Experte
23.04.2010, 11:53 Uhr
wirtschaftlich keine Alternative zur Cloud
Cloud Computing ist der Trend in der IT-Industrie. Allerdings birgt die «Wolke» auch grosse Risiken für geschäftskritische Daten. Experten raten trotzdem, die Cloud-Services zu prüfen.
Werner Streitberger von Fraunhofer sieht grosse Chancen durch die Cloud
Cloud Computing wird heute oftmals genutzt, um den erhöhten Bedarf von Rechenleistung zu decken. So wird die Anschaffung zusätzlicher Systeme vermieden, die im Tagesgeschäft still stehen würden. Gegen das alltägliche Nutzen von Cloud-Services werden häufig Sicherheitsbedenken ins Feld geführt. Am «security-podium 2010» in Au zeigten Experten den über 150 Teilnehmern aus Wirtschaft und Verwaltung auf, welche Chancen und Risiken das Auslagern von Daten sowie Prozessen in die «Wolke» bieten.
Inventur für die Cloud
Für Werner Streitberger vom Münchener Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie gibt es «ökonomisch keine Alternative zu Cloud Computing». Die Technik biete Abrechnung nach Bedarf und sei damit ideal, um die IT zu industrialisieren. Interne Ressourcen müssten nicht vorgehalten werden, Leistungen könnten kostengünstig nur dann gebucht werden, wenn sie benötigt werden. «Allerdings», gibt Streitberger zu bedenken, «müssen Firmen ihre Daten und Prozesse genau kennen, bevor sie eine Cloud-Dienstleistung buchen. Die Bestandsaufnahme wird häufig unterschätzt, wenn Offerten aus der Wolke in Betracht gezogen werden.»
Für Werner Streitberger vom Münchener Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie gibt es «ökonomisch keine Alternative zu Cloud Computing». Die Technik biete Abrechnung nach Bedarf und sei damit ideal, um die IT zu industrialisieren. Interne Ressourcen müssten nicht vorgehalten werden, Leistungen könnten kostengünstig nur dann gebucht werden, wenn sie benötigt werden. «Allerdings», gibt Streitberger zu bedenken, «müssen Firmen ihre Daten und Prozesse genau kennen, bevor sie eine Cloud-Dienstleistung buchen. Die Bestandsaufnahme wird häufig unterschätzt, wenn Offerten aus der Wolke in Betracht gezogen werden.»
Zur Inventur gehöre auch, dass für sämtliche Daten und Prozessen geprüft werden muss, ob die Inhalte laut den eigenen und gesetzlichen Vorschriften überhaupt das Unternehmen verlassen dürften. Streitberger: «Dafür ist auch ein Abgleich zwischen den internen Sicherheitsvorschriften des Kunden und dem Angebot des Cloud-Providerns hinsichtlich Security sowie Compliance erforderlich.»
Trotz guter Argumente für Cloud Computing warnt der Experte aber vor zu viel Euphorie. Wenn immer mehr Unternehmen ihre geschäftskritischen Daten auslagerten, riefen sie auch Kriminelle auf den Plan. «Mit jedem neuen Kunden steigt auch die Attraktivität für Angreifer, Lücken in den Sicherheitsmechanismen zu suchen», so Streitberger. Ein Beispiel sei die jüngste Attacke auf das Passwortsystem von Google.
Vor einer Verteufelung von Cloud Computing wegen der Sicherheitsrisiken warnte Michael Binder von Symantec Schweiz. Er plädierte für die Kombination aus Angeboten, bei der ein gewisses Restrisiko akzeptiert werden könne. «Ein vollkommen abgesichertes System ist oftmals so komplex, dass man es kaum noch nutzen kann», weiss der Sicherheitsspezialist.
Um den richtigen Mittelweg für eine individuelle Lösung für Themen wie Cloud Computing in einer Firma zu finden, sei insbesondere Kommunikation notwendig. «Das Risikomanagement ist eine Businessentscheidung, bei der Kosten und Nutzen zählen», sagte Binder. Jedoch verbauten sich Unternehmen auch Chancen, wenn sie nicht bereit seien, Risiken einzugehen.
