10.11.2009, 09:24 Uhr

EU hat Einwände gegen Oracle-Sun-Deal

Die Europäische Kommission hat formell in einem Statement ihre Bedenken gegenüber dem geplanten Kauf von Sun Microsystems durch Oracle bekannt gegeben.
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EU-Kommissarin und Wettbewerbshüterin Neelie Kroes hat Einwände gegen die Fusion von Oracle und Sun
Als Begründung nennen die europäischen Wettbewerbshüter, die zusammengeschlossene Firma habe ein zu grosses Gewicht im Datenbankmarkt und sorge dort für mangelnde Konkurrenz. Besonders sorgt sich die EU-Kommission um die quelloffene Datenbank MySQL, die vor allem im Zusammenhang mit Webseiten gern genutzt wird. Oracle könnte das Open-Source-Produkt zugunsten der hauseigenen Datenbank fallen lassen, befürchten die Wettbewerbshüter.
Die förmlichen Einwände, wie dies im EU-Beamtendeutsch heisst, seien bei den betroffenen Firmen eingetroffen. Sie sind eine weitere Stufe im Antitrust-Prozess der EU und dienen eigentlich nur dazu, dass nun Oracle und Sun formell gegen die Einwände Einspruch erheben können.
Oracle hat denn bereits angekündigt, man werde heftigst gegen die EU-Meinung opponieren. Die Kommission habe weder verstanden, wie der Datenbankmarkt funktioniere, noch schätze sie die Dynamik von Open-Source-Gemeinschaften falsch ein. Als Argument verweist das Datenabank-Haus auf das US-Justizministerium. Dieses hatte keine Einwände gegen den 7,4 Milliarden Dollar schweren Oracle-Sun-Merger vorgebracht.
Die förmlichen Einwände sind laut Europäischer Kommission ein "vorbereitendes Dokument" für eine spätere Entscheidung. Sie wurden auch nicht veröffentlicht. Somit heisst das Papier noch nicht, dass die EU den Oracle-Sun-Merger verbieten wird. Eine diesbezügliche Entscheidung soll am 19. Januar 2010 fallen.



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