Kauftipps
18.09.2020, 13:15 Uhr
Computer-Bildschirme: Das gilt es beim Kauf zu beachten
Ein Bildschirm fürs Büro muss gewisse Funktionen bieten, damit Anwender optimal im (Home-)Office arbeiten können. Bei Displays für Grafiker stehen wiederum andere Kriterien im Zentrum. Wir haben deshalb acht Spezialmonitore für jeden Einsatzzweck getestet.
Bildqualität, Leistung, Ausstattung, Ergonomie, Design und Preis: Nur gute Monitore können bei all diesen Merk-malen überzeugen. Das Wichtigste ist und bleibt die Bildqualität. Warum? Weil Anwender beim Arbeiten, Filmeschauen oder Gamen auf das scharfe, hochauflösende Bild angewiesen sind – und das über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Beim Preis hat sich mittlerweile einiges getan. Bildschirme mit 24, 27, 32 oder gar 34 Zoll sind günstig geworden.
Der preiswerteste Monitor im Test ist Lenovos ThinkVision T24h-20. Den 24 Zoll grossen Business-Profi gibt es für einen Preis von knapp 300 Franken. Bei den anderen Eigenschaften bestimmt der Einsatzzweck, wie wichtig diese sind.
Ein besonders ergonomischer Monitor, der sich gut verstellen lässt, empfiehlt sich fürs Büro. Ein eleganter Bildschirm macht sich zu Hause gut. Ein Game-Monitor verlangt hohe Leistung und eine vielseitige Ausstattung. Wir haben acht aktuelle Bildschirme auf genau diese Eigenschaften hin getestet und geben in der Tabelle (s. letzte Seite), wer sich für welchen Einsatzzweck besonders empfiehlt.
Da Preis und Haupteinsatzzweck der acht getesteten Modelle weit auseinanderliegen (und somit nicht unmittelbar miteinander verglichen werden können), haben wir auf einen Preistipp respektive Testsieger verzichtet.
Zweckgebunden kaufen
Damit Sie nicht «die Katze im Sack» kaufen, sollte unbedingt vor dem Erwerb des Monitors geklärt werden, für welchen Einsatzzweck dieser angeschafft wird: Je nachdem, ob das Display für Office-Aufgaben (Text-/Tabellenverarbeitung und Präsentationen) herangezogen wird, besondere Ansprüche an grafische Aufgaben gestellt werden oder exklusiv fürs Gaming gekauft wird, sollten Sie speziell auf den Paneltyp, die Bildwiederholfrequenz, die Ergonomie sowie auf die Ausstattung achten.
Genauso wichtig: Da die Modelle wegen ihrer Bilddiagonale eine stattliche Grösse haben, müssen der zur Verfügung stehende Stellplatz und die Tiefe ausgemessen werden.
Fürs Office
Die Annahme, dass quasi jeder Monitor bürotauglich sei und keine besonderen Anforderungen erfüllen müsse, ist schlichtweg falsch. Da man wahrscheinlich die Hauptzeit des Arbeitstages (8 Stunden oder mehr) vor dem Monitor sitzt, sollte das Display eine hohe Blickwinkelstabilität haben und das Bild präzise und flimmerfrei darstellen.
Neben der Neigbarkeit sollte der Monitor auch höhenverstellbar und drehbar sein, um das Bild am Sichtfeld des Benutzers optimal auszurichten. Auch eine Pivotfunktion, mit der das Display vom klassischen Querformat auf hochkant (also um 90 Grad) gedreht werden kann, ist nützlich – etwa wenn lange Texte oder Tabellen bearbeitet werden müssen, entfällt das nervige Scrollen.
Bezüglich der Ausstattung sollten möglichst viele Anschlüsse vorhanden sein und der aktuellsten Version entsprechen (z. B. DisplayPort 1.4, HDMI 2.0 etc.). Im Testfeld sind die Modelle von Asus (ZenScreen MB16AMT), Eizo (ColorEdge CS2740-PHOTO), HP (EliteDisplay E344c), Lenovo (ThinkVision T24h-20) und Samsung (C49J890DKU) bürotauglich.
Beim knapp 16 Zoll grossen ZenScreen von Asus handelt es sich um ein portables, aufstellbares IPS-Display in Full-HD-Auflösung. Über das mitgelieferte USB-C-Kabel lässt sich ein Notebook oder Smartphone damit verbinden. Mit einem Gewicht von nur 869 Gramm avanciert der Bildschirm zum optimalen Begleiter für unterwegs.
Der Monitor kommt mit seinem integrierten wiederaufladbaren Akku auf eine Laufzeit von bis zu 4 Stunden.
Lenovos ThinkVision T24h-020 sammelt neben der vorzüglichen Bildqualität besonders bei Ausstattung und Preis Pluspunkte.
Lenovos ThinkVision T24h-020 sammelt neben der vorzüglichen Bildqualität besonders bei Ausstattung und Preis Pluspunkte.
Für Fr. 299.95 wechselt er den Besitzer. Dafür bekommen Käufer einen Bildschirm, der höhenverstellbar,
drehbar sowie neigbar ist und ausserdem über eine Pivotfunktion verfügt.
drehbar sowie neigbar ist und ausserdem über eine Pivotfunktion verfügt.
Bei HPs EliteDisplay E344c und Samsungs C49J890DKU handelt es sich um Curved-Displays. Richtig! Diese beiden Modelle sind Premium-Bildschirme fürs gehobene Business. Warum? Weil durch ihr gekrümmtes Panel ein tieferes und räumlich wirkendes Bild entsteht. Das Sichtfeld wird vergrössert. Sämtliche an den Bildschirmrändern liegenden Texte, Bilder oder Dateien sind gerade wegen der Wölbung, die zudem in ihrer Form ans menschliche Sichtfeld angepasst ist, besser wahrnehmbar.
Die Folge: Die Augen müssen weniger oft nachjustieren. Durch das breite Seitenformat kann der Rand des Monitors ohne ständige Kopfbewegungen überblickt werden, wodurch Hals und Rücken verhältnismässig mehr geschont werden.
Weiterer Vorteil: Die geschwungenen Displays helfen bei der Arbeit mit breiten Bildern und Excel-Tabellen, da nicht ständig gescrollt werden muss. Und aufgrund der unorthodoxen Seitenverhältnisse etwa von 21:9 (HP EliteDisplay E344c) und 32:9 (Samsung C49J890DKU) können Anwender gleich mehrere Dokumente auf den Panels bearbeiten, ohne dass ein zweiter Bildschirm dafür in Anspruch genommen werden muss. Ausserdem ist die Blickwinkelstabilität bei Curved-Monitoren sehr hoch.
Der Betrachter nimmt das Bild unverzerrt wahr – selbst wenn er nicht frontal vor dem Bildschirm sitzt. Ein Wechsel der Sitzposition ist damit problemlos möglich. Nachteilig ist jedoch zu erwähnen, dass beide Monitore, je nachdem, wie die Sitzposition ist (maximale Entfernung: 1,8 Meter), die Tendenz haben, zu spiegeln. Und auch die erschwerte Wandaufhängung sollte bedacht werden.
Für Grafiker
Was einen Bildschirm auszeichnet, der sich besonders für grafische Aufgaben wie die Bildbearbeitung empfiehlt? Im Gegensatz zu Büromonitoren sind Displays für Grafiker mit einem grossen Farbraum und einem guten Farbmanagement ausgestattet, das erst eine erstklassige Bildqualität ermöglicht. Oft verfügen sie über eine Abdeckung von 99 Prozent des sRGB-Farbspektrums sowie homogene Tonwerte über die gesamte zur Verfügung stehende Bildfläche.
Gut ausgestattete Modelle wie der sich im Test befindliche ColorEdge CS2740-PHOTO von Eizo verfügen ausserdem über eine Hardware-Kalibrierung, welche die Farbzuordnungstabelle erstellt, um das Monitor-Farbprofil mit den angezeigten Farben zu synchronisieren.
Für Gamer
PC-Bildschirme, die für gehobene Multimediaaufgaben respektive fürs Gaming geeignet sind, zeichnen sich durch kurze Reaktionszeiten aus, um möglichst einen schnellen Bildwechsel ohne Schlieren oder Klötzchenbildung sicherzustellen.
Dieser Wert wird in Millisekunden angegeben. Auch das konkav gebogene, sogenannte Curved-Design hat bei diesen Modellen Einzug gehalten. Im Test können wir die Modelle von Acer (Nitro EI431CRPbmiiipx), Alienware (AW2521HF) sowie auch Samsung (C49J890DKU) für diese Bereiche noch besonders empfehlen. Auch eine gute Blickwinkelstabilität muss gewährleistet sein: Denn gerade, wenn man nicht mittig vor dem Anzeigegerät sitzt, sollten Farben und Kontrastwerte «stabil» bleiben.
Was Bildschirme besonders fürs Gaming prädestiniert, ist eine hohe Bildwiederholfrequenz, die für schnelle und saubere Bildwechsel bei 120 Hz (Acer), 144 Hz (Samsung) oder sogar 240 Hz (Alienware) liegen sollte. Gaming-taugliche Displays bieten ausserdem zusätzliche Funktionen an, um die Frequenz des Bildschirms mit der verbauten PC-Grafikkarte zu synchronisieren. Entsprechende Funktionen, die dabei unterstützt werden, heissen: FreeSync (Hersteller AMD) oder G.Sync (Nvidia).
Für Präsentationen
Neben den drei vorgestellten Einsatzzwecken macht eine weitere spannende Monitorklasse mit BenQs SL6502K auf sich aufmerksam. Dieses sogenannte Public Display dient der «digitalen Beschilderung» und bietet dazu eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Informationen zu präsentieren. Entsprechende Info-Displays sollen ein perfektes Präsentationserlebnis ermöglichen und stellen auch für Kleinunternehmen einen Mehrwert dar. Das 65-Zoll-Modell in dieser Kaufberatung ist für den dauerhaften Einsatz, sprich 7 Tage/24 Stunden, konzipiert. Aufgrund des Dauereinsatzes hebt der Hersteller BenQ den Garantiezeitraum auf 3 Jahre. Das Einsatzgebiet des Public Displays kann laut BenQ ein Sitzungszimmer, der Eingangsbereich, ein Schaufenster oder auch ein Verkaufsraum sein.
Flexibel ist die Positionierung. Das Public Display kann im Vertikal-/Hochkantmodus betrieben sowie auch mit weiteren Bildschirmen kombiniert verschaltet werden. Speziell für den Business-Einsatz lassen sich die Displays, die über einen integrierten Media-Player verfügen, individuell ansteuern: Einzelne Bilder werden nach Gusto länger angezeigt, spezielle Bildschirmschoner sorgen etwa für eine Reduzierung der Helligkeit, sofern der Kontrast im aktuell dargestellten Bild für einen längeren Zeitraum sehr hoch ist. Zudem verfügen Modelle wie BenQs SL6502K über einen Timer, um das Gerät nach vorgegebener Zeit ein- und auszuschalten.
Für die Fernwartung/Verwaltung und Mediensteuerung kann der Bildschirm per LAN-Schnittstelle in ein bestehendes Firmennetzwerk integriert werden.
Fazit und Marktübersicht
Die gute Nachricht vorweg: Monitore – egal, ob sie als Office-, Gaming-, Grafik- oder Anzeige-Display gekauft werden – sind deutlich günstiger geworden. Im Gegenzug erhalten Anwender sehr gut ausgestattete und vielseitige Bildschirme. Vor dem Kauf sollten Sie sich jedoch genau überlegen, wofür Sie das Display anschaffen.
Ein Office-Display sollte flexibel in seiner Ausrichtung (quer-/hochkant und Pivot) sein, ein Gaming-Display muss verzögerungsfrei Bilder gestochen scharf anzeigen und darf bei schnellen Bildsequenzen keine Schlieren darstellen. Dem Grafik-Display hingegen sind schnelle Bildwechsel fast wurscht. Matchentscheidend ist bei diesem Bildschirmtyp eine möglichst hohe Präzision bei der Abdeckung des Farbraums und der Farbkalibrierung. Letztere gewährleistet, dass das, was man sieht, auch exakt so ausgedruckt wird.
Übersicht: PC-Monitore ab 300 Franken
Hinweis: Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation «PCtipp».