Messenger im Vergleich
Telegram
Wenn es eine App gibt, die in einem kompetitiven Mark eine Lücke zu finden weiss, dann ist es Telegram. Die ursprünglich russische App hat es geschafft, mit einzigartigen Features eine breite Masse an Nutzern anzuziehen, obwohl die App im Kern nichts anderes macht als WhatsApp & Co., Bild 4. Neben der regulären Chatfunktion bietet Telegram zwei Features an, welche die App speziell machen: Gruppenchats mit mehreren Tausend Teilnehmern und Channels. Channels sind eine Form von einseitiger Kommunikation. Als Nutzer abonnieren Sie einen Channel, der Beiträge an alle Abonnenten versendet; etwa wie ein Instagram-Konto oder ein RSS-Feed, einfach innerhalb der Chat-App. Die riesigen Gruppen verhalten sich ähnlich wie ein funktional vereinfachtes Forum. Beide Funktionen locken eine erstaunlich breite Nutzerschaft an.
Diese Offenheit ist für Telegram gleichzeitig Fluch und Segen. Einerseits darf sich Telegram damit als prinzipientreuer Verfechter der freien Meinungsäusserung sehen, erhält aber auch einen etwas kontroversen Ruf. Zudem macht sich Telegram damit bei Regierungen äusserst unbeliebt. So ist es nicht verwunderlich, dass das Telegram-Team schon öfters umgezogen ist und seinen genauen Aufenthaltsort nicht preisgibt. Das ursprünglich russische Team war schon in Deutschland und England zu Hause und soll sich aktuell in Dubai aufhalten.
Für eine Plattform, die sich gerne mit heiklen Themen abgibt, ist es erstaunlich, dass Telegram nicht stärker auf Privatsphäre setzt. Die App bietet nur eine optionale Verschlüsselung an, die standardmässig ausgeschaltet ist und in Gruppen nicht angeboten wird. Als Identifikation wird zudem eine Telefonnummer benötigt. Die Software ist Open Source und für alle gängigen Systeme sowie im Browser verfügbar. Finanziert wird Telegram durch kostenpflichtige Premium-Funktionen sowie Werbung in Kanälen, nicht aber in Chats.
Fazit: Telegram unterscheidet sich durch seine starken Gruppenfunktionen und Kanäle von der Konkurrenz. Das Entwicklerteam setzt sich sehr für die freie Meinungsäusserung ein, was aber auch für rechtliche Probleme sorgt.