18.06.2009, 10:41 Uhr

ICT-Branche profitiert von Konjunkturpaket

Der Bundesrat hat gestern beschlossen, im Rahmen von Stabilisierungsmassnahmen auch Projekt aus dem ICT-Bereich zu fördern.
Wie der Branchenverband SwissICT mitteilt, will der Bundesrat die so genannte SuisseID mit digitaler Signatur und einem sicheren elektronischen Identitätsnachweis möglichst schnell einführen. Die entsprechende Finanzierung hat der Bundesrat bereitgestellt. Für den Branchenverband stellt die SuisseID-Einführung laut eigenen Angaben einen wichtigen Schritt zur Steigerung von Produktivität und Effizienz dar. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für eine verbesserte Nutzung des ICT-Potenzials, heisst es. Nun sei es wichtig, dass Unternehmen und Behörden in kurzer Zeit applikatorische Schnittstellen zu ihren Informatikfachanwendungen bereitstellen, welche die SuisseID verwenden. Die Anbieter seien bereit, ihren Beitrag zu leisten.
Auch die parlamentarisch-wirtschaftliche Initiative "ePower für die Schweiz!" begrüsst die Entscheidung des Bundesrats. Um die Umsetzung der E-Government-Strategie Schweiz wirkungsvoll zu beschleunigen, müssen nach Ansicht von ePower mehrere Projekte prioritär angegangen werden. Um E-Government wirkungsvoll umsetzen zu können, müsse die digitale und die physische Identität (Pass, ID) die gleiche sein. Der Bund muss Qualitätskriterien für Zertifikate definieren, um anschliessend private Zertifikate im Sinne eins hoheitlichen Aktes anerkennen zu können, fordert ePower. Mit der Vergabe der digitalen Identität könne gleichzeitig die Umsetzung der E-Health-Strategie vorangetrieben werden, mit welcher die Rahmenbedingungen für elektronische Patientendossiers geschaffen werden.
Der Initiative zufolge muss für die elektronische Abwicklung von kostenpflichtigen öffentlichen Leistungen rasch ein elektronisches Rechnungsstellungs- und Zahlungsabwicklungsverfahren etabliert werden. Die Eidgenössische Finanzverwaltung arbeite auf Bundesebene an diesem Vorhaben, das Projekt wurde in der E-Government-Strategie Schweiz auch in den Katalog der priorisierten Vorhaben aufgenommen, jedoch noch nicht in Angriff genommen. Dieses Projekt soll nun rasch realisiert werden, heisst es.
Basis für einen Innovationsschub durch ICT bildet gemäss ePower die gute Informatik-Ausbildung der Schüler, Lehrpersonen und Berufstätigen. Mit gezielten Investitionen in Aus-bildungsprojekte könne die Produktivität des "Werkplatzes Schweiz" erhöht werden. Die beste Wirkung kann der Initiative zufolge erreicht werden, wenn die IT-Kompetenz der Lehrpersonen gefördert wird, indem Projekte direkt an den pädagogischen Hochschulen (PH) lanciert werden. Ein Einbezug der IT-Firmen in diese Ausbildung sei zu prüfen, so ePower.
Harald Schodl



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