Zuckerberg weicht harten Fragen aus
Nachträgliche Beantwortung zugesagt
Zuckerberg wiederholte dazu seine vorherigen Worte, dass es in der Branche viel Wettbewerb gebe, weil die Nutzer auf vielen Kanälen miteinander kommunizierten. «Aus meiner Perspektive kommen jeden Tag neue Konkurrenten hinzu.»
«Mir ist bewusst, dass es viele konkrete Antworten gab, auf die ich nicht konkret eingehen konnte», sagte der Facebook-Chef zum Schluss. Man werde sie nachträglich beantworten.
Einige der Fraktionschefs machten ihrer Unzufriedenheit Luft. «Ich habe sechs Fragen eingereicht, die mit 'Ja' oder 'Nein' beantwortet werden können - und keine davon ist beantwortet worden», empörte sich der Grüne Philippe Lamberts. Eine davon war, ob Facebook seinen Mitgliedern die Möglichkeit geben werde, sich komplett personalisierter Werbung zu entziehen.
«Das war ein Fehler»
Zum Auftakt entschuldigte sich Zuckerberg abermals für den jüngsten Datenskandal um Cambridge Analytica. Facebook habe das Ausmass seiner Verantwortung unter anderem im Kampf gegen den Missbrauch von Nutzer-Informationen durch App-Entwickler nicht erkannt, sagte Zuckerberg am Dienstag bei einem live übertragenen Treffen mit Fraktionsspitzen. «Das war ein Fehler und es tut mir leid.»
Das waren ähnliche Worte wie bei Zuckerbergs insgesamt zehnstündigem Auftritt im US-Kongress. Dort fielen die Senatoren und Abgeordneten zum Teil damit auf, dass sie die Funktionsweise von Facebook nicht kannten - oder von der Beschränkungen auf wenigen Minuten pro Fragesteller ausgebremst wurden.
Im März war bekanntgeworden, dass sich die britische Firma Cambridge Analytica Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschafft hatte. Mit Hilfe der Daten sollen etwa Wähler im US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten von Donald Trump mit Wahlwerbung beeinflusst worden sein. Facebook hatte sich wiederholt entschuldigt und diverse Konsequenzen gezogen.