03.06.2015, 13:59 Uhr

Microsoft will SSH-Unterstützung für PowerShell

Microsoft plant, Secure Shell in die PowerShell zu integrieren. Dieser von der Entwicklergemeinde lange geforderte Schritt ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Ära Ballmer-Gates zu Ende gegangen ist.
Jubeltag für Administratoren: Microsoft will die Unterstützung von SSH-Verbindungen in PowerShell integrieren. Damit würde die Interoperabilität von Windows und Linux möglich werden. Windows soll aber künftig nicht nur in der Lage sein, SSH-Verbindungen zu anderen Geräten aufzubauen, sondern auch eingehende SSH-Verbindungen unterstützen. Ausserdem sollen die bei Microsoft zuständigen Entwickler mit OpenSSH zusammenarbeiten, der wohl am weitesten verbreiteten Umsetzung des Protokolls. SSH wurde vor 20 Jahren veröffentlicht und wurde in der Welt von Unix und seinen Verwandten schnell zum Standard, wenn es darum ging, verschlüsselte Verbindungen zu anderen Rechnern über Netzwerke aufzubauen. Doch wer auch Windows-Rechner zu betreuen hatte, schaute in die Röhre und musste sich alternativer Programmen bedienen. Nun will Microsoft aber nicht nur einen nativen Client erstellen, der das vielgenutzt Putty ablösen könnte. Sondern auch eine Art SSH-Daemon für Windows. Damit würde es nicht mehr nötig sein, einen SSH-Server per Cygwin aufzusetzen. Doch warum der plötzliche Meinungsumschwung in Redmond? Schliesslich weigerte man sich bisher standhaft, eine erfolgreiche Technologie aus dem Unix- und Open-Source-Bereich in Windows zu integrieren. Vermutlich ist die Antwort simpel, aber mit weitreichenden Folgen: Weil mit der Ablösung von Steve Ballmer durch Satya Nadella das proprietäre Denken der Microsoft-Spitze der Vergangenheit angehört. Bereits im November hatte Microsoft angekündigt, das .NET-Framework quellenoffen machen zu wollen. Zum neusten Schritt in diese Richtung schreibt Angelo Calvo, Mitglied des mit der SSH-Umsetzung betrauten PowerShell-Teams: «Es ist bereits der dritte Versuch, SSH in Windows zu implementieren. Die ersten beiden sind während PowerShell V1 resp. V2 gewesen und zurückgewiesen worden. Angesichts der Veränderungen in der Führung und der Unternehmenskultur, haben wir uns entschieden, es jetzt noch einmal zu versuchen.» Das Unternehmen würde voll hinter ihnen stehen, weil man klare Mehrwerte für die Kunden aufzeigen konnte. Wann die Umsetzung durchgeführt sein wird, kann Calvo nicht sagen: «Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Planungsphase». Aber die paar Monate dürften die Administratoren nun auch noch zuwarten können. 



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