Forschungsinfrastruktur
16.09.2024, 08:00 Uhr
Alps Supercomputer im Tessin eingeweiht
Am 14. September weihte die ETH Zürich am Schweizerischen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) in Lugano den neuen Supercomputer Alps offiziell ein. Alps gehört zu den schnellsten Rechnern der Welt.
Die neue Forschungsinfrastruktur basiert auf einem Cray Supercomputer EX von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) und verfügt über 10'752 der weltweit begehrten NVIDIA Grace Hopper Superchips. Damit gehört Alps zu den schnellsten Rechnern der Welt. In der Top500-Liste der Supercomputer von Juni 2024 war er in einer ersten Ausbauetappe auf Rang 6 platziert. Beim vollen Ausbau wird Alps eine maximale Leistung in der Grössenordnung eines halben Exaflops haben. Ein Exaflop entspricht eine Milliarde Milliarden Gleitkommaoperationen (Flops) pro Sekunde. Genaue Zahlen zum endgültigen Ausbauzustand werden im November erwartet.
Auf spezifische Bedürfnisse der Nutzenden zugeschnitten
Alps ist eine Schlüsselkomponente der Forschungsinfrastruktur am CSCS. «Mit seiner Cloud-nativen Architektur können wir vielseitige, softwaredefinierte Cluster (vClusters) erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Nutzergemeinschaften zugeschnitten sind und gleichzeitig die Vertraulichkeit wahren» erklärt Thomas Schulthess, Direktor des CSCS. Mehrere Institutionen würden diese neue Möglichkeit nutzen, allen voran das Paul Scherrer Institut. «Alps wird den Weg für die Bewältigung wissenschaftlicher Herausforderungen ebnen und Wissenschaftlern im Bereich des Hochleistungsrechnens und der extremen Datenanalyse dazu ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen», ist er überzeugt.
Die Hardware ist jedoch nur ein Teil des Puzzles, die Softwareentwicklung mit ihren vielen Aspekten das andere. Dabei spielen die Ingenieur:Innen des CSCS eine wichtige Rolle. Sie entwickeln in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler:innen Tools und Software, um die wissenschaftlichen Fragestellungen in die Sprache des Computers zu übertragen. Gemeinsam treiben sie die wissenschaftliche Forschung in der Schweiz voran, teils mit einem unmittelbaren Nutzen für die Bevölkerung. So ist MeteoSchweiz dank Alps zu einem Modell für die numerischen Wettervorhersagen mit viel höherer Auflösung übergegangen, das die komplexe Topografie der Schweiz mit ihren Bergen und Tälern besser abbildet.