Wegweiser 13.03.2019, 11:31 Uhr

Die Top 5 Insights aus der Swiss-IT-Studie 2019

Computerworld hat Schweizer IT-Entscheidern gemeinsam mit IDC den Puls gefühlt. Das sind die fünf wichtigsten Erkenntnisse der Swiss-IT-Studie 2019, die dabei helfen, sich den Weg durch den Dschungel der digitalen Transformation zu bahnen.
Die Swiss-IT-Studie von Computerworld zeigt auf, was bei IT-Entscheidern dieses Jahr auf der To-do-Liste steht
(Quelle: Computerworld)
Alle Branchen und Industrien in der Schweiz befinden sich seit Jahren in einer Phase des Wandels. Mit der fortschreitenden Globalisierung der Geschäftsmodelle und den rasanten technologischen Entwicklungen haben die Veränderungen deutlich an Tempo zugelegt. Dies haben die einzelnen Branchen zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Inten­- si­täten gespürt. In der Medienbranche beispielsweise liefen die Umbrüche radikal und für zahlreiche Firmen schmerzhaft ab. In der produzierenden Industrie und im Handel hingegen eher schleichend und kontinuierlich.
Für diese Veränderungen in Business und Informatik haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedliche Begriffe etabliert wie etwa Disruption, Digitalisierung oder auch digitale Transformation. Ganz egal, ob man diese Begriffe als Schlagwort oder Statusbeschreibungen betrachtet: Die technologischen und geschäftlichen Ver­änderungen der letzten zehn und das Potenzial für die kommenden zehn Jahre sind unbestritten. Wie positionieren sich die Schweizer CIOs und IT-Leiter in dieser Situation? Dies zeigen die Ergebnisse der jährlichen Swiss-IT-Studie von IDC und Computerworld. Wir haben auf Basis der jüngsten Resultate fünf Learnings abgeleitet.
1. CIOs haben das Potenzial der digitalen Transformation erkannt
Die möglichen Auswirkungen der digitalen Transformation werden seit einigen Jahren umfassend in den Schweizer Unternehmen diskutiert. Sie werden allerdings völlig unterschiedlich bewertet. 46 Prozent der IT-Entscheider vertreten die Ansicht, dass die digitale Transformation einschneidende Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben wird. Etwas mehr als die Hälfte der CIOs teilt diese Ansicht nicht. Sie rechnet lediglich mit einigen beziehungsweise geringen Auswirkungen. Beide Positionen haben sicher ihre Berechtigung. Dies setzt jedoch eine umfassende Analyse der Entwicklungen im Technologiesektor und in der jeweils eigenen Branche voraus. Vielleicht möchten Sie sich an dieser Stelle einmal fragen, wo Sie stehen?
2. Geschäftlicher Erfolg basiert auf moderner Technik CIOs sind sich bewusst, dass sich der Erfolg ihrer Firma grundlegend auf die Nutzung moderner Technologie stützt.
Allerdings ist es den meisten Organisationen schlicht unmöglich, Innovationen umfassend und flächendeckend einzuführen. Sie fahren aus diesem Grund mehrgleisig. Die Modernisierung von Business-Software (45 %), die weitere Nutzung von Cloud Computing (41 %) sowie die Modernisierung der IT-Infrastruktur (40 %) zählen für die CIOs zu den wichtigsten IT-Projekten des Jahres 2019. Die Einführung neuer Technologien und Lösungsansätze wie DevOps, künstliche Intelligenz oder Blockchain gehören für nur einen geringen Teil der Firmen zu den wichtigen Themen. Dennoch sehen wir deutlich, dass die CIOs im Spannungsfeld von Modernisierung und Innovation voranschreiten. Wo sehen Sie sich aktuell auf Ihrer Reise?
3. Viele Fachentscheider unterschätzen die Innovationskraft der IT
Eine zentrale Hürde müssen CIOs dringend überwinden: Die breite Masse der Fachentscheider unterschätzt die Innovationskraft von Informationstechnologie respektive kann sie nicht richtig einordnen. Hier müssen auch die IT-Anbieter schleunigst nachbessern. Lediglich 35 Prozent der Fachentscheider vertreten die Ansicht, dass die digitale Transformation weitreichende Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben wird. Das hat uns dann doch erstaunt, denn unabhängig von den technischen Entwicklungen sollten die Fachentscheider das Potenzial der digitalen Transformation für ihr Unternehmen, oder zumindest für ihre Branche, sehr kritisch beleuchten. Wie schätzen Sie die Situation in Ihrer Organisation ein?
4. Fach- und IT-Abteilung müssen zusammenrücken
Ein Schlüssel für das Heben von IT-Potenzial ist die intensive Zusammenarbeit zwischen der IT-Organisation und den Fachbereichen. Eine wichtige Erkenntnis der aktuellen Swiss-IT-Studie ist, dass beide Seiten diesen Wunsch äussern – der Wille ist also durchaus vorhanden. Für 75 Prozent der IT-Entscheider ist es wichtig, frühzeitig in neue Projekte einbezogen zu werden. 53 Prozent der Fachentscheider erwarten von der IT konkrete Vorschläge für neue Technologien und Innovationen. Aus unserer Sicht sollten Unternehmen diese Erwartungshaltung aufgreifen und in formalisierte Prozesse überführen. Sprechen Sie und Ihre Fachbereichskollegen die gleiche Sprache? Falls ja, haben Sie die besten Voraussetzungen. Falls nicht, nun ja ...
5. CIOs sehen Wert von Daten und der Cloud
Der Einsatz von Cloud-Services steigt auch hierzulande weiter an. Die Firmen erkennen, dass eine erfolgreiche Cloud-Strategie eine wesentliche Voraussetzung für die Digitalisierung im Unternehmen ist. Denn durch die Nutzung von Cloud-Services und Cloud-Technik stellen sie sicher, dass sie über Unternehmensgrenzen hinaus die jeweils erforderlichen IT- und Business-Ressourcen beziehen können. Das Potenzial von Daten wird sich in den nächsten Jahren durch den Einsatz von Lösungen für künstliche Intelligenz voll entfalten. Lediglich 30 Prozent der IT-Entscheider sind derzeit der Meinung, dass die Zukunftstechnologie für ihr Haus keine Rolle spielt. Wir sind der Ansicht, dass die meisten dieser Entscheider ihre Meinung mittelfristig ändern werden. Sie auch?

Fazit

Die CIOs agieren auf der Höhe der Zeit. Sie treiben die Modernisierung ihrer IT voran und viele von ihnen verfolgen technische Entwicklungen sowie Innovationen. Der Stellenwert von IT im Unternehmen hängt einerseits von der persönlichen Einschätzung jedes einzelnen CIOs ab und andererseits von vielen externen Faktoren. Der wichtigste Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit den Fachbereichen. Wenn CIOs und Fachentscheider gemeinsam auf ein Ziel hin­arbeiten, werden sie in der Lage sein, das Management für Investitionen zu gewinnen und den Mitarbeitern produktive Arbeitsumgebungen zur Verfügung zu stellen.
Computerworld Swiss IT
Die CIO-Agenda 2019
Seit einer Dekade fühlen Computerworld und die Marktforscher von IDC Schweizer IT-Entscheidern im Rahmen der Swiss-IT-Studie den Puls. Was beschäftigt sie? Wie gehen sie mit den Entwicklungen der digitalen Transformation um? Welche Probleme gilt es zu lösen? Auch in diesem Jahr stellten sich wieder mehrere Hundert CIOs und IT-Verantwortliche sowie ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Fachabteilungen unseren Fragen.
Die aktuelle Swiss-IT-Ausgabe zeichnet nun ein detailliertes Bild der Schweizer IT. Das Heft ist ab heute, 13. März 2019, erhältlich – sowohl in gedruckter, als auch in digitaler Form als E-Paper in der App «Computerworld E-Paper» für Android und iOS.
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Matthias Zacher
Autor(in) Matthias Zacher



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