Solothurn 17.12.2010, 11:44 Uhr

Harte Kritik am Linux-Ausstieg

Im Solothurner Kantonsrat werden kritische Stimmen wegen dem Umstieg von Linux auf Windows laut.
In Solothurn wird der Linux-Ausstieg des Kantons hart kritisiert (Foto: Roland Zumbühl/www.picswiss.ch)
Ausgelöst durch die Interpellation «IT Strategiewechsel des Kantons» von René Steiner (EVP) wurde diese Woche im Solothurner Parlament die Thematik rund um den Linux-Desktop-Ausstieg diskutiert.  Dies berichtet die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit. Steiner hätte dabei unter anderem den Verdacht geäussert, «dass der Wechsel zu Windows nicht einer fundierten Wirtschaftlichkeitsrechnung entspringt, sondern eine emotional geprägte Frustreaktion sei». Als Beispiel habe er angeführt, dass sich Beschwerden von Anwendern vor allem auf die Mail-Lösung Scalix bezogen hätten. «Anstatt deswegen die Arbeit von zehn Jahren über Bord zu werfen und auf Windows zu migrieren, hätte man anstelle von Microsoft Outlook andere Open-Source-Produkte einführen können, die das Problem ebenfalls gelöst hätten», wie es in der Medienmitteilung der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit heisst. Steiner habe darauf hingewiesen, dass der Kanton beim Bezug der Nachfolgeprodukte das Beschaffungsrecht beachten müsse. Also eine hersteller- und produktneutrale Ausschreibung stattfinden soll. Andernfalls würde Solothurn das Risiko eingehen, dass wie bei der Bundesverwaltung eine Beschwerde eingereicht wird. Wie die «Solothurner Zeitung» berichtet, hat der dortige Regierungsrat nun den Auftrag, den Aufsichtskommissionen «periodisch über die Umsetzung der Informatikstrategie zu rapportieren». Nur die CVP/EVP/GLP-Fraktion und die Mehrheit der SP-Fraktion hätten eine Berichterstattung an den gesamten Kantonsrat verlangt, heisst es in dem Artikel weiter.
Harald Schodl



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