30.09.2010, 13:33 Uhr

iPhone bekommt keinen Firefox

iPhone-Nutzer müssen auch künftig auf das Firefox-Surfbrett verzichten. «Technische und logistische Schwierigkeiten» würden einem Mozilla-Browser für das Apple-Handy im Weg stehen, so die Firefox-Entwickler.
Auch künftig wird es keinen Firefox-Browser für das iPhone geben - für Googles Android-Plattform hingegen schon
Es wird keinen Firefox-Browser für das iPhone geben. Das hat nun Produktmanager Ragavan Srinivasan im offiziellen Mozilla-Blog festgehalten. Stattdessen konzentrieren sich die Entwickler ganz auf das vor wenigen Monaten vorgestellte Synchronisierungstool Firefox Home (Computerworld berichtete). Dieses soll aber nicht nur auf dem iPhone mehr Funktionalität bekommen, sondern künftig auch Symbian- und BlackBerry-Smartphones erobern.
Anwender würden oft nach mehr Browser-Funktionalität für Firefox Home fragen, so Srinivasan. Doch das sei nicht machbar. Eine Mozilla-Sprecherin verweist gegenüber «Pressetext» auf Apples SDK- und App-Store-Richtlinien. «Wir fassen diese so auf, dass ein 'vollwertiger' Browser wie Firefox mit eigenen Rendering- und JavaScript-Engines verboten wäre», heisst es konkret. Zwar hat es Opera geschafft, seinen «Mini» auf das iPhone zu bringen. Dass das gelungen ist, schreibt Mozilla aber der speziellen Architektur mit Server-seitiger Kompression zu.
Apples App-Ökosystem hat also wenig mit Idealen der Offenheit zu tun, für die das Mozilla-Projekt steht. Hätte einst Microsoft auf dem Desktop Fremd-Browser ebenso diktatorisch verbieten dürfen wie derzeit die strengen Wächter in Cupertino, gäbe es heute wohl keinen Firefox. Dass Mozilla dennoch die Arbeit an der iPhone-App vertieft, ist leicht erklärt. «Wir wollen möglichst auf jeder Plattform ein Firefox-Nutzererlebnis bieten. Wenn es dabei gröbere Einschränkungen gibt, sollen Apps wie Home wenigsten Kernelemente bereitstellen», erklärt die Mozilla-Sprecherin.
In diesem Bereich will die Browser-Schmiede künftig auch nachlegen. Geplant sind beispielsweise eine Passwort-Synchronisation zwischen App und Desktop-Browser, die Übernahme von Suchmaschinen-Präferenzen und die Umsetzung von Tab-Gruppen für die iPhone-App. Firefox Home soll zudem besser für iOS 4 optimiert werden und künftig einen direkten Zugriff auf Twitter, Facebook und andere soziale Netzwerke bieten.
Weiters plant Mozilla, die Home-App für andere Plattformen ohne echten Firefox-Browser umzusetzen. Einen vollwertigen Firefox wird hingegen Googles Android bekommen. Seit Ende August gibt es eine Alpha-Version von Fennec 2.0 für Android. Den Projektzeitplänen zufolge soll eine Endversion möglichst noch vor Jahresende erscheinen.



Das könnte Sie auch interessieren