02.08.2011, 10:19 Uhr

Erfinder will Funknetze revolutionieren

Ein neue Technik soll für eine Revolution im Bereich der drahtlosen Netze sorgen.
Steve Perlman, derzeit vor allem wegen seiner Games-Streaming-Firma OnLive populär, will mit einem neuartigen Konzept drahtlose Netze revolutionieren: «Dido» steht für «Distributed Input, Distributed Output» und soll das Problem sinkender Übertragungsraten durch Interferenz beseitigen oder wenigstens umschiffen. In Funknetzen ist es bisher ja immer so, dass die Übertragungsgeschwindigkeit für jeden einzelnen Nutzer zurückgeht, je mehr User gleichzeitig einen Zugangspunkt verwenden. Dies passiert dewhalb, weil sich die übertragenen Daten gegenseitig stören (dafür gibt es sogar ein «Gesetz»: Shannon's Law bzw. Shannon-Hartley-Theorem, benannt nach dem Mathematiker Claude Shannon).  Steve Perlman hat nun mit seinem in San Francisco ansässigen Think Tank Rearden über zehn Jahre hinweg Dido entwickelt, wie unter anderem das «Wall Street Journal» berichtet. Die neue Technik soll Funknetze ähnlich zuverlässig und konsistent machen wie kabelgebundene. Statt mit Coverage-Zonen zu arbeiten, überträgt Dido individuell formatierte Daten von mehreren Zugangspunkten aus zum Nutzer, gesteuert wird das Ganze über Server.  Das Dumme ist nur, dass man für Dido neue Funkmodule in mobilen Endgeräten, neue Übertragungstechnik für die Signale, einen Teil vom Frequenzsspektrum und eben die Steuerungs-Server braucht. Perlman erwartet zudem, dass jahrelange Verhandlungen mit Hardware- und Service-Partnern nötig sein werden, um die Idee in die Tat umzusetzen. In einem krzlich verffentlichen Whitepaper hat der Erfinder erstmals technische Details enthüllt.  Mit umwälzenden Erfindungen hat Steve Perlman jedenfalls Erfahrung. Der ehemalige Apple-Ingenieur verkaufte seine Firma WebTV Networks 1997 für 425 Millionen Dollar an Microsoft. Auch seine aktuelle Company OnLive - laut Perlman eines der bestfinanzierten Start-ups im Silicon Valley - könnte von der Dido-Technik profitieren, um Spiele und andere Inhalte auf Mobilgeräte zu streamen. Erste Antworten von möglichern Partnern seien bereits vielversprechend, so Perlman.



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