Zentrum für Cybersicherheit
25.07.2022, 07:23 Uhr
Kanton Zürich für mehr Schutz vor Hacker-Angriffen
Der Kanton Zürich will die Verwaltungen auf allen Ebenen besser vor Cyberangriffen schützen und plant deshalb die Schaffung eines kantonalen Zentrums für Cybersicherheit.
Die Behörden im Kanton Zürich sollen besser vor Cyberattacken geschützt werden
(Quelle: Jens Stark/NMGZ)
Der Regierungsrat des Kanton Zürich will die Verwaltungen von Kanton, Städten und Gemeinden widerstandsfähiger gegen Hacker-Angriffe machen. Er baut dazu ein kantonales Zentrum für Cybersicherheit auf. 18 Stellen werden dafür geschaffen.
Der Schutz von behördlichen Daten und von kritischer Infrastruktur werde als Qualitätsmerkmal eines Standorts immer wichtiger, begründete SVP-Finanzdirektor Ernst Stocker die Massnahme gemäss einer Mitteilung. Verwaltungen von Kanton, Städten und Gemeinden müssten besser gegen Cyberangriffe geschützt werden.
Jüngstes Beispiel Bülach
Jüngstes Beispiel dafür, was bei einem Hacker-Angriff passieren kann, ist die Stadt Bülach. Diese war ab Anfang Woche teilweise lahmgelegt. Die Mitarbeitenden der Verwaltung konnten keine Mails senden oder empfangen, Bestellungen über die Website der Stadt, etwa für eine Parkkarte, landeten im Nirgendwo.
Sogar die Kasse des Schwimmbads fiel aus, so dass die Bülacherinnen und Bülacher unverhofft zu Gratis-Eintritten kamen. Die Kantonspolizei wurde über den Angriff informiert. Ob Daten gestohlen wurden, machte diese nicht publik. Erst am Freitag, also eine ganze Arbeitswoche nach dem Angriff, konnte das Problem behoben werden.
Hacker sollen Schwachstellen aufspüren
Um solche Fälle künftig zu verhindern, verpasste sich die Regierung eine ganze Cyberstrategie. Wichtigster Teil davon ist das Zentrum für Cybersicherheit, das beim Amt für Informatik aufgebaut wird.
Der Regierungsrat bewilligte dafür 18 Stellen. Die Kosten betragen für die einmalige Umsetzung 9,6 Millionen Franken. Danach kommen wiederkehrende Kosten in der Höhe von 3,5 Millionen Franken pro Jahr. Eine der zahlreichen geplanten Massnahmen ist ein so genanntes «Bug Bounty»-Programm. Dabei sollen «wohlgesinnte Hacker» Schwachstellen bei den Verwaltungen aufspüren, die mit herkömmlichen Testmethoden unentdeckt bleiben würden. Geplant ist auch eine Schulungsplattform für Cybersicherheit für Städte und Gemeinden.
Das Personal für die das geplante Cybersicherheits-Zentrum wird gemäss Angaben des Kantons in diesen Wochen rekrutiert.