30.04.2008, 08:54 Uhr
Ohne Infektionsgefahr auf Achse
Mit Globull zeigt Bull eine boot-fähige Festplatte samt Kryptografie-Chip, mit der jeder beliebige Rechner sicher gestartet werden kann.
Aussendienstmitarbeiter müssen unterwegs nicht nur ihren Laptop sicher bedienen können. Oft ist es beispielsweise auch nötig, an einem fremden Desktop-PC etwas zu präsentieren oder ein elektronisches Dokument zu laden.
Den sicheren Umgang mit Daten in der Fremde will nun die französische Bull ermöglichen. Sie hat eine bootbare Festplatte gezeigt, die über einen USB-2.0-Anschluss (Universal Serial Bus) mit allen nur erdenklichen PCs und Laptops verbunden werden kann. Herzstück des Globull getauften Geräts ist ein kryptografischer Chip, der alle Daten auf der Harddisk verschlüsselt. Der Globull ist in etwa so gross und schwer wie ein klassischer I-Pod und fasst gut 60 GByte Daten.
Und so funktionierts: Der Anwender stöpselt den Globull an den Rechner, gibt sein Passwort über Spezialtasten ein, und schon startet das eigene Betriebssystem sowie die eigene Rechnerumgebung auf. Wird der «Fremdcomputer» wieder ausgeschaltet, hinterlässt der Globull darauf keinerlei Spuren. Dem zu benutzenden PC muss also nicht unbedingt vertraut werden. Somit kann Globull auch in Firmen eingesetzt werden, in denen sich mehrere Mitarbeiter einen PC teilen. «Das Passwort wird am Gerät eingegeben und dieses bootet selbstständig. So kann keinerlei Software die eigenen Daten ausspionieren. Umgekehrt kann das Fremdsystem ebenfalls nicht verseucht werden», erklärt Bruno Pinna, Marketingleiter bei Bull.
Probleme könnte es allerdings dann geben, wenn der Globull mit Windows booten soll. Denn das Microsoft-Betriebssystem will vorher genau über die Hardware und die Peripherie Bescheid wissen. Bull bietet daher das Gerät auch mit einer Virtualisierungs-Software an, die auf Mandriva Linux basiert. Auf dieser lässt sich dann Windows auch ohne Hardware-Wissen starten.
Derzeit ist das Gerät nur in Frankreich erhältlich. Firmenangaben zufolge will man erst einmal dort den Markt testen. Das Gerät kostet 460 Euro, die Virtualisierungs-Software weitere 80 Euro. Ende 2008 soll auch eine Version des Globull mit einer 120-GByte-Festplatte angeboten werden.