Digitalisierung 01.12.2020, 14:29 Uhr

470 Schweizer Bibliotheken schliessen sich zusammen

Demnächst geht die digitale Rechercheplattform Swisscovery online. Dem digitalen Verbund gehören 470 Schweizer Bibliotheken an.
Fast 500 Schweizer Bibliotheken werden ab 7. Dezember über eine digitale Plattform erreichbar sein
(Quelle: ElasticComputeFarm/Pixabay)
Die Rechercheplattform Swisscovery wird am 7. Dezember aufgeschaltet. Damit erhalten Nutzer von Bibliotheken neu Zugriff auf den gesamten Bestand wissenschaftlicher Informationen aus aktuell 470 Bibliotheken in der Schweiz, wie die Swiss Library Service Platform (SLSP) mitteilte. 
Die digitale Plattform verzeichnet nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 40 Millionen Bücher, Serien, Zeitschriften und Non-Book-Materialien sowie mehr als 3 Milliarden elektronische Artikel. «In keinem anderen Land arbeiten Bibliotheken im vergleichbaren Ausmass zusammen», wird SLSP-Direktor Thomas Marty in einer Mitteilung zitiert. Am Dienstag berichtete auch die NZZ über den Swisscovery-Start. 
Die neue Dienstleistung soll Recherchieren und Ausleihen einfacher machen: Finden Nutzerinnen oder Nutzer im Suchportal ein für sie interessantes Buch, können sie sich dieses via Kurierdienst in ihre Bibliothek liefern lassen - teilweise kostenlos. Ebenso würden Benutzerkonten, Gebühren und die Ausleihfristen für alle angeschlossenen Bibliotheken harmonisiert. 

Dienstleistungsstopp für mehrere Tage 

Allerdings sind während der Umstellungsphase ab dem 2. Dezember für mehrere Tage keine Ausleihen, Bestellungen, Kopien oder Rückgaben möglich. Zudem müssen sich Nutzerinnen und Nutzer neu für Swisscovery registrieren. Das werde voraussichtlich etwa 800'000 Personen betreffen, sagte Marty am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 
Für die Registrierung braucht es eigentlich eine E-Mail-Adresse. Für Leute, die keine besitzen, sei es auch möglich, sich lokal bei der Bibliothek anzumelden, sagte der SLSP-Direktor. Der Nachteil: Ein Zugriff auf das gesamte, schweizweite Sortiment sei dann nicht möglich. Marty bezeichnet dies als eine Art «Notlösung», da die Dienstleistung eigentlich vor allem auf akademisches Publikum zugeschnitten sei. 

Ausweitung geplant 

Derzeit seien nur wissenschaftliche Bibliotheken an Swisscovery angeschlossen, so die SLSP. Das nicht gewinnorientierte Unternehmen prüft nun die Möglichkeit, die Plattform auf weitere Bibliotheken auszuweiten.  Die SLSP wurde 2015 von 15 Hochschulen ins Leben gerufen.



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