Mehr Angriffe auf Schweizer industrielle Infrastrukturen

Angriffe gegen industrielle Infrastrukturen werden vielfältiger und nehmen welweit leicht zu, wie die aktuelle Kaspersky-Analyse von ICS-Bedrohungen im ersten Halbjahr 2021 zeigt. Demnach war weltweit jeder dritte Industriecomputer (33,8 Prozent) schädlichen Aktivitäten ausgesetzt, dies entspricht einem leichten Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020.

Im Vergleich zu den globalen Zahlen sind Schweizer Industrie-Rechner weniger stark von Attacken betroffen, so liegt die aktuelle Rate bei 14,0 Prozent. Allerdings bedeutet dies einen überproportionalen Anstieg um 2,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Damals lag die Quote noch bei 11,9 Prozent.

Die Schweiz nähert sich somit dem Durchschnitt im DACH-Raum insgesamt. Denn dort liegt der Prozentsatz der angegriffenen Industrie-Computer nun bei 14,79 Prozent. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert (14,91 Prozent).

«Industrieunternehmen ziehen seit jeher die Aufmerksamkeit von Cyberkriminellen und politisch motivierten Bedrohungsakteuren auf sich. Dabei sind Industrieunternehmen in der DACH-Region unterschiedlich stark betroffen», kommentiert Christian Milde, General Manager Central Europe bei Kaspersky.

Weitere Analysen von Kaspersky ergeben, dass die Zahl der schädlichen Skripte im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 in der Schweiz um 1,01 Prozentpunkte gestiegen ist. Bedrohungsakteure verwenden solche Skripte auf verschiedenen Webseiten, die Raubkopien hosten, um Nutzer wiederum auf Webseiten umzuleiten, die Spyware oder Malware verbreiten. Diese wurden hauptsächlich  entwickelt, um Kryptowährungen zu schürfen. Auch die Anzahl der Spyware-Angriffe (Trojan-Spy-Malware, Backdoors und Keylogger) ist in der Schweiz um 1,77 Prozentpunkte gestiegen.