R&M
11.08.2011, 12:02 Uhr
Müssen Schweizer Angestellte bald mehr arbeiten?
Der helvetische Verkabelungsspezialist Reichle und De-Massari (R&M) hat zuletzt beim Umsatz kräftig zugelegt. Dennoch denkt man in Wetzikon bereits laut über eine Erhöhung der Arbeitszeiten nach.
Im ersten Halbjahr 2011 erwirtschaftete der in Wetzikon beheimatete Verkabelungsexperte R&M einen Umsatz von knapp 100 Millionen Franken. Währungsbereinigt entspricht dies einem satten Plus von 8,8 Prozent. Besonders kräftig hat sich dem Unternehmen zufolge der Schweizer Heimatmarkt enwickelt. «Erfreuliche Umsatzzahlen erzielen derzeit auch unsere Vertriebsorganisationen im übrigen Europa, im Mittleren Osten und in Asien», fügt Geschäftsleitungsmitgleid Ingo Küppler an. Dennoch ist bei R&M offenbar nicht alles Gold was glänzt. Die Stärke des Schweizer Frankens - bei gleichzeitiger Schwäche von Euro und US-Dollar - belastet Umsatzwachstum und Gewinn. Verglichen mit der Situation für 15 Monaten hätten die Hauptmitbewerber aus den USA aktuell einen Preisvorteil von über 20 Prozent. Europäische Hersteller könnten rund 20 Prozent günstiger produzieren als R&M in der Schweiz, heisst es. Diese Situation veranlasst die Wetziker laut CEO Martin Reichle zu neuen strategischen Überlegungen: «Denkbar wäre eine Verlagerung von Wertschöpfung in Länder ausserhalb der Schweiz oder auch eine Erhöhung von Arbeitszeiten in der Schweiz.» Fakt ist, dass R&M die Aussichten für die nahe Zukunft jedoch weiterhin als positiv bewertet. Vor allem die Bereiche der Glasfasersysteme für Fiber to the Home und Rechenzentren würden weiter wachen, so der Verkabelungsexperte. Die generelle Entwicklung der Konjunktur sei aber aus bekannten Gründen labil, was R&M weiterhin zu vorsichtigem Handeln zwinge.
Harald Schodl