15.04.2009, 08:22 Uhr
Spam ruiniert die Umwelt
Spam nervt nicht nur und kostet Unsummen an verloren gegangener Produktivität. Die Müllmails sind auch schädlich für die Umwelt, wie McAfee in einer Studie darlegt.
Und zwar produziert Spam auch eine Menge Kohlendioxid, also das Gas, das unter anderem für die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht wird. Wie Dave Marcus von den Avert Labs von McAfee erläutert, erzeuge zwar die einzelne Spam-Mitteilung pro Anwender lediglich 0,3 Gramm CO2. "Rechnet man aber die Zahl auf die täglich verschickte Spamflut hoch, wird sie durchaus signifikant", ist Marcus überzeugt.
Wie die entsprechende Studie, die bei der Beratungsfirma ICF International in Auftrag gegeben wurde, darlegt, würden die 62 Billionen Spam-E-Mails, die jährlich verschickt werden, 33 Milliarden Kilowattstunden Strom verbrauchen. Das ist genug Energie, um 2,4 Millionen Einfamilienhäuser mit Elektrizität zu versorgen. Nach dieser Rechnung setzt Spam so viel CO2 frei wie 3,1 Millionen Autos, die 7,6 Milliarden Liter Benzin schlucken.
Diese Zahlen sind zwar eindrücklich. Leider vermeidet es die Studie, die Ergebnisse in einen Zusammenhang zu stellen. Etwa würde interessieren, wieviel der Energiekosten von Servern und PC auf die Kappe von Spam gehen. Auch die Untersuchungsmethode und die Annahmen der Studie werfen Fragen auf. So wird nicht dargelegt, was die Rechner machen würden, wenn sie nicht damit beschäftigt sind, Spam zu transportieren und zu filtern. Vielleicht würden sie dann ja Aufgaben übernehmen, die mehr Rechenleistung und damit noch mehr Energie verbrauchen würden.
Trotzdem darf dem Fazit der Studie zugestimmt werden: Spam ist schlecht und muss bekämpft werden. Dass die Müllmails auch noch umweltschädigend sind, macht den Kampf gegen Spam laut Marcus nur noch dringender. "Das öffnet einen weiteren Blickwinkel auf das Problem", sagt er. "Abgesehen vom Nervfaktor ist nun der Einfluss auf die Umwelt quantifizierbar".