Schweizer Öko-Label für Rechenzentren

Vorbild für die Welt

Die Allianz hat gemäss eigenen Angaben einiges mit der Öko-Zertifikation vor. Das Ziel sei nicht nur die schweizweite Einführung des Labels. Dieses solle auch der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen vorgestellt werden, damit das Schweizer Modell schliesslich weltweit adaptiert werde, heisst es.
«CO2-neutrale Stromquellen und energieeffiziente digitale Technologien sind bereits verfügbar; für ihre umfassende Einführung braucht es aber geeignete Methodiken, das Engagement der Industrie und die politische Umsetzung», betont Benoit Revaz vom Bundesamt für Energie. «Wir begrüssen Projekte wie das Swiss Data Center Efficiency Label, die dazu beitragen können, die negativen Auswirkungen einer der digitalen Grundpfeiler unserer Gesellschaft zu verringern. Wir ermuntern und unterstützen Unternehmen und andere Nationen weltweit dabei, ähnliche Initiativen umzusetzen.»

Hoher prozentualer Stromverbrauch in der Schweiz

Rechenzentren machen heute laut einer internationalen Studie ein Prozent des weltweiten Gesamtstromverbrauchs aus. An beliebten Hosting-Standorten wie der Schweiz ist der Anteil jedoch wesentlich höher: Im Jahr 2015 entfielen gemäss Schätzungen des Bundes 2,8 Prozent des gesamtschweizerischen Stromverbrauchs auf Rechenzentren. Seither sind hierzulande einige Data Center hinzugekommen, unter anderem haben sich auch die Hyperscaler Amazon, Google und Microsoft in der Schweiz angesiedelt. Zudem steigt das Datenvolumen und der Datenverkehrs in den nächsten Jahren exponentiell.
Deshalb brauche es neue Verfahren für die Messung und das Management der Effizienz von Rechenzentren, damit die CO2-Emissionen und der Stromverbrauch signifikant sinken könnten, fordern die Initianten des Labels. «Die heutigen Methodiken betrachten isolierte Aspekte der Nachhaltigkeit und der Effizienz von Rechenzentren. Sie erfassen nicht den gesamten Fussabdruck bezüglich CO2-Emissionen und Stromverbrauch», sagt Christopher Wellise, Chief Sustainability Officer bei HPE. «Das Swiss Data Center Efficiency Label verfolgt dagegen einen ganzheitlichen Ansatz, indem es alle Aspekte des Stromverbrauchs und der Stromversorgung sowie die Weiterverwertung der Energie berücksichtigt. Es ermöglicht damit Betreibern von Rechenzentren, Industrieverbänden und Regierungen, die tatsächliche Auswirkung der digitalen Infrastrukturen auf das Klima zu messen und zu kontrollieren.»



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