Start-ups bringen die NVMe-Technologie voran

Beispiel VAST Data

Im Unterschied zu den beiden beschriebenen Lösungen legt  VAST Data den Fokus auf die Hardware. Das Start-up mit Headquarter in New York, das 2016 gegründet wurde und im Februar 2019 an die Öffentlichkeit trat, liefert Storage-Arrays für Unternehmen. Ähnlich wie seine Konkurrenten Infinidat oder StorONE geht VAST Data davon aus, dass klassische All-Flash-Arrays selbst mit schnellen NVMe-oF-Anschlüssen nur dann überleben, wenn ihre Speicher-Software komplett neu aufgesetzt wird. VAST Data zielt auf ein Gleichgewicht von Performance und Kapazität ab, was frühere Ansätze dem Start-up zufolge nicht erreicht hätten. Die ersten VAST-Arrays benutzten TLC-Flash mit 3 Bits pro Zelle und wurden dann auf dichtere und günstigere QLC-NAND-Flash-Systeme umgestellt. VAST Data propagiert ein Dreieck aus:
All-NVMe-Performance: Schreiben mit 3D-XPoint-Tempo, Lesen mit Terabytes pro Sekunde und Millisekunden bei IOPS
File- und Object-Storage mit Exabyte-Skalierung: Übertrifft die Kapazitätsanforderungen von Unternehmen jeder Grösse
Kosteneffizienz: Entwicklungen auf unterschiedlichen Niveaus für jeweils ausreichende Systemeffizienz.
Dafür setzt VAST nach eigener Aussage Technologien ein, die vor 2018 nicht verfügbar waren: NVMe over Fabrics, nichtflüchtiges oder Storage Class Memory 3D XPoint (Intel-Optane-SSDs) und Flash zu niedrigen Preisen.
VAST Data Universal Storage basiert auf einer «Disaggregated, Shared Everything»-Architektur (DASE): Kunden können auf Basis eines Global Namespace verschiedene NVMe-Enclosures mit QLC-Flash und 3D XPoint installieren, die über eine NVMe-Fabric (handelsübliches Ethernet oder InfiniBand) mit VAST-Storage-Servern oder Containern verbunden werden. Auf Client-Seite können unter anderem NFS, RDMA, SMB, S3 oder K8s eingesetzt werden.
VAST bietet verschiedene Varianten an: Enclosure plus Server-Appliance, Enclosure plus VAST-Container oder eine Software-only-Lösung aus SSDs und Containern. Eine Hardware-Appliance ist gegenwärtig das Top-Angebot. Es besteht aus NVMe-Enclosures à 400 oder 675 Terabyte mit 4 x 100 Gigabyte NVMe-oF-Connectivity (Umfang 2U), NVMe-Fabric mit 100 Gigabyte Ethernet oder InifiniBand und vier VAST-Container-Servern in einem 2U-Chassis mit Ethernet- oder InfiniBand-Connectivity.
“Wir haben schon in unserem ersten Geschäftsjahr andere ­erfolgreiche Start-ups (…) in puncto Einnahmen deutlich überrundet.„
Jeff Denworth, Co-Founder VAST Data
Als Backup-Lösungen werden im Rechenzentrum MinIO und Cloudian, in der Public Cloud AWS und Azure angeboten. Für QLC-Flash bietet VAST eine Zehnjahres-Garantie, was der doppelten Garantiezeit bei Festplatten entspricht.  VAST empfiehlt seine Architektur besonders für:
  • vertikale Anwendungen wie Genomics, Finanztransaktionen, spezielle Inhalte, High Performance Computing (HPC)
  • sekundären Storage wie er von Commvault, Veeam oder Rubrik angeboten wird
  • Big Data und Künstliche Intelligenz etwa von Splunk, Spark oder TensorFlow
  • Enterprise-Infrastructure-Angebote wie Kubernetes, Open­Shift oder VMware.
Das junge Start-up kann im Unterschied zu vielen Konkurrenten schon auf Kundenreferenzen verweisen, darunter Ginkgo Bioworks, HHS, Zebra Medical oder Squarepoint. Jeff Denworth, Co-Founder und Vice President of Products, erklärte auf einem digitalen Presse-Event im Sommer 2020 stolz: «VAST Data hat bereits im ersten Geschäftsjahr auf der Einnahmenseite andere erfolgreiche Start-ups wie DataDomain, Isilon, Pure Storage oder Nutanix deutlich überrundet.»
Sein Potenzial hat sich VAST Data von IDC bestätigen lassen. Ein Analystenpapier ist betitelt mit «IDC Technology Spotlight - Transcending the Limitations of Legacy Storage Architectures Through New Solid State Technologies». Und darunter steht in kleiner Schrift: «Sponsored by: VAST Data».



Das könnte Sie auch interessieren