11.08.2005, 09:03 Uhr

Virtuelles Server-Outsourcing

Basierend auf Virtual Server 2005 entwickelt DOA Informatik zusammen mit Microsoft Schweiz ein neues Outsourcing-Modell.
Microsofts Virtual Server 2005 ermöglicht es dem Anwender, auf einem physischen Server mehrere virtuelle Maschinen zu betreiben. Dies ist die Voraussetzung für das neue Server-Outsourcing-Modell, das die Internet Service Providerin (ISP) DOA Informatik in Zusammenarbeit mit Microsoft Schweiz entwickelt hat.
«Unser Virtual-Hosting-Modell ist für Kleinstfirmen mit bis zu acht Mitarbeitern gedacht», erklärt Andreas Schürch, Spezia-list für Hosting-Lösungen bei Microsoft Schweiz. «Mit mehr als acht Mitarbeitern lohnt es sich eher, einen Small-Business-Server vor Ort zu betreiben.» Schürch ist von den Chancen seines Konzepts überzeugt. «Auch das Interesse des amerikanischen Mutterhauses zeigt uns, dass unsere Idee Zukunft hat.» Insbesondere die ständig steigenden Breitbandraten machen ein virtuelles Serverhosting interessant. Unternehmen sparen sich so die Administration und können Sicherheitsfragen in die Hand von Profis geben. «Gerade für Security fehlt kleinen Firmen oft das Know-how», so Schürch, «hier kann die Hosting-Firma, die den virtuellen Server betreut, ihre Stärken ausspielen».
Der Datenaustausch zwischen Client und Hoster erfolgt über eine sichere VPN-Verbindung (Virtual Private Networking). Administriert wird der Server über ein Web-Interface, was eine schnelle und flexible Verwaltung mit unabhängigem Standort ermöglicht. «Um einen neuen Server aufzusetzen, braucht man nur wenige Minuten.» Dass sämtliche Informationen wie Profile oder Dateien in nur einem File zusammengefasst werden, ermöglicht ein unkompliziertes Backup. Bei Problemen kann der Hoster ausserdem via browserbasiertes Remote-Desktop auf das System des Kunden zugreifen.
Die Wettinger ISP DOA Informatik hat sich an der Ausarbeitung des Hosting-Produkts an vorderster Front beteiligt und bereits acht Kunden gewonnen. «Wir wenden Virtual Hosting momentan vor allem für Backup-Server an», erklärt Geschäftsführer Rolf Neuenschwander. «Vorteile sind die freie Skalierbarkeit und die einfache Wartung», so Neuenschwander weiter. «Das spart Zeit und Geld.»
Auch die Bieler Hosting- und Netzwerk-Spezialistin Netrics ist dabei, ein Virtual-Hosting-Angebot auszuarbeiten. CEO Pascal Schmid sieht den Einsatzbereich zunächst bei ausgelagerten Mail-Exchange-Servern. Bis Ende Jahr will man bei Netrics ein Angebot präsentieren.
Für die Kunden, soweit ist man sich einig, wird ein Umdenken stattfinden müssen, wenn die Daten nicht mehr auf dem eigenen Server sondern beim Hoster liegen. Überzeugungsarbeit der Anbieter ist gefragt.
David Witassek



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