Swico und EITO
15.01.2019, 15:21 Uhr
Schweizer ICT-Markt wächst langsamer
Die Marktforscher von EITO erwarten für den Schweizer ICT-Markt ein langsameres Wachstum als in den Vorjahren. Konjunkturrisiken und der Brexit sind Unsicherheitsfaktoren.
Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch blickt weiterhin positiv auf den Schweizer ICT-Markt
(Quelle: Swico)
Der Schweizer ICT-Markt ist im abgelaufenen Jahr mit 2.8 Prozent gewachsen. Die Umsätze mit Informations- und Telekommunikationstechnologie betrugen bei Unternehmen sowie Konsumenten rund 32.4 Milliarden Franken. Diese Zahlen präsentierten der Branchenverband Swico und das Forschungsinstitut European Information Technology Observatory (EITO) an einem Anlass am Dienstag in Zürich vor den Medien.
Für das laufende Jahr rechnet EITO mit einem weniger starken Wachstum. Der Umsatz soll nur um 1.8 Prozent auf circa 33.0 Milliarden Franken steigen. EITO-Geschäftsführer Axel Pols nannte die rückläufigen Hardware-Absätze und das geringere Wachstum im Mobilfunkmarkt als Gründe für die leicht pessimistischeren Aussichten. In der Prognose nicht berücksichtigt seien die möglichen Auswirkungen des Brexits, der Handelskonflikte zwischen China und den USA sowie eine konjunkturelle Abkühlung. Sollte sich das Wirtschaftswachstum allgemein abschwächen, rechnet EITO allerdings nicht mit unmittelbaren Konsequenzen auf die ICT-Wirtschaft. «In für die Schweiz wichtigen Branchen – Finanzen und Pharma – seien grosse IT-Projekte angelaufen, die nicht gleich gestoppt würden», sagte Pols.
Investitionen in 5G-Mobilfunk
Sowohl die Gesamtwirtschaft als auch die ICT-Branche hat hohe Erwartungen an die nächste Mobilfunkgeneration. Von der 5G-Technologie versprechen sich die Anwenderunternehmen neue Möglichkeiten der Vernetzung ihrer Maschinen und Produkte. Die Technologiefirmen investieren in den Netzausbau, um Konsumenten sowie Unternehmen neue Dienstleistungen anbieten zu können. Allein Swisscom nimmt jährlich 1,6 Milliarden Franken für den Netzausbau in die Hand.
Technologien wie 5G würden weder auf Seiten der Konsumenten (Smartphones) noch auf Seiten der IT-Firmen (Mobilfunkanlagen, Netzwerke) zu einem signifikanten Wachstum führen. Vielmehr erwartet EITO für den Schweizer Telekommunikationsmarkt ein minimales Minus von 0.1 Prozent. Der Umsatz werde bei 11.6 Milliarden Franken fast stagnieren. Das gilt auch für die Ausgaben für Telekommunikations-Equipment.
Software treibt den IT-Markt
Parallel zur Markt-Prognose der EITO hat Swico an dem Medienanlass auch neue Zahlen des ICT-Index veröffentlicht. Nach Meinung der für den Index befragten Führungskräfte aus der Schweiz bleibt die Aussicht für Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnologien zunächst (in den nächsten drei Monaten) positiv. Insbesondere die Sparten Software, IT-Services und Beratung wird mit Wachstum gerechnet.
Weniger gut ist die Stimmung in den Bereichen IT-Technologie, Unterhaltungselektronik und Drucktechnologie. Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch nannte als Gründe für die sinkende Nachfrage erstens die Verlagerung von IT-Infrastruktur in die Cloud, zweitens die fehlende Innovation in der Home Electronic und drittens einen Rückgang der Druckvolumen, der stärker als erwartet ausfällt.