Kalenderwoche 47 22.11.2021, 08:31 Uhr

Computerworld Newsticker

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Rexazin/Pixabay)
VW holt Top-Entwickler von Apple
Für den milliardenschweren Ausbau des Batteriegeschäfts hat VW einen Top-Entwickler von Apple abgeworben. Und zwar ist es dem Volkswagen-Konzern gelungen, Soonho Ahn, den Batterie-Entwicklungschef des Tech-Riesen, zu verpflichten. Wann genau der Südkoreaner beim grössten europäischen Fahrzeughersteller startet, ist aber noch nicht klar. VW bestätigte die Top-Personalie auf Anfrage der Nachrichtenagentur «dpa». Ahns Verpflichtung wird sowohl in der IT- als auch in der Autoindustrie Aufsehen erregen. VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in den amerikanischen und asiatischen Tech-Firmen die im Kern wichtigsten Wettbewerber der nächsten Jahre bei der weiteren Vernetzung der Mobilität und beim autonomen Fahren. Aber auch die weitere Optimierung der Batterietechnik und der Bau eigener Zellwerke gelten als entscheidende Kompetenzen. Im Fall von Apple kommt hinzu, dass das geheimnisumwitterte eigene Autoprojekt «Titan» die traditionellen Hersteller unter Druck setzt. Die Kalifornier sollen zudem ein Auge auf die südkoreanischen Anbieter Kia und Hyundai geworfen haben, die sie bei der weiteren Entwicklung eines «iCar» unterstützen könnten. Ahn arbeitete unter anderem auch bereits in führenden Rollen bei Samsung und LG.

Donnerstag, 25. November 2021

Änderungen im Führungsteam von LG Electronics
Beim Elektronikkonzern LG Electronics kommt es zu mehreren Wechseln im Führungsteam. Und zwar übernimmt William Cho, bisher Chief Strategy Officer, ab dem 1. Dezember nun auch die Funktion des Chief Executive Officers, wie das Unternehmen mitteilt. Cho, der seit 2019 LGs Top-Stratege ist, leitete zuvor während sechs Jahren die Geschäfte von LG in Nordamerika und verantwortete dabei unter anderem den Aufbau des Business Incubation Centers sowie die Förderung neuer Geschäftsmöglichkeiten mit internen Unternehmen oder auch Start-ups. Nebst einem neuen CEO ernennt der Konzern auch einen neuen Chief Technology Officer. Zum Technik-Chef steigt Kim Byoung-hoon auf, der aktuelle Leiter des Future Technology Centers von LG, wie es weiter heisst. Kim werde zum Executive Vice President befördert und übernehme nebst den Aufgaben des CTO auf eine neue Führungsposition im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie.
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Griechenland treibt die Digitalisierung voran
In Griechenland können sich Paare künftig innerhalb von zehn Tagen online scheiden lassen. Sie müssen dazu lediglich ihrem Anwalt eine digitale Vollmacht ausstellen, deren Beglaubigung ebenfalls online möglich ist. Neben der Online-Scheidung sollen in den kommenden Wochen gemäss der griechischen Nachrichtenagentur ANA etliche weitere bisher komplizierte Amtsgänge vollständig digitalisiert werden. Dazu gehören etwa die Genehmigung für die Namensgebung von Kindern, die Übertragung von Wohneigentum oder die Unternehmensgründung. Für viele Bürger bedeutet das eine enorme Erleichterung. Denn die griechischen Behörden sind berüchtigt für lange Wartezeiten, ausufernden Papierkrieg und Willkür. Entsprechend beliebt ist Digitalisierungsminister und IT-Spezialist Kyriakos Pierrakakis. Auch zur Bekämpfung der Corona-Krise setzt Griechenland mit Erfolg auf digitale Lösungen. Bürgerinnen und Bürger können schon seit Frühjahr ihre Impfzertifikate und Corona-Testergebnisse online herunterladen sowie Impftermine buchen. An den Impftermin erinnert der Staat anschliessend mit mehreren SMS-Nachrichten.
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«Krypto»-Briefmarke legt Online-Shop der Post lahm
Der Verkaufsstart der ersten Schweizer Krypto-Briefmarke der Post ist auf eine hohe Nachfrage gestossen. Der Online-Shop war am Donnerstag für mehrere Stunden überlastet. Der Verkauf der «Swiss Crypto Stamp» startete am 25. November um 6.00 Uhr. Die Nachfrage sei sehr hoch gewesen, teilte die Post auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Donnerstagvormittag mit. Dies habe «zwischenzeitlich zu technischen Störungen auf postshop.ch» geführt. Die Techniker seien aber dran, die letzten Störungen zu beheben. Bereits in den letzten Wochen sei die Post von vielen Interessenten kontaktiert worden, teilte ein Sprecher mit. Er betonte, dass die grosse Nachfrage die Post natürlich freue: «Dass sie am ersten Tag allerdings schon derart gross ist, hätten wir nicht erwartet», räumte er ein. Die Lancierung war bereits vorher angekündigt worden (Computerworld berichtete).
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Baidu darf Robotaxi-Angebot in Peking etablieren
Der chinesische Technologieriese darf eine Flotte von Robotaxis in Peking bereitstellen. Dem Konzern sei der Betrieb von maximal 100 fahrerlosen Taxis in einem 60 Quadratkilometer grossem Gebiet im Stadtzentrum erlaubt worden, berichtete die Zeitung «Beijing Daily». Baidu teilte mit, es sei das erste Mal, dass das Robotaxi-Angebot Apollo Go auf offener Strasse eingesetzt wird. Zum Start würden 67 Fahrzeuge mit mehr als 600 Haltestationen angeboten. Neben Baidu hat auch das von Toyota unterstützte Startup Pony.ai die Genehmigung erhalten, Robotaxis in der chinesischen Hauptstadt einzusetzen. Weltweit stecken Autokonzerne und Technologiefirmen Milliarden in die Entwicklung und den Betrieb selbstfahrender Autos.
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Mittwoch, 24. November 2021

Säule-3a-App Frankly erreicht Milliardenmarke
Frankly, die Säule-3a-App der Zürcher Kantonalbank, hat die Marke von einer Milliarde an verwalteten Kundengeldern erreicht. Zudem zählt sie nun über 49'000 Kundinnen und Kunden, wie die ZKB mitteilt. «Frankly hat sich als wichtiger digitaler Kanal im Vorsorgegeschäft der Zürcher Kantonalbank etabliert», wird der CEO Martin Scholl zitiert. Ihm zufolge würden solche 3a-Lösungen bei der Bevölkerung im aktuellen Negativzinsumfeld auf besonders grosses Interesse stossen. Den Angaben zufolge konnte die Community-Rabattierung dank des steigenden Anlagevermögens zum dritten Mal erhöht werden. Dementsprechend sinkt die All-in-Fee neu auf 0,45 Prozent, so die Kantonalbank.
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Chef von Frankreichs Telekomkonzern Orange verurteilt
Der Chef des grössten französischen Telekomkonzerns Orange, Stephane Richard, ist wegen der unrechtmässigen Nutzung von öffentlichen Geldern im Zusammenhang mit der sogenannten Tapie-Affäre verurteilt worden. Richard erhält gemäss dem Pariser Berufungsgericht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die auf Bewährung ausgesetzt wird. Zudem muss er ein Bussgeld in der Höhe von 50'000 Euro zahlen. 2008 hatte die damalige französische Finanzministerin und heutige EZB-Chefin Christine Lagarde eine Schadenersatzzahlung des Staates an den Unternehmer Bernard Tapie über 400 Millionen Euro genehmigt. Damit sollten Verluste ausgeglichen werden, die Tapie beim Verkauf von Adidas-Anteilen an die Bank Credit Lyonnais Anfang der 1990er Jahre entstanden sein sollen. Tapie warf dem staatlichen Institut – inzwischen exisitert es nicht mehr – vor, ihn dazu gebracht zu haben, das Paket deutlich unter Wert abzugeben. Richard war zu der Zeit Stabschef Lagardes. Lagarde war 2016 vom Gerichtshof der Republik in Paris für schuldig befunden, in der Affäre fahrlässig gehandelt zu haben.
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Samsung baut 17-Milliarden-Dollar-Chipfabrik in Texas
Samsung Electronics errichtet für satte 17 Milliarden Dollar eine Chipfabrik in der Stadt Taylor im US-Bundesstaat Texas. Der Bau soll in der ersten Jahreshälfte 2022 starten. Mit der Fabrik werden den Angaben zufolge rund 2000 Hightech-Jobs geschaffen. Um den Zuschlag hatten mehrere US-Städte gebuhlt, darunter auch New York. Bislang betreibt der weltgrösste Speicherchiphersteller und weltweit zweitgrösste Chipauftragsfertiger nur eine Fabrik in den USA: nämlich in Austin. Sie ist allerdings deutlich kleiner als das nun geplante fünf Quadratkilometer grosse Werk. Noch nicht bekannt ist, was die Südkoreaner in Taylor konkret fertigen wollen. Bekannt ist lediglich, dass es Chips für mobile Geräte und autonom fahrende Autos sein werden. Mit der Errichtung der Fabrik in Taylor schliesst sich Samsung den Rivalen TSMC und Intel an, die ebenfalls ihre Kapazitäten in den USA ausbauen.
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Kräftige Gewinnsprünge bei Dell und HP
Dell und HP verdienen dank einer starken PC-Nachfrage glänzend. Beide Unternehmen verkündeten kräftige Gewinnsprünge im jüngsten Quartal. Profitieren können sie nach wie vor vom Trend zum Home Office und einem erhöhten IT-Bedarf. Dell steigerte den Umsatz in den drei Monaten bis Ende Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg nach Angaben des Unternehmens um mehr als das Vierfache auf 3,9 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit leichten Kursaufschlägen. Beim Rivalen HP lief es zuletzt ähnlich gut. Hier legte der Umsatz im letzten Geschäftsquartal um gut 9 Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich verdiente HP nach eigenen Angaben 3,1 Milliarden Dollar und damit rund 360 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Aktie stieg nachbörslich um über 8 Prozent.

Dienstag, 23. November 2021

Schleswig-Holstein setzt künftig auf Libreoffice und Linux
Schleswig-Holstein gibt Microsoft einen Korb. Bis Ende 2026 will das norddeutsche Bundesland auf allen 25'000 Rechnern der Bundesangestellten inklusive Lehrpersonen die Office-Programme der Redmonder durch die Open-Source-Software Libreoffice ersetzen. Auch solle über kurz oder lang Windows durch Linux abgelöst werden, wie dem Blog «The Document Foundation» zu entnehmen ist. Gegenüber der Zeitschrift «c't» begründete Jan Philipp Albrecht, der zuständige Digitalminister Schleswig-Holsteins, den Umstieg damit, dass das Bundesland mit den Verträgen für proprietäre Software an Grenzen stosse. Ein Grund für den Wechsel seien ihm zufolge denn auch die Finanzen. Denn die Lizenzgebühren seien in den vergangenen Jahren immer weiter angehoben worden, erklärt er. Einen weiteren Vorteil sieht der Digitalminister in den Zielen für die Digitalisierung der Verwaltung. «Open Source bietet uns da einfach mehr Flexibilität.» Gleichzeitig würden all die Vorteile gelten, die Open Source immer hat: Souveränität, Datensicherheit und Datenschutz, wird Albrecht zitiert.
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Finanzinvestor greift nach Telecom Italia 
Der US-Finanzinvestor KKR will sich den grössten italienischen Telekommunikationsanbieter Telecom Italia (TIM) einverleiben. KKR bietet den Aktionären je Anteilschein 50,5 Cent, wodurch Telecom Italia mit 10,8 Milliarden Euro bewertet wird. Zudem müsste ein neuer Eigentümer auch Schulden von 29 Milliarden Euro mit übernehmen. Die Aktien schossen am Montag um 25 Prozent in die Höhe. Analysten halten einen Bieterwettstreit für möglich. Grossaktionär Vivendi halte das Gebot von KKR nicht für ausreichend, sagte eine dem Medienkonzern nahestehende Person zu Reuters. Vivendi hatte für seinen rund 24-prozentigen Anteil im Schnitt 1,07 Euro je Aktie gezahlt.
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Montag, 22. November 2021

WhatsApp mit ausführlicheren Datenschutz-Informationen in Europa
WhatsApp ergänzt nach der hohen Strafe der irischen Datenschutzbehörde die Nutzungsregeln mit weiteren Informationen. Daran, wie die Daten verarbeitet werden, ändere sich aber nichts, betonte der zum Facebook-Konzern Meta gehörende Chatdienst. Man nehme lediglich die von den Datenschützern angeordneten Klarstellungen vor. WhatsApp will die im September verhängte Strafe in Höhe von 225 Millionen Euro noch kippen, muss während des Verfahrens dazu die Auflagen aber trotzdem erfüllen. Ausführlichere Informationen gibt es WhatsApp zufolge unter anderem darüber, warum Daten gespeichert oder gelöscht und wie sie über Grenzen hinweg übermittelt werden. Auch werde die rechtliche Basis für die Verarbeitung der Daten mit mehr Details dargestellt. Die Nutzer sollen mit einem Banner in der App auf die Neuerungen hingewiesen werden.
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Netflix: Auf Standard- und Premium-Kunden warten höhere Preise
Kurz vor Weihnachten erhöht der Streamingdienstleister seine Abo-Preise in der Schweiz. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Und zwar werden die Preise um zwischen rund 12 und fast 15 Prozent erhöht. Das Basis-Abo bleibt preislich unverändert, es kostet weiterhin Fr. 11.90. Hingegen kosten das Standard-Abo (2 Geräte, Full-HD-Qualität) neu Fr. 18.90 und das Premium-Abo (4 Geräte, UHD-Qualität, also 4K) monatlich Fr. 24.90. Bisher waren das Standardabo für Fr. 16.90 und das Premium-Abo für Fr. 21.90 zu haben.
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Ericsson will Cloud-Telefonie-Anbieter Vonage schlucken
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will sich in den USA durch einen milliardenschweren Zukauf verstärken. Für 21 Dollar je Aktie soll der Anbieter von cloudbasierter Kommunikation Vonage gekauft werden, wie der Nokia-Konkurrent soeben mitteilte. Inklusive Schulden werde Vonage damit mit 6,2 Milliarden Dollar bewertet. Der Abschluss soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erreicht werden. Das Vonage-Mangement unterstützt die Übernahme. Der Schlusskurs von Vonage lag am Freitag bei 16,37 US-Dollar.
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