, wie spannend und vielseitig ein ICT-Beruf sein kann ? eben ein Traumberuf. Das wollen wir ändern», sagt Projektleiterin Annette Kielholz. «Es ist ein grosser Vorteil für die Kampagne, dass wir sie eng abgestimmt mit den Initiativen zur Förderung der informatischen Bildung in der Schule lancieren können.» Damit die Nachhaltigkeit sichergestellt ist, werden die klassischen PR-Massnahmen (Plakate, Onlinewerbung, Medienarbeit, Internetplattform, Videobotschaften) stark mit den bestehenden Aktivitäten zur Nachwuchsförderung an Gymnasien und Hochschulen (Projektwochen, Studieninformationstage, Berufsbildbroschüre) vernetzt. Die Kampagne ist vorerst auf drei Jahre angelegt und beginnt im Grossraum Zürich, in dem rund ein Drittel aller Schweizer ICT-Firmen ansässig sind. Später wird sie auf die gesamte Schweiz ausgeweitet. An der Ausarbeitung des Kampagnenkonzepts und bei der Agenturauswahl haben Gymnasiastinnen mitgewirkt. Die unmittelbare Beteiligung der Zielgruppe an der Umsetzung ist ein wichtiges Element der Kampagne.

Weitere Partner gesucht

Die Initianten der Kampagne suchen derzeit noch Firmen und Organisationen, die sich in der einen oder anderen Form beteiligen möchten, sei es als Träger, als Sponsor mit Logopräsenz oder auch als Gönner. «Wer sich engagiert, trägt zu einem positiven Image der ICT-Branche und ihrer Berufsbilder bei, erhöht seine eigene Visibilität am Markt und kommt im Rahmen von Events und Informationsveranstaltungen in Kontakt mit zukünftigen potentiellen Mitarbeitenden», heisst es in einer Mitteilung von Traumberufe-ICT.ch. Kooperationspartner für die Initialphase sind die Stadt Zürich, die das Projekt 2012 im Rahmen von eZrich initiierte, die ETH und die Universität Zürich, die ZHAW School of Engineering, die Hasler Stiftung, der Zürcher Lehrbetriebsverband ICT (ZLI), der Anbieterverband Swico, der Berufsverband ICT-Berufsbildung Schweiz und zahlreiche ICT-Firmen, die bereits heute ein Sponsoring zugesichert haben.



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