Partnerzone SAP
17.11.2021, 10:31 Uhr
Intelligente Tools ermöglichen Softwareentwicklung für alle
Die digitale Transformation beschleunigt sich, die Knappheit vieler Ressourcen nimmt zu. SAP setzt auf verschiedene Lösungsansätze: Mit Künstlicher Intelligenz die Automatisierung fördern, den Weg in die Cloud ebnen und die Programmierung vereinfachen.
(Quelle: SAP Schweiz)
Die Knappheit ist eine Herausforderung, die alle Branchen und viele Unternehmen betrifft. Die Pandemie hat nicht nur die digitale Transformation in der Cloud beschleunigt, sondern auch Lieferketten instabil gemacht und Ressourcen reduziert. Weil der Schritt in die Cloud für viele Unternehmen notwendig und erfolgsversprechend ist, sind Cloud-Wissen und entsprechendes Know-how gefragt. Jürgen Müller, SAP CTO und Mitglied des Vorstands von SAP SE, sagte an der Eröffnung der Entwicklerkonferenz TechEd: «Für unsere Kunden und Partner auf der ganzen Welt liegt die Zukunft in der Cloud. Doch die richtigen Talente, Kompetenzen und Fähigkeiten für Cloud- und KI-Services zu finden, kann für jedes Unternehmen zu Herausforderung werden.»
Der Fachkräftemangel in der IT ist enorm. Alleine in der Schweiz fehlen gemäss dem Verband ICT-Berufsbildung Schweiz bis 2028 insgesamt 117'900 ICT-Fachkräfte. Gemäss der Prognose reichen der eigene ICT-Nachwuchs und die Zuwanderung nur dafür aus, rund 70 % des Bedarfs zu decken. Es sind umwälzende Massnahmen notwendig, mit denen dieser Mangel reduziert werden kann. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner sagen 64 % der Unternehmen, dass ein Mangel an Talenten das grösste Hindernis für die Einführung neuer Technologien ist.
TechEd 2021
Die SAP TechEd 2021 ist die wichtigste Entwicklerkonferenz von SAP. In einem kostenlosen, virtuellen 48-Stunden-Programm können sich interessierte IT-Praktiker, Entwickler, Fachleute und Studenten zu SAP-Technologie und -Innovation vom 16. bis 18. November 2021 informieren und austauschen. Die Online-Konferenz bietet einen Überblick, wohin die IT-Reise in Zukunft gehen wird und welche technischen Themen besonders relevant sein werden.
Die Konferenz richtet sich insbesondere an IT-Architekten, Ingenieure, System- und Datenbankadministratoren, Analysten, Datenmodellierer und -Designer. Die Themenbereiche reichen von Analytik, Anwendungsentwicklung und Integration, Datenbanken und Datenmanagement, digitale Transformation mit Intelligent ERP und vieles mehr.
Programmieren ohne Codierkenntnisse
Eine der Strategien, wie dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann, ist die Vereinfachung der Programmierung. So sollen nicht nur Softwareentwickler, sondern auch «Power User» Anwendungen und Prozesse programmieren können. Dies soll dank den Softwareentwicklungsansätzen Low Code und No Code (LCNC) möglich werden: Eine Low-bzw. No-Code-Entwicklungsplattform bietet den Benutzern visuelle Oberflächen mit Drag-and-Drop-Möglichkeiten an, mit denen sie auf einfache Weise Anwendungen und Prozesse «entwickeln» können. Dies erlaubt es, intuitiv und mit wenig Programmierkenntnissen beispielsweise Mobile Apps zu erstellen.
Der Ansatz von LCNC-Lösungen ist nicht neu. So kommen seit jeher Bibliotheken und ähnliche Tools zum Einsatz, damit Entwickler nicht immer wieder dieselben Codes schreiben zu müssen. Solche Arbeitsweisen helfen, Zeit zu sparen, um sich vermehrt den komplexeren Aufgaben widmen zu können. Bei Low Code kommt man mit wenig Codieren aus, während es bei No Code das Ziel ist, gänzlich auf das Codieren in einer Programmiersprache zu verzichten.
Entwicklung und Automatisierung mit SAP AppGyver
SAP bietet mit der eigenen Low-Code/No-Code-Entwicklungsumgebung SAP AppGyver auf der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) einer breiten Mitarbeiterschicht die Möglichkeit, neue Anwendungen und Prozesse zu erstellen, bestehende Anwendungen zu verbessern und komplexe Aufgaben zu automatisieren. Mit SAP AppGyver steht zudem auch eine Verbesserung der Low-Code-Entwicklung mit SAP Business Application Studio und mit SAP Process Automation zur Verfügung. SAP AppGyver ist allgemein verfügbar. Mehr als 100’000 Entwickler nutzen das Tool bereits, um Lösungen wie die SAP Sales Cloud mit nativen SAP-APIs zu erweitern. So setzt beispielsweise das weltweit tätige Logistikunternehmen DHL auf die Möglichkeiten von SAP AppGyver, um Prozesse zu digitalisieren und die Arbeitsabläufe der Mitarbeitenden im Flottenmanagement zu optimieren.
SAP AppGyver ist ein No-Code-Pionier der ersten Stunde und bietet eine wegweisende Entwicklungsplattform mit einer starken Entwickler-Community an. SAP hat das in Finnland gegründete Unternehmen im Februar 2021 übernommen. Unter anderem bietet SAP AppGyver einen cloudbasierten Bulider, mit dem Web-Apps und mobile Apps auf sehr einfache Weise erstellt werden können. Benutzer können logische Abläufe unterschiedlicher Komplexität visuell erstellen, auf native Gerätefunktionen zugreifen und über OData-Services und andere REST-API-Integrationen auf SAP-Daten und -Services zugreifen.
Zudem führt SAP eine völlig neue SAP-Website ein, um die Qualifikationslücke bei Entwicklern zu schliessen. Sie richtet sich an SAP-Entwickler aller Ebenen und bietet ein einfaches, intuitives Design, mit dem sich die Benutzerinnen und Benutzer schnell und kostenlos in den wichtigsten Innovationsbereichen weiterbilden können.
Eine Brücke in die Cloud und künstliche Intelligenz
Noch verwenden viele Unternehmen On-Premises-Systeme. Doch sind viele von ihnen daran, in die Cloud zu migrieren. Dies stellt viele Organisationen vor grosse Herausforderungen. Nun bietet SAP mit der SAP Business Warehouse Bridge neue Möglichkeiten, um On-Premise-Systeme in ein SAP Data Warehouse in der Cloud zu überführen. Anfang 2022 plant SAP, neue Funktionen hinzuzufügen, um die SAP-BW-basierte Integration und Umzüge durch einen toolbasierten Ansatz zu vereinfachen.
Weiter stellte SAP an der TechEd benutzerfreundliche, eingebettete KI-Funktionen vor, die es Entwicklern und Kunden erleichtern, künstliche Intelligenz zu nutzen, um damit die Produktivität zu steigern. Neue Funktionen in SAP Conversational AI (SAP CAI) vereinfachen die Erstellung und Überwachung von Chatbots zur Automatisierung von Aufgaben und Arbeitsabläufen. Zudem steht ein neuer SAP Recommendation Service zur Verfügung: eine auf neuronalen Netzen basierende Empfehlungsmaschine, die personalisierte Empfehlungen für unterschiedliche Geschäftsszenarien liefert. Ebenso stellt SAP die Lösung SAP Process Automation vor, ein neues Angebot zur No-Code-Prozessautomatisierung auf SAP BTP, das Geschäftsanwendern hilft, neue Prozesse zu erstellen und IT-Abteilungen zu entlasten. SAP Process Automation bietet eine einfache Drag-and-Drop-Benutzeroberfläche, so dass auch nichtprofessionelle Entwickler die Vorteile der End-to-End-Automatisierungsfunktionen nutzen können.
Auch für professionelle Entwickler bietet SAP diverse neue Angebote an. So wird etwa SAP Business Application Studio um einen neuen Low-Code-Ansatz erweitert. Die visuelle Programmierumgebung ermöglicht es, die Anwendungsmodellierung zu vereinfachen und bei Bedarf tiefer in den Code einzutauchen. Das jüngste Update der SAP Integration Suite, der Integrationsschicht von SAP BTP, bietet zusätzliche Werkzeuge zur Integration von SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen, einschliesslich neuer und vorgefertigter Integrationsinhalte, die über den SAP API Business Hub verfügbar sind. Bis Ende 2021 wird die SAP Integration Suite auf der Google Cloud Platform verfügbar sein.