03.03.2015, 10:37 Uhr
5G in Rekordgeschwindigkeit
In England haben Mobilfunkforscher kräftig auf die Tube gedrückt und mit einer 5G-Versuchsanordnung ein Terabit pro Sekunde übertragen.
Forscher des 5G Innovation Centre (5GIC) an der University of Surrey haben einen neuen mobilen Datenübertragungsrekord geschafft. Sie schafften eine drahtlose Bandbreite von einem Terabit pro Sekunde und damit gut das Tausendfache heutiger Mobilfunk-Datenübertragungsraten. Noch lief der Geschwindigkeitsrekord in einer Testumgebung ab und über eine Distanz von 100 Meter. Laut Professor Rahim Tafazolli plane man in gut drei Jahren erste öffentliche Tests der Technik. 2020 könnte dann die Einführung von 5G anstehen, meint Ofcom, das «Bakom» Grossbritanniens. Bei 1 Tbps könnten in drei Sekunden gut 100 Spielfilme übertragen werden. Das ist das 65'000-fache der durchschnittlichen 4G-Download-Geschwindigkeit und das 100-fache des bisherigen Rekords von 7,5 Gbps, den Samsung aufgestellt hatte. 5G nutzt sehr hohe Frequenzen - über 6 GHz - um die Geschwindigkeiten zu erreichen. Die Technik soll dereinst für Finanztransaktionen und für holografische Projektionen verwendet werden können.
5G Testumgebung in München
Um erste Real-World-Pilottests bemüht man sich derweil in Bayern. Hier will Huawei zusammen mit der Bayerischen Regierung, der Stadt München, der TU München sowie dem Internet-Provider M-net den 5G Vertical Industry Accelerator aufbauen, eine grosse Testumgebung für verschiedene Anwendungsbereiche von 5G. Auch Huawei geht davon aus, dass die ersten 5G-Netze ab 2020 marktreif sein werden. Im Vergleich zu den derzeitigen 4G-Mobilfunknetzen soll 5G dabei neben einer deutlich grösseren Kapazität noch zahlreiche weitere Vorteile bieten. Dazu zählen geringere Latenzzeiten von weniger als 1 ms und somit vom Menschen nicht mehr wahrnehmbare Reaktionszeiten, ultra-verlässliche Verbindungen, um 1000-fach energieeffizientere Datenübertragungen sowie die Unterstützung einer Vielzahl von Geräten einschliesslich der rund 50-100 Milliarden Geräte, die bis zum Jahr 2020 im Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) vernetzt sein werden.