Zwischen Sorglosigkeit und Cyberangst

Fehlende Cyberhygiene

Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte steht jedoch eine gewisse Untätigkeit gegenüber, wenn es beispielsweise um den Schutz des heimischen WLANs geht. Fast ein Fünftel der Schweizer Befragten (18 Prozent) hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 21 Prozent ist dies schon mehr als ein Jahr her. Dabei fällt auf, dass es hier wenig Generationsunterschiede gibt, wobei die über 45 ein wenig vorsichtiger sind.
Ebenfalls kritisch ist die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. 40 Prozent loggen sich häufig oder sehr häufig in öffentliche WiFi-Netze ein, um beispielsweise E-Mails abzurufen. Auch bei komplexeren Aufgaben, wie dem Zugriff über VPN oder dem Nutzen vertraulicher Dokumente nutzen 32 Prozent häufig oder sehr häufig öffentliches WiFi. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und sogar ein unbefugter Eingriff durch Hacker möglich wird.

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Schweizerinnen und Schweizer und ihre IT-Sicherheit

«Bei einem öffentlichen Wi-Fi-Netzwerk weiss niemand, wer aus welchen Gründen mithört oder wie gut es der Betreiber abgesichert hat», warnt Martin Lee, EMEA Lead bei Talos, der Threat Intelligence- und Forschungsorganisation von Cisco. «Die Nutzung der Hotspot-Funktion des eigenen Telefons mit einem starken Passwort ist sicherer als die Nutzung eines öffentlichen Netzwerks», rät er. «Und die Nutzung eines VPNs ist immer sicherer, als keinen VPN zu nutzen», doppelt Lee nach.

Mehrheit folgt Cybersecurity-Ratschlägen aus persönlichem Umfeld

Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie: Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Schweizer Befragten offenbar auf das persönliche Umfeld. 37 Prozent folgen den Hinweisen von Freundinnen und Freunden sowie Verwandten.
32 Prozent verlassen sich dagegen auf ihren gesunden Menschenverstand und fast jeder Vierte versucht IT-Security-Tipps in traditionellen oder sozialen Medien zu finden. Ratschläge von Geräteherstellern werden von etwa einem Fünftel der Befragten (21 Prozent) in Anspruch genommen, Hinweise staatlicher Stellen nur von etwa 16 Prozent.
Zur Studie: Die «EMEA Consumer Security»-Studie wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in der Schweiz und anderen Ländern erhoben – darunter unter anderem im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Frankreich und Italien. An der Befragung nahmen in der Schweiz 1000 Personen teil, 47 Prozent davon waren Vollzeitbeschäftigte.




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