09.02.2012, 10:12 Uhr

Cablecoms «Horizon» im Anmarsch

In der zweiten Hälfte 2012 will UPC Cablecom die neue Settop-Box «Horizon» auf den Markt bringen. Das Gerät verspricht einiges.
So sieht die Horizon-Box aus
An einer Medienorientierung hat UPC Cablecom die Katze aus dem Sack gelassen: Die neue TV-Plattform «Horizon» soll noch im zweiten Halbjahr 2012 in der Schweiz eingeführt werden. Nachdem die Konkurrenten Swisscom und Sunrise digitale TV-Angebote mit interessanten Services (u. a. Replay-TV) lanciert haben, kommt der Kabelnetzriese mit amerikanischem Mutterhaus unter Zugzwang. Vermutlich haben sich schon einige der über 500'000 Digital-TV-Kunden von Cablecom über die behäbige und angestaubte Bedienung der aktuellen Cablecom-Settop-Boxen geärgert. Inzwischen hat das Unternehmen reagiert und die Video-OnDemand Plattform serverseitig so ausgebaut, dass die Filmbibliothek von 700 auf 1500 Streifen mehr als verdoppelt wurde. Auch können Cablecom-Kunden im Gegensatz zu den IP-basierten TV-Anbietern auf mehreren TV-Geräten im gleichen Haushalt gleichzeitig HD-Kanäle schauen. Dies ist jedoch kein neues Feature und nur mit zuätzlichen Receivern oder einem DigiCard-kompatiblen TV-Gerät möglich (was meistens zusätzliche Kosten bedeutet). Mit «Horizon» will Cablecom dem entgegenwirken. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Features von «Horizon»

Die Features von «Horizon»

Die von Samsung hergestellte Box soll das Fernseherlebnis in eine neue Dimension bringen, wie Bernd Kleinsteuber, Senior Vice President Corporate Services von Cablecom, an der Medienorientierung ausführte. In der Tat, die Features der Box machen Appetit. So soll «Horizon» mit bis zu vier TV-Geräten kommunizieren können. Dies soll mit einem integrierten WiFi-Sender und entsprechenden Empfänger an den TV-Geräten möglich werden. Sechs Tuner in der Box garantieren gleichzeitiges Sehen und Aufnehmen auf mehreren TV-Geräten. Auch soll sich das Gerät via DLNA-Standard in das Heimnetzwerk einbinden lassen und Videos und Fotos von PCs oder externen Festplatten abspielen. Zusätzlich ist Streaming auf Drittgeräte wie PCs, Tablets oder Smartphones möglich. Natürlich ist auch eine Harddisk an Bord, die Speicherkapazität wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Auch bezüglich Replay-Funktion hielt sich Cablecom noch bedeckt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass eine ähnliche Funktion, wie sie die Konkurenz gegen Gebühr anbietet, eingeführt wird. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Neue Menüführung, aber kein HbbTV

Neue Menüführung, aber kein HbbTV

Des weiteren wurde die Menüführung komplett überarbeitet und erinnert ein wenig an die Benutzeroberfläche von Windows Media-Center. Und mit der doppelseitig bedienbaren Fernbedienung surft man durch die Menüs. Apps von Drittanbietern dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Cablecom verspricht, dass von der Box direkt auf Wikipedia zugegriffen werden kann. Hingegen unterstützt Horizon kein HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband Television). Nicht, weil es die Box nicht könnte, sondern weil Cablecom das Hbb-Signal gar nicht erst weitervermittelt. Anscheinend geniesst diese neue Verbreitungstechnik, die TV mit Internet verschmelzen lässt, keine hohe Priorität beim Kabelnetzriesen.

Moderater Preisaufschlag

Wer sich für Horizon entscheidet, muss mit einem moderaten Preisaufschlag rechnen, wie Bernd Kleinsteuber bestätigte. Wie hoch der Preisaufschlag im Vergleich zu den jetzigen Angeboten sein wird, wurde leider nicht bekannt gegeben.



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