03.07.2017, 12:20 Uhr
Schweizer Fonds für Start-ups lanciert
Die neugegründete «Swiss Entrepreneurs Foundation» will Jungunternehmen mit Risikokapital ausstatten und politisch unterstützen. Rund 300 Millionen Franken wurden dem Fonds bereits zugesprochen.
Mit der Gründung der «Swiss Entrepreneurs Foundation» hat die Schweiz seit vergangener Woche einen Fonds, der Jungunternehmen finanziell unterstützt und mit Risikokapital ausstattet. Ein Dutzend Vertreter von Banken, Versicherungen und Stiftungen unterschrieben letzten Freitag eine entsprechende Erklärung und sicherten dem Projekt damit ihre Unterstützung zu. Das geht aus einem Bericht der NZZ am Sonntag hervor. Zu den Unterstützern gehören etwa die UBS, die CS, die Mobiliar sowie die Unternehmerin Nicole Loeb und der Unternehmer Pierin Vincenz. 300 Millionen Franken stellten die Beteiligten dem Fonds bereits in Aussicht, bis Anfang 2018 soll der Topf auf über 500 Millionen Franken anwachsen. Eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung der Stiftung spielte Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Anfang Mai lud er eine Delegation von rund 20 Wirtschaftsvertretern nach Bern ein, um das Projekt ins Rollen zu bringen. Inzwischen habe Ammann das Patronat über die Stiftung übernommen, heisst es im Bericht weiter. Als Ideengeberin der «Swiss Entrepreneurs Foundation» agierte allerdings die Initiative DigitalSwitzerland.
Jungunternehmen in der Schweiz behalten
Bei der Finanzierung ab mehr als zwei bis drei Millionen Franken wird es für Schweizer Start-ups hierzulande schwierig, Investoren zu finden. Viele Jungunternehmen suchen deshalb im Ausland nach Unterstützung. Gemäss Christian Wenger, Wirtschaftsanwalt und Mitglied des Exekutivkomitees bei DigitalSwitzerland, birgt dies die Gefahr, «dass die neuen Entwicklungen, seien es konkrete Produkte oder Technologien, früher oder später ins Ausland abgezogen werden». Das Projekt soll deshalb bei Finanzierungen im Bereich zwischen drei und 15 Millionen Franken ansetzen. Wenger werde die «Swiss Entrepreneurs Foundation» in den kommenden Monaten als Projektleiter so weit ausbauen, dass sie den Betrieb ab Anfang 2018 aufnehmen könne. Dann soll die Stiftung aber nicht nur Geldgeberin sein, sondern Jungunternehmen auch bei der Vernetzung unterstützen sowie ihre Anliegen in die Politik einbringen. Er betont, dass die Stiftung zum Ziel habe, Angebote existierender Initiativen zu ergänzen und nicht zu konkurrenzieren.