Cyberangriff
23.07.2018, 06:59 Uhr
Hacker stehlen Gesundheitsdaten in Singapur
Hacker ist es in Singapur gelungen, die Gesundheitsdaten von 1,5 Millionen Menschen zu stehlen. Bei einem Zehntel konnten die Cyberkriminellen sogar heikle Daten wie Rezepte einsehen.
Hacker haben die Gesundheitsdaten von etwa 1,5 Millionen Menschen in Singapur gestohlen. Auch der Regierungschef des südostasiatischen Stadtstaats, Lee Hsien Loong, sei betroffen, wie Singapurs Internet-Sicherheitsagentur CSA und das assoziierte Cert (Computer Emergency Response Team) mitteilt.
Die CSA bezeichnete den Datenklau als «schwerwiegend, noch nie da gewesen und massiv.» Den Ermittlern zufolge wurden Daten mit dem Namen, der nationalen Identifikationsnummer, Adresse, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Geburtsdatum von Patienten, die zwischen 1. Mai 2015 und 4. Juli 2018 Kliniken aufgesucht hatten, gestohlen.
Zudem seien bei etwa 160'000 Patienten auch Informationen über verschriebene Medikamente entwendet worden. Dies sei auch bei Ministerpräsident Lee der Fall gewesen.
«Die Angreifer hatten es speziell und wiederholt auf die persönlichen Informationen von Ministerpräsident Lee Hsien Loong und Informationen über verordnete Medikamente abgesehen», heisst es in der Mitteilung.
Andere Patientendaten wie Diagnosen seien vermutlich nicht betroffen. Die Regierung des 5,6-Millionen-Einwohner-Stadtstaats will eine Untersuchungskommission einsetzten, teilte das Ministerium für Kommunikation mit. Über mögliche Täter machten die Behörden keine Angaben.