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06.11.2019, 14:01 Uhr

Idorsia: Innovativ in Sachen Biotech und Cloud

Innovative Lösungen & intelligente Unternehmen standen an der diesjährigen SAP-Entwicklerkonferenz TechEd im Fokus. Mit dabei war auch das Schweizer Biotech-Unternehmen Idorsia, dessen IT-Verantwortliche kürzlich eine erfolgreiche System-Integration durchgeführt haben.
(Quelle: SAP)
Das Ziel ist das intelligente Unternehmen. Welche Wege eingeschlagen werden können, um dieses zu erreichen, stand an der TechEd 2019 im Zentrum. Die Anfang Oktober in Barcelona über die Bühne gegangene SAP-Konferenz bot für Entwickler, Anwender und IT-Fachkräfte zahlreiche Events, Demo-Vorführungen, Workshops und Keynotes zu aktuellen Themen rund um das intelligente Unternehmen. Zudem wurden mehrere Erweiterungen für die Business Technology Plattform angekündigt, die SAP HANA noch enger mit der SAP Cloud Platform zusammenbringen. Zu den neuen Erweiterungen für SAP HANA Cloud Services gehören SAP Data Warehouse Cloud, SAP Analytics Cloud und SAP HANA Cloud. Damit können alle Daten- und Analysefunktionen vereint und mit den Services für die Speicherung, Verarbeitung, Verwaltung und Nutzung grosser Datenmengen verknüpft werden.

Interessiert an diesen Lösungen war auch Marc Schalow, Senior Director Business and Corporate Systems von Idorsia. Die Schweizer Firma Idorsia Pharmaceuticals Ltd. gewann Anfang April dieses Jahres am SAP Campus in Basel einen Quality Award. SAP Schweiz zeichnet mit den SAP Quality Awards Unternehmen aus, die bei der Planung und Durchführung von Implementierungsprojekten mit herausragenden Leistungen auffallen. In den drei Kategorien «Business Transformation», «Fast Delivery» und «Innovation» wurden Awards in Gold, Silber und Bronze vergeben.
 
Biotech-Unternehmen geht in die Cloud
 
Idorsia war Bronze-Gewinnerin in der Kategorie «Business Transformation». Diese Kategorie umfasst Grossprojekte mit mehr als 500 Anwendern, einer Projektdauer von über 6 Monaten und einem Aufwand von mehr als 900 Personentagen. Mit einer erfolgreichen Einführung von SAP S/4 HANA, SAP Analytics Cloud, SAP SuccessFactors, SAP Concur und SAP Cloud Platform Integration bewies das junge Biotech-Unternehmen Innovationsfreude und eine konsequente Ausrichtung auf die Cloud.
 
Das Unternehmen ging 2017 als Spin-off aus dem Pharma-Unternehmen Actelion hervor und hat sich auf die Forschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten zur Behandlung unterschiedlicher Krankheiten spezialisiert. Nach der Ablösung von Actelion musste ein neues ERP-System eingeführt werden. Das Ziel war es, ein von Grund auf digitalisiertes Unternehmen aufzubauen, in dem alle Bereiche in der Cloud abgebildet werden sollen − von der Forschung und klinischen Entwicklung bis hin zur Personalwirtschaft und den Finanzen. Der Echtzeit-Zugriff auf Daten und Prozesse war ebenso eine Voraussetzung wie eine benutzerfreundliche, transparente Nutzung des Systems.
 
SAP S/4 HANA und HR-Plattform SAP SuccessFactors
 
«Wir hatten nur etwa ein Jahr Zeit, um ein komplett neues System einzuführen und unabhängig von Actelion zu werden», sagt Marc Schalow von Idorsia. «In dieser Zeit führten wir eine Evaluation durch und kamen zum Schluss, dass wir die Chance für einen kompletten Neuanfang nutzen wollen. In einem Greenfield-Approach implementierten wir S/4 HANA zusammen mit den drei Cloud-Lösungen.» Das Unternehmen betreibt keine eigenen Server und setzt konsequent auf die Cloud. Einzig die flexible Lösung S/4 HANA wird als On-Premise genutzt. «Die Business-Intelligent-Anwendungen und Planungen machen wir in der Analytics Cloud, das HCM-Tool SAP SuccessFactors nutzen wir für sämtliche HR-Funktionen, und SAP Concur ist unser Travel and Expense System, in dem die Reise- und Speseninformationen verarbeitet werden.
 
Herausforderungen gemeistert
 
Im Zusammenspiel mit SAP S/4 HANA ist es nun möglich, jederzeit wertvolle Einblicke in operative Geschäftsdaten zu haben und produktiv zusammenzuarbeiten. Schalow ist denn auch zufrieden mit dem Projekt: «Das System funktioniert heute wirklich gut, die erforderlichen Daten sind jederzeit direkt im Frontend verfügbar.» Doch bis es soweit war, gab es durchaus ein paar Hindernisse zu überwinden. So gab es Schwierigkeiten in der Konsolidierung der Daten, die nicht auf Anhieb klappte. Im ersten Jahr konnten deshalb die Finanzabschlüsse für die Schweiz und alle Niederlassungen in Japan, USA und Deutschland nicht direkt in der SAP-Lösung konsolidiert durchgeführt werden. «Dank des inzwischen neu verfügbaren Moduls SAP Group Reporting wird dies jedoch in Zukunft möglich sein», sagt der IT-Verantwortliche.  
 
Trotz der unerwarteten Probleme hinterfragt Schalow die Wahl der Lösung aber keineswegs. «Wir haben auf die moderne Lösung S/4 HANA gesetzt, mit dem Risiko, dass bei dem komplexen System, das ja eigentlich noch relativ jung ist, nicht alle Anbindungen und Konsolidierungen reibungsfrei verlaufen. Die Alternative wäre gewesen, auf ein bewährteres ERP-System von SAP zu setzen, dessen Funktionalität sich bereits während vieler Jahre bewiesen hat.» Für Idorsia wäre diese Herangehensweise aber zu wenig zukunftsorientiert und mit den aktuellen Möglichkeiten in der Cloud kaum vergleichbar gewesen.
 
Auch bei der Integration der unterschiedlichen SAP Lösungen gibt es noch einen Haken: «Uns fehlt ein einfach nutzbares Monitoring. Wird beispielsweise irgendwo eine Kostenstelle im System nicht übertragen, wird dies nicht automatisch in SAP CPI ausgewiesen. Die Integration und das Handling müssen noch etwas verbessert werden», findet Schalow, ist aber von der Funktionalität der Lösung begeistert. «Mit der in S/4 HANA integrierten Lösung SuccessFactors steuern wir alle HR-Prozesse für über 750 Mitarbeitende in der Schweiz, den USA, China, Japan und Deutschland und managen auch die komplette Personalgewinnung und die Bewerbungsprozesse. Mithilfe von Self-Service-Tools und einer Mobile-App können die Mitarbeitenden ihre Profile selbst managen, was die HR-Prozesse effizienter macht.»
 
Zukunftsplanung an der TechEd
 
Die IT-Vertreter von Idorsia informierten sich an der TechEd gezielt für die nächsten Softwarelösungen, die sie in ihrem Unternehmen schon bald integrieren wollen. Schalow hat konkrete Pläne: «Unsere Systeme sind seit Juni 2018 im Einsatz und werden ständig verbessert und erweitert – vor allem im Bereich Datenanalyse stehen die nächsten Erweiterungen an, und auch die Einführung eines Datawarehouse ist geplant.» Dazu wird künftig die SAP Data Warehouse Cloud zum Einsatz kommen. Die Lösung wurde an der TechEd vorgestellt und wird noch dieses Jahr verfügbar.
Businesstechnologie wächst in die Cloud
BT Plattform: neue Erweiterungen
SAP Data Warehouse Cloud: Das Data-Warehouse in der Cloud ermöglicht es den Benutzern, als Self-Service-Anwendung alle Geschäftsdaten einfach und schnell miteinander zu verknüpfen. Die flexible und skalierbare Lösung kann als eigenständige Lösung oder als Erweiterung zu SAP BW/4HANA oder zusammen mit SAP S/4 HANA eingesetzt werden. Interessierte Kunden können sich für eine kostenloseTestversion von SAP Data Warehouse Cloud vormerken lassen.
 
SAP HANA Cloud: Ein einfacher und schneller Zugriff auf sämtliche Daten unterschiedlicher Quellen hilft dabei, die Datenverarbeitung zu optimieren und gleichzeitig die Datenintegration in den intelligenten Anwendungen zu konsolidieren und zu harmonisieren. SAP HANA Cloud kann entweder als eigenständige Lösung oder als Erweiterung einer vorhandenen On-Premise-Umgebung eingesetzt werden
 
SAP Analytics Cloud: Bereits an der TechEd in Las Vegas angekündigt wurde der neuste Release von SAP Analytics Cloud, der Erweiterung für komplexe Analysen und Unternehmensplanung. Neue Wizards helfen den Anwendern, auf einfache Weise Formeln und Datenaktionen zu erstellen, die in verschiedenen Planungsmodellen verwendet werden können. SAP Analytics Cloud kann zudem in SAP-SuccessFactors- und SAP-S/4HANA-Lösungen integriert werden. Damit erhalten Unternehmen einen besseren – sprich analytischen – Einblick in ihre Personal- und Geschäftsdaten.

Ausblick:
Die nächste SAP TechEd Barcelona findet vom 29. September bis 1. Oktober 2020 statt. Die TechEd gastiert zudem vom 13.bis 15. November 2019 in Bangalore, Indien und vom 3. bis 6. November 2020 in Austin, Texas.


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