Schulsoftware
16.06.2023, 11:11 Uhr
Kanton Luzern soll Lehren aus Educase-Debakel ziehen
Der Kanton Luzern kann künftige Informatikprojekte besser managen, wenn er die Lehren aus dem Educase-Debakel zieht. Dieser Meinung ist die Aufsichts- und Kontrollkommission des Kantonsrats (AKK).
Sie liess einen unabhängigen Experten untersuchen, wie es zum Scheitern der neuen Schulverwaltungssoftware Educase kommen konnte. Nun hat sie den Expertenbericht studiert und an die Regierung weitergeleitet, wie sie am Freitag mitteilte. Veröffentlicht werden soll der Bericht erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Kommission empfiehlt der Regierung eine Reihe von Massnahmen. So brauche es künftig einen bewussten Entscheid, ob eine IT-Lösung selber entwickelt oder am Markt eingekauft werden solle. Das Testing sei rechtzeitig und konsequent zu etablieren und anzuwenden.
Störungen seien prioritär zu behandeln. Die Möglichkeit von Restanzen und Fehlern sei mit einzuplanen. Zudem brauche es eine angemessene Kommunikation mit den Gemeinden und Schulen.
Amtsgeheimnis wahren
In der aktuellen Legislatur sei eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Bericht und den Empfehlungen nicht mehr möglich, hält die AKK fest. Deshalb solle dem neuen Regierungsrat eine gebührende Verarbeitungszeit gewährt werden. Die AKK will die Öffentlichkeit über die Umsetzung ihrer Empfehlungen auf dem Laufenden halten.
Der Kommission sei es zudem ein Anliegen, dass der Expertenbericht später "unter Wahrung des Amtsgeheimnisses" publiziert wird. Dazu hat sie dem Regierungsrat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Nachfolgeprojekt auf Kurs
Mit dem Projekt Educase wollten der Kanton und die Luzerner Gemeinden eine gemeinsame, gesamtheitliche Administrationslösung für die Volksschule einführen. Es gelang aber nicht, den Leistungsumfang gemäss Projektanforderungen umzusetzen. 2022 wurde das Projekt abgebrochen.
Inzwischen wurde das Nachfolgeprojekt "StabiLU" aufgegleist. Laut der Aufsichts- und Kontrollkommission ist dieses Projekt "auf Kurs".