Schweizer Top-CIOs: Wolfgang Eger, Schweizerische Post

Funktion: CIO
Firma: Schweizerische Post
Branche: Logistik
Mitarbeitende in der Schweiz: rund 47'000
IT-Mitarbeitende intern/extern: rund 1200 Vollzeitstellen intern, plus rund 400 Externe
In dieser Firma/CIO seit: März 2019
Berichtet an: Roberto Cirillo, CEO

Als Digitalisierungsmotor unterstützt die IT-Abteilung die Post als treibende Kraft im Transformationsprozess in unserem traditionellen Kerngeschäft, genau wie auch für neue Angebote. Cloud Migration, Trusted Services, die Umsetzung von Business-getriebenen und zukunftsorientierten Architekturen sind dabei genauso wichtig wie der Einsatz von neuen Lösungen. In diesem Jahr sind das etwa 13 operationalisierte Machine-Learning-Anwendungen oder inzwischen rund 100 aktive RPA-Prozesse und automatisierte M365-Lösungen.

Im Operating-Modell haben wir mit der embedded IT eine Organisationsform weiterentwickelt, die sowohl den DevOps-Ansatz näher ans Business führt, aber auch die Heterogenität in unserem Business erlaubt. Mehr als 60% unserer Mitarbeitenden sind nun wieder mit dem Business und dem Kunden in direkter Interaktion. Darüber hinaus ist der sichere, vertrauensvolle und nachhaltige Umgang mit Daten, Algorithmen und Technologien für die Post und ihre digitalen Geschäftsmodelle ein wichtiger Fokus.

Dazu challengen wir uns selbst: Sei es durch öffentliche Intrusionstests bei unserem E-Voting-System, durch unsere Zusammenarbeit mit ethischen Hackern im Rahmen von unserem eigenen Bug Bounty Programm, oder auch mit unseren eigenen Investitionen in das Thema. Für das Business sind wir zudem auch bei der enorm wichtigen Weiterentwicklung unserer Lösungen für die Logistik der Zukunft involviert. Und zum Schluss: um dabei auch künftig die benötigten Kapazitäten gewährleisten zu können, gehen wir mit dem Aufbau von einem posteigenen IT-Standort in Lissabon neue Wege.

Die grösste Herausforderung ist ganz klar, genügend Fachkräfte zu finden. Die Anforderungen an zunehmende Kapazitäten und Skills stellt hohe Anforderungen an die gesamte Organisation. Aber nicht nur die Menge ist dabei wichtig. Die Vielfalt und die Diversität sind ebenso ausschlaggebend: Je besser Teams mit unterschiedlichen Ideen und Erfahrungen umgehen können, desto besser können auch die unterschiedlichen Bedürfnisse in die Produktentwicklung einfliessen. Für uns als Post mit Dienstleistungen und Produkten für die gesamte Schweizer Bevölkerung ist eine diverse Kraft an IT-Fachleuten unabdingbar. Förderung von erfahrenen Mitarbeitenden, Erhöhung des Gender-Anteils, Attraktivität und Ausbildung für Jugendliche und Einsteiger, Nutzung von Fachkarrieremöglichkeiten, Internationalität und Zusammenarbeit mit Ökosystem-Partnern: dies sind nur einige Beispiele, wie wir konkret den «war for talent» angehen und für viele IT-Fachkräfte eine interessante Zukunft bieten wollen.