Browser
12.10.2020, 06:11 Uhr
Wie privat ist privates Surfen wirklich?
Inkognito-Modus, privater Modus, In-Private-Fenster: Jeder Browser-Entwickler nutzt einen anderen Begriff für eine Funktion, von dem sich viele Anwender Anonymität versprechen - zu Unrecht.
(Quelle: Pixabay)
Das sogenannte private Surfen mit einem Browser klingt verheissungsvoll und wird gerne mit anonymem Surfen gleichgesetzt. Das ist aber nur Wunschdenken oder schlichtweg ein Missverständnis.
Der spezielle Surfmodus ist ausschliesslich dazu gedacht, die eigenen Surfaktivitäten vor all jenen zu verbergen, die denselben Computer verwenden.
Auch der Arbeitgeber kann Daten sammeln
Nach aussen hin werden die Surfaktivitäten beim privaten Surfen keineswegs verschleiert, erklärt Firefox-Entwickler Mozilla. Gleiches gilt für die IP-Adresse. Webseiten oder -dienste könnten weiterhin Informationen über besuchte Seiten sammeln, selbst wenn man nicht angemeldet ist. Gleiches gelte für den eigenen Internetanbieter oder für den Betreiber eines fremden Netzwerks, in dem man gerade surft - etwa der Arbeitgeber.
Privat surfen im Firefox bedeutet den Angaben zufolge: Passwörter, Chronik und Cookies werden nicht gespeichert. Heruntergeladene Dateien werden zwar nicht im Download-Manager von Firefox angezeigt, bleiben aber auf dem Rechner gespeichert - ebenso wie Lesezeichen, die im privaten Modus gesetzt worden sind.
Suchvorschläge aufgrund der Inkognitio-Aktivität
Auch der Browser-Anbieter selbst kann den Nutzer beim privaten Surfen beobachten. Wer etwa den Google-Browser Chrome samt der Google-Suche nutzt, sollte wissen: «Suchmaschinen können in Ihrer aktuellen Inkognito-Browsersitzung Suchvorschläge auf Grundlage Ihres Standorts oder Ihrer Aktivität anzeigen», heisst es in der Google-Hilfe.
Inkognito surfen in Chrome bedeutet laut Google: Browserverlauf (Chronik) und in Formulare eingegeben Informationen werden nicht gespeichert. Cookies und Websitedaten werden zunächst gespeichert und erst gelöscht, wenn der Inkognito-Modus beendet wird.